Spielberichte - 1. Männer 2014/15

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Vorbereitung 2014/15

 
   

NOFV Oberliga Süd - Saison 2014/15


Punktspiele Saison 2014/15 Spieltag 1. 2.  3. 4. 5. 6. 7.  8. 9. 10.  11.  12. 13.  14.  15.  16.  17. 18. 19.  20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
30. Spieltag - Sonntag, 14.06.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – TV Askania Bernburg   5:0 (4:0)
Freudig locker war die Atmosphäre gestern beim letzten Oberliga-Punktspiel der Saison für den FC Oberlausitz Neugersdorf. Der Aufstieg der Neugersdorfer stand schon vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Bernsburg lange fest. Die Bernburger bleiben auch als Schlusslicht in der Oberliga. Und im Spiel wurde dann auch dieser gefühlte Zwei-Klassen-Unterschied deutlich. Mit 5:0 gewannen die FCO-Kicker, obwohl sie nach einem Feiermarathon auf Mallorca erst in der Nacht zum Sonnabend in Dresden gelandet waren und am Sonnabend nur ein lockeres Training absolviert hatten.
Überragender Mann beim mühelosen Sieg: Jan Nezmar. Der Stürmer-Oldie (wird Anfang Juli 38 Jahre alt) erzielte drei der fünf Tore und kommt damit auf unglaubliche 33 Saisontreffer in 26 Spielen, in denen er mitgewirkt hat. Offiziell sind es sogar 34, aber ein Treffer von Jiri Stajner im Eisenach-Heimspiel wurde Nezmar zu Unrecht zugesprochen. Der Tscheche, im Hauptberuf Sportdierektor von Slovan Libererec, ist damit ungefährdeter Torschützenkönig der Oberliga. Der Zweite, Tom Nattermann von RB Leipzig II, hat die Saison mit 26 Toren beendet.
Nezmar wurde von den Fans am letzten Spieltag natürlich mit Sprechchören gefeiert - so wie jeder Spieler auf dem Platz, auf der Auswechselbank. So, wie alle Trainer, Funktionäre, sogar ehemalige Spieler dieser Saison - alle wurden besungen. Die Fans konnten sich auch darauf konzentrieren, weil auf dem Platz die Entscheidung schnell gefallen war. Nach zehn Minuten setzte sich Dittrich auf Rechtsaußen gegen Salis durch und fand in der Mitte Nezmar - 1:0. Vier Minuten später spielte Petrick auf der linken Seite Liška frei. Dessen scharfe Eingabe lenkte der Bernburger Wolschke ins eigene Tor ab. Sonst hätte der dahinter lauernde Šisler den Treffer erzielt (14.). Dann luchste Šisler dem Bernburger Hanetzog spitzbübisch den Ball ab und spielte sofort auf Nezmar, der allein aufs Gästetor zulaufen konnte und Torwart Schiller keine Chance ließ - 3:0 (27.). Spätestens da war klar, dass der FCO auch dieses Spiel gewinnen würde. Obwohl sie längst nicht alles an Kampfkraft aufboten. Der Niveauunterschied zwischen beiden Teams war einfach zu groß. Es ging weiter in diesem Takt: Berg traf den Außenpfosten (30.), Nezmar erzielte ein Abseitstor (33.) und dann schließlich das 4:0. Nach einer Loučka-Eingabe stoppte er den Ball unter Bedrängnis, drehte sich um seinen Gegenspieler Wegener und schob den Ball locker ein (35.).
Emotionale Höhepunkte gab es eher in der Halbzeitpause: Der scheidende FCO-Trainer Manfred Weidner bekam vom FVO-Präsidenten Reginald Lassahn und dem FVO-Ehrenamtsbeauftragten Werner Mönnich die Verdienstnadel des Fußball-Kreisverbandes und eine nicht allzu oft vergebene DFB-Armbanduhr überreicht. Außerdem gab es vom hiesigen Bäcker eine Aufstiegstorte.
Die hätten die Kicker wohl auch schon in der Halbzeitpause verdrucken können. Von den Gästen drohte keine ernsthafte Gefahr, auch wenn die Neugersdorfer mit lachlassender Konzentration einige Konter zuließen. Das 5:0 erzielten in einer Co-Produktion die eingewechselten Merkel und Menchaca Gonzalez. Merkel brachte eine Eingabe vor das Tor, der Spanier hatte keine Mühe zu vollenden. Die Fans sangen derweil "Oh wie ist das schön" und "Nie wieder Oberliga" und warteten auf den Abpfiff. Als der kam, war die Freude noch einmal riesengroß. Denn jetzt gab es Freibier.
Jens Kölz, Frank Thümmler (SZ)
Tore: 1:0 Nezmar (10.), 2:0 ET (14.), 3:0 Nezmar (27.), 4:0 Nezmar (35.), 5:0 Menchaca Gonzalez (61.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Höhne - Kunze, Penc, Berg, Huth - Petrick (50. Menchaca Gonzalez), Loučka - Dittrich, Šisler (62. Gnieser), Liška (50. Merkel) - Nezmar

TV Askania Bernburg
Schiller - Bäcker (46. Schoon), Wolschke, Oehme (40. Koß), Salis - Wegener, Hanetzog (40. Buszkowiak), Schmidt, Hinrichsmeyer - Drachenberg - Schubert

Zuschauer: 306   SR: Stephan Markowitz (Zwickau) SRA: Benjamin Seidl, Christian Gundler

29. Spieltag - Sonntag, 07.06.2015 - 14.00 Uhr
SV SCHOTT Jena – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:6 (0:2)
Ehrenrunde - Teil 1: Auf seiner Abschiedstour durch die Oberliga feierte der FC Oberlausitz Neugersdorf ein Schützenfest. Beim Tabellenvierzehnten SV Schott Jena gewann die Mannschaft des scheidenden Trainers Weidner souverän mit 6:2.
Schott hatte sich wohl einiges vorgenommen, begannen keck, musste dann aber nach und nach zusehen, wie der FCO immer mehr das Spiel bestimmte und zwangsläufig zu seinen Möglichkeiten kam. Šisler vergab die erste (8.), kurz darauf zwang Dittrich Jenas Torwart Gheorghiu zu einer Glanztat (9.). Im Gegenzug überlief Küfner die Neugersdorfer Abwehr, hatte nach dem langen Sprint aber zu wenig Kraft, um Höhne im Tor der Oberlausitzer zu überwinden (10.). Der hütete diesmal den Kasten des FCO, Merkel rückte ins linke Mittelfeld und machte Kunze, der nach seiner langwierigen Verletzung sein Comeback in der Startelf gab, auf der Rechtsverteidiger-Position Platz. Der Defensivspieler zeigte auch im Vorwärtsgang seine Qualitäten. Nach einer abgewehrten Krautschick-Flanke fasste er sich ein Herz und drosch den Ball ins rechte obere Eck, Gheorghiu konnte die Kugel nur noch aus dem Netz holen. Damit nahm das Unheil für die Gastgeber seinen Lauf. Sie hatten große Probleme aus der eigenen Hälfte herauszukommen, wenn die Neugersdorfer ihre Gegenspieler frühzeitig unter Druck setzten. Viele Fehlabspiele waren die Folge, der FCO war seinem Kontrahenten spielerisch, technisch und taktisch voraus. Als Krautschick vom Reuther unsanft von den Beinen geholt wurde und Šisler den anschließenden Freistoß gefühlvoll über die Mauer hob, machte sich die Überlegenheit durch den zweiten Treffer auch im Resultat bemerkbar. Schott war zudem auch mit dem Glück im Bunde, weil Nezmar kurz vor dem Wechsel nur die Latte traf (42.) und sich der Pausenrückstand damit noch in erträglichen Grenzen hielt.
Die Thüringer begannen den zweiten Durchgang elanvoll. Als sich Loučka im Mittelfeld einen Ballverlust leistete, hatte Küfner den Anschlusstreffer auf den Fuß, doch Höhne reagierte gut (47.), konnte kurz darauf gegen den gleichen Spieler nochmals glänzen (48.). Doch dann folgten fünf tolle Minuten, in denen vier Tore fielen. Zunächst schlug Nezmar wieder zu, " … hatte kurz mal gezuckt und machte binnen drei Minuten drei Treffer - einer schöner als der andere", wie Trainer Weidner frohlockte. Als Petrick das Tempo anzog und den Stürmer einsetzte, ließ der seinen Gegenspieler Fonfara ins Leere laufen und schob überlegt zum beruhigenden 3:0 ein. Eine Minute später nutzte er einen Blackout Güttichs, der eine Flanke Huths dem Tschechen auf den Fuß legte. Der ließ sich nicht lange bitten und erzielte sein 30. Saisontor. Sehenswert war vor allem sein Treffer zum 5:0. Einen Freistoß Šislers nahm er mit der Brust an, drehte sich um Hacker und verwandelte volley und unhaltbar. Doch nun belohnten sich auch die Gastgeber. Enkelmann kam über links, steckte den Ball zu Küfner durch, der das 1:5 erzielte. Hier zeigte sich das einzige Manko der Neugersdorfer in dieser Partie. Im Gefühl der Überlegenheit schlichen sich in der Abwehr hier und da leichte Konzentrationsschwierigkeiten ein. Allerdings hatten die keinen Einfluss auf den Ausgang der Begegnung. Die Unterschiede beider Mannschaften waren an diesem Tage viel zu groß - wie auch beim 6:1. Šisler schnappte sich im Mittelfeld den Ball von Lelle, spielte mit Nezmar Doppelpass und ließ Gheorghiu keine Chance, sein Schuss prallte vom Innenpfosten ins Netz. Das war Mitte der zweiten Halbzeit, danach nahm sich der FCO etwas zurück, kam nur noch zweimal in Tornähe, doch Nemec (69.) und Berg (71.) brachten Gheorghiu nicht ernsthaft in Gefahr. Im Gegenteil, Schott mühte sich um eine Resultatsverbesserung - und hatte zunächst Pech. Dietzschs Schuss lenkte Süß noch an den Pfosten (78.). Zehn Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber dann zu ihrem zweiten Treffer. Berg holte den durchgebrochenen Schletzke von den Beinen, sah dafür die Gelbe Karte und wie Schiedsrichter Müke auf den Punkt zeigte. Hacker jagte die Kugel ins rechte Dreiangel. Doch das ließ den Trainer am Ende kalt. "Wir spielten in der Schlussphase nicht mehr mit der höchsten Konzentration - es hieß nur noch, gesund bleiben für die kommende Woche, denn da feiern die Jungs den Aufstieg auf Mallorca. Sie haben sich das richtig verdient."
Nun steht am kommenden Wochenende die letzte Partie an, Schlusslicht Bernburg wird da in der Sparkassen-Arena Oberlausitz erwartet. Erwartet werden auch viele Zuschauer, die mit der Mannschaft nach dem Spiel den Aufstieg in die Regionalliga feiern.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Kunze (18.), 0:2 Šisler (31.), 0:3/0:4/0:5 Nezmar (52./53./55.), 1:5 Küfner (57.), 1:6 Šisler (70.), 2:6 Hacker (88./FE)

SV SCHOTT Jena
Gheorghiu - Kretzer , Fonfara (70. Dietzsch ), Hacker, Schletzke - Raffel (70. Bismark) - Reuther , Lelle (70. Pollmer), Enkelmann, Güttich - Küfner

FC Oberlausitz Neugersdorf
Höhne - Kunze, Penc, Berg , Krautschick - Petrick (65. Süß), Loučka (57. Nemec) - Dittrich, Šisler, Merkel (46. Huth) - Nezmar

Zuschauer: 81   SR: Sirko Müke (Schönebeck (Elbe) SRA: Sven Tuchen, Tobias Menzel

28. Spieltag - Sonntag, 24.05.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Erzgebirge Aue II    2:0 (1:0)
      
        Fotos: Florian Richter * digi-bilder.com, weitere Bilder s. FCO-Facebook
Es ist vollbracht. Als Schiedsrichter Richard Hempel am Sonntag um 15:44 Uhr die Partie der Neugersdorfer gegen Erzgebirge Aues Nachwuchs abpfiff, kannte der Jubel in der Sparkassen-Arena Oberlausitz keine Grenzen mehr, der Aufstieg in die Regionalliga war geschafft. Zwei Spieltage vor Ende der Saison gewann der FCO mit 2:0 und kann von der Konkurrenz nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden.
Die Vorzeichen standen gut. Rostock hatte in der 3. Liga die Klasse gehalten, der zweite Rang reichte somit zum direkten Aufstieg. Die Oberlausitzer mussten also "nur" noch gewinnen, um den Aufstiegstraum wahr werden zu lassen. Entsprechend konzentriert gingen sie in die Begegnung, gestalteten die Anfangsviertelstunde überlegen, richtige Tormöglichkeiten wollten sich aber noch nicht einstellen. Šislers Schuss von der Strafraumgrenze (12.), der in den Armen von Torhüter Schulze landete, war die einzige nennenswerte Aktion in den ersten 20 Minuten. Doch allmählich verstärkten die Gastgeber den Druck, drängten auf die Führung gegen tapfer kämpfenden Gäste, die aufgrund der prekären Situation ihrer Profis nicht mit voller Kapelle angetreten waren. Bei Bergs Kopfball hatten die 415 Zuschauer schon den Torjubel auf den Lippen, doch Hänsch kratzte den Ball noch von der Linie (21.). Dittrich, der mustergültig von Šisler und Nezmar freigespielt wurde, jagte den Ball aus 12 Metern über den Kasten (25.), auch Šisler (28.), Merkel (29.) und Nezmar (33.) versuchten sich in aussichtsreicher Position, alle noch vergeblich. Die Gäste waren auf Konter aus, doch die Neugersdorfer Abwehr spielte sehr konzentriert, gab sich keine Blöße. So blieb es ein Geduldsspiel. Ausgerechnet ein schwacher Pass sollte die Führung einleiten. Dittrich holte sich Petricks Ball mit tollem Einsatz an der rechten Seitenlinie, flankte zu Nezmar, der Schulze zu einer hervorragenden Parade zwang. Bei der anschließenden Ecke stieg Nezmar am höchsten und versenkte den Ball zur umjubelten Führung. Šisler hatte nach schönem Doppelpass mit Nezmar das 2:0 auf dem Fuß, Klemm konnte jedoch in höchster Not zur Ecke klären (41.). So blieb es zur Pause beim hochverdienten 1:0, das regelrecht erzwungen wurde, 11:1 Ecken zu dieser Zeit sind ein deutlicher Beleg dafür.
Es waren keine fünf Minuten nach dem Wechsel vergangen, da schlugen die Gastgeber erneut zu. Šisler brachte einen Freistoß nach innen. Nezmar verfehlte den Ball, doch Penc war in seinem Rücken gestartet und konnte Schulze zum zweiten Male bezwingen. Damit war die Entscheidung frühzeitig gefallen. Denn die Gäste, die sich um ein gepflegtes Spiel mühten und sehr fair auftraten, standen zwar gut in der Deckung, hatten nach vorn aber kaum etwas entgegenzusetzen. Lediglich einmal geriet Flückigers Kasten in Gefahr, doch der Auer Merkel schoß aus zwölf Metern über das Tor (82.). Ansonsten beherrschten die Neugersdorfer das Spiel. Liška, der sich die fünfte Gelbe Karte einhandelte, scheiterte zweimal an seinem Gegenspieler Klemm, der den Tschechen einmal entscheidend am Abschluss hindern konnte (58.) und sich kurz darauf in dessen Schuss warf (63.) und so Schlimmeres abwendete. Petrick (62., 73.), Berg (65.) und Huth (78., 85., 87.) hätten das Ergebnis noch höher gestalten können, doch das war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr wichtig. Von den Fans gefeiert, brachte der FCO die Begegnung locker über die Zeit. Als der Schiedsrichter abpfiff, lagen sich die Spieler in den Armen, das große Ziel war geschafft. "Nie mehr Oberliga" waren sich die Fans sicher und ließen sich anschließend das Freibier schmecken, das Präsident Ernst Lieb spontan ausgab.
Trainer Weidner war nach dem Spiel außer sich vor Freude, immerhin schaffte er mit seiner Truppe binnen drei Jahren den Sprung von der Landesliga in die Regionalliga. "Mit dem Aufstieg haben wir etwas geschaffen, was für die Region und den FC Oberlausitz sensationell ist. Wir haben mit hoher Disziplin, Charakter und Können unser Ziel erreicht - wir sind überglücklich." Nun hat der FCO noch eine Ehrenrunde von zwei Spielen vor sich, zunächst bei Schott Jena und dann am 14. Juni zu Hause gegen Bernburg. An diesem Tag steigt dann die Aufstiegsfeier in der Sparkassen-Arena.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Nezmar (38.), 2:0 Penc (49.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - O. Merkel (59. Kunze), Penc, Berg , Huth - Petrick (76. Nemec), Loučka - Dittrich , Šisler, Liška (66. Krautschick) - Nezmar

FC Erzgebirge Aue II
Schulze - Klemm , John, Lehnard, Troschke - Hänsch - Koch, Kameraj, Hauck, E. Merkel - Yilidz

Zuschauer: 415   SR: Richard Hempel (Großnaundorf) SRA: Mario Wehnert, Matthias Krahl

27. Spieltag - Sonnabend, 16.05.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – SSV Markranstädt    1:1 (1:1)
Der FCO ist weiter auf Kurs Richtung Regionalliga. Zwar reichte es am Ende lediglich zu einem 1:1 gegen den SSV Markranstädt, doch konnte der Aufstiegskonkurrent mit diesem Unentschieden auf deutlichen Abstand gehalten werden.
Die Randleipziger standen unter Zugzwang. Acht Punkte Rückstand auf Neugersdorf - und das vier Spieltage vor dem Saisonende, sie hatten einiges aufzuholen. Entsprechend ehrgeizig legten die Gäste los, versuchten im Vorwärtsgang die Oberlausitzer in Bedrängnis zu bringen. Die nahmen ihre Rolle an, spielten zunächst verhalten, mehr darauf bedacht, sich in der Abwehr keine Blöße zu geben. Lange Bälle wurden eine sichere Beute der Markranstädter Deckung, doch auch die Angriffsversuche der Gäste liefen sich immer wieder fest. So spielte sich die Partie bis Mitte der ersten Hälfte fast ausschließlich zwischen den Strafräumen ab. Höhepunkte wurden den 401 Zuschauern in der Sparkassen-Arena bis dahin nicht geboten, sieht man einmal von Dittrichs Schuss, der in den Anfangsminuten weit drüber ging, ab (3.). Doch dann legten die Gastgeber, bei denen Nezmar und Flückiger im Tor wieder mitwirkten, mächtig zu. Merkels Sturmlauf über rechts schien das Startsignal zu sein, seine Eingabe schloß Dittrich ab und zwang Jokanovic zu einer ganz starken Parade (24.). Die Neugersdorfer erspielten sich nun Chancen im Zweiminutentakt. Nezmar, der bisher 27 Treffer auf seinem Konto hat, vergab mutterseelenallein aus vier Metern (28.). Kurz darauf köpfte er Šislers Ecke am langen Pfosten vorbei (30.), verfehlte den Kasten erneut, nachdem er Zickert umspielt hatte (32.). Und als Berg einen Šisler-Freistoß am Tor vorbeigeköpft hat (34.) gelang dann doch die hochverdiente Führung. Nach einem Fehler von Le Beau kam der Neugersdorfer Angriff ins Rollen, Šisler schnappte dem Ex-Auer die Kugel weg, Nezmar legte zu Petrick ab. Der Mittelfeldspieler hatte Zeit, bewahrte kühlen Kopf und schob den Ball an Jokanovic vorbei zur umjubelten Führung ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte der FCO den zweiten Tabellenplatz, der voraussichtlich für den direkten Aufstieg reicht, gesichert. Doch eine unnötige Aktion brachte die Gäste völlig überraschend zurück. Bei einer weiten Flanke umklammerte Liška seinen Gegenspieler Krieger, der ging zu Boden und erhielt dafür einen Foulstrafstoß. Krieger verlud Flückiger und brachte so seiner Mannschaft den zu diesem Zeitpunkt unverhofften Ausgleich.
Nach dem Wechsel wurde die Partie ruppiger, sieben der acht Gelben Karten, die Schiedsrichter Greif zeigte, fielen in diese Zeit. Markranstädt tat weiter mehr, doch zeigte sich auch, daß die Mittel der Gäste begrenzt waren. "Uns fehlt die Durchlagskraft. Die Mannschaft war kompakt, ehrgeizig, aber nach vorn, das war einfach zu wenig", monierte Trainer Weber. Denn im gesamten Spiel hatten die Markranstädter neben dem Strafstoß keine richtige Möglichkeit. Gefährlich für den FCO wurde es nur, als Ibold an einer Ablage von Dwars vorbeischlitterte (54.) und in den Schlussminuten, als Kamm Al-Azzawe an einen Freistoß Schößlers kam, den aber auch nicht aufs Tor brachte (89.). Flückiger hatte, bis auf den Elfmeter, in der ganzen Partie keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen. So erspielten sich die Neugersdorfer in der ereignisarmen zweiten Hälfte noch ein Chancenplus, doch Lou?ka (52.), Huth (65.), Nezmar (79.) und Kunze (84.) stellten Jokanovic, der mehrfach seine technischen Qualitäten durchblicken ließ, vor keine Probleme. Mehr Einsatz musste der Torwart gegen seinen eigenen Mitspieler Lerchl zeigen (77.), gut hielt er nochmals gegen Nemec (87.), dessen Schuss er wegfausten konnte. Und richtig Glück hatte der Markaranstädter Schlussmann in der letzten Minute, da lag die Entscheidung in der Luft. Penc lupfte die Kugel in den Strafraum und Dittrich kam aus vier Metern an den Ball, köpfte ihn jedoch über den Kasten und vergab so den möglichen Sieg.
Es war einerseits deutlich mehr drin, andererseits können die Neugersdorf mit dem Punkt bei weitem besser leben als die Gäste. "Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft gespielt und mussten über die gesamte Begegnung vorsichtig sein. Das Mindestziel war ein Unentschieden. Wir wollten gewinnen, aber nicht um jeden Preis", war Trainer Weidner am Ende mit dem Punkt zufrieden. Der FCO hat drei Spieltage vor Schluss sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Lok Leipzig. Mit einem Sieg am Wochenende gegen Erzgebirge Aue II kann der Aufstieg, so Rostock in der Dritten Liga die Klasse hält, perfekt gemacht werden.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Petrick (35.), 1:1 Krieger (45./FE)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Merkel, Penc, Berg , Huth - Petrick (84. Nemec), Loučka - Dittrich , Šisler, Liška (68. Kunze) - Nezmar

SSV Markranstädt
Jokanovic - Nüchtern, Le Beau, Zickert (64. Majetschak), Lerchl - Daubitz (82. Grellmann), Kamm Al-Azzawe , Hesse (61. Schößler), Ibold - Dwars, Krieger

Zuschauer: 401   SR: Steven Greif (Westhausen) SRA: Dirk Honnef, Horst Bachmann

26. Spieltag - Sonntag, 10.05.2015 - 14.00 Uhr
SG Dynamo Dresden II – FC Oberlausitz Neugersdorf    1:2 (0:1)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf zieht seinen Konkurrenten weiter davon. Im Bezirksderby behielt er bei der zweiten Mannschaft von Dynamo Dresden mit 2:1 die Oberhand und vergrößerte damit seinen Vorsprung auf den SSV Markranstädt, der am kommenden Sonnabend in Neugersdorf antritt, auf acht Punkte.
Die Neugersdorfer begannen die Partie engagiert und erspielten sich schon frühzeitig gute Möglichkeiten, um in Front zu gehen. So köpfte Loučka einen Šisler-Freistoß aus acht Metern am Tor vorbei (7.). Und nachdem sich Liška auf der linken Seite gut durchgesetzt hatte, konnte sich Dresdens Torwart Scholz gegen einen Schuss von Nemec auszeichnen (12.). Danach war der Anfangsschwung etwas abgeebbt. Von Dynamo, das mit vier Spielern aus dem Drittligakader antrat, war weiterhin wenig zu sehen, die Gäste blieben feldüberlegen und waren nach 25 Minuten der Führung ganz nahe. Huth und Liška setzten sich auf der linken Seite sehenswert durch, die Eingabe erreichte Nemec drei Meter vor dem Tor, der machte da allerdings eine unglückliche Figur und vergab. Drei Minuten später sollte es besser klappen. Dittrich schickte Merkel, der wurde im Strafraum von den Beinen geholt und Schiedsrichter Waegert zeigte auf den Punkt. Loučka ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, hämmerte die Kugel humorlos ins Netz und brachte seine Mannschaft hochverdient in Front. Unmittelbar darauf hätten die Neugersdorfer die Verwirrung der Dynamos fast zum 2:0 genutzt, Huth konnte die schöne Vorarbeit Šislers jedoch nicht nutzen (29.). Es änderte sich nichts am Spielverlauf. Von den Dynamos war bis auf ein paar Konteransätze nicht viel zu sehen. Sie kreuzten lediglich einmal vor dem Tor Hartleibs auf, Zeldenrusts Schuss konnte allerdings von Süß zur Ecke abgewehrt werden (37.). Und die Oberlausitzer spielten weiter nach vorn und vergaben ihre Chancen. So Nemec, dessen 25-Meter-Schuss von Scholz entschärft wurde (36.), zudem hatte Dittrich mit seinem Kopfball keinen Erfolg (40.) und auch Šisler brachte den Ball nicht im Tor unter (43.). So blieb die Begegnung unnötig spannend.
Nach dem Wechsel fanden sich die Gäste wieder als erste vor dem gegnerischen Kasten ein. Dittrich verzog aus 20 Metern, sein Schuss ging über das Tor (47.). Doch mit einem Schlag schien der bis dahin investierte Aufwand umsonst zu sein. Nach einem Foul Dittrichs in zentraler Position schritt Bönisch, der in seiner Jugendzeit selbst in Neugersdorf gespielt hat, zum Freistoß, hob den Ball über die Mauer ins linke Eck und erzielte so den Ausgleich. Der Treffer hinterließ beim FCO Spuren. Denn nun war Dynamo aktiver als zuvor und hatte durch Bönisch wiederum einen gefährlichen Freistoß (58.), doch diesmal ging der Ball über das Tor. Trainer Weidner wechselte und bewies ein glückliches Händchen. Für Petrick, der in den vergangenen Spielen sehr viel Laufarbeit geleistet hat, kam Kunze aufs Feld - und mit seiner zweiten Ballberührung zum Torerfolg. Aus ähnlicher Entfernung wie die Dresdener zuvor verwandelte auch er einen kurz abgelegten Freistoß. Scholz, der zuvor gut gehalten hatte, sah hier nicht gut aus, stand zu weit vor seinem Kasten, so dass sich der Ball über ihn hinweg ins Tor senkte. Damit waren die Oberlausitzer wieder auf Kurs. "Danach haben wir nicht schön gespielt, sondern die Partie clever über die Runden gebracht", so Trainer Weidner. Seine Mannschaft kontrollierte nun das Spiel, setzte mehr auf Konter, die jedoch nicht mehr 100-prozentig ausgespielt wurden. So näherte sich nur noch Dittrich gefährlich dem Tor von Scholz, der konnte aber halten (80.).
Trainer Weidner freute sich nach dem Abpfiff über "eine gute taktische Mannschaftsleistung. Die Truppe hat sich mit diesem Sieg selbst belohnt. Wir haben aus den drei Spielen in einer Woche das Maximum herausgeholt. Aber das hat auch sehr geschlaucht." Nun kommt am Sonnabend Markranstädt in die Sparkassen-Arena. Mit einem Sieg wäre der zweite Tabellenplatz zum Ende der Saison gesichert.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Loučka (28./FE), 1:1 Bönisch (54.), 1:2 Kunze (66.)

SG Dynamo Dresden II
M. Scholz - Malembana , Zeldenrust (84. Sanftenberg), Müller, Milde, Rass, S. Scholz (84. Laufer), Tomita (73. Pereira Do Carmo), Ungureanu, Bönisch , Anreazzi Gregatti

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel, Penc, Süß , Huth - Petrick (62. Kunze), Loučka - Dittrich, Šisler (87. Berg), Liška (90. Menchaca Gonzalez) - Nemec

Zuschauer: 166   SR: Denis Waegert (Berlin) SRA: Hannes Hähnel, René Müller

25. Spieltag - Sonntag, 03.05.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Rot-Weiß Erfurt II    2:1 (2:1)
In einem umkämpften und bis zur letzten Aktion spannenden Spiel konnte der FC Oberlausitz den Tabellenfünften aus Erfurt mit 2:1 schlagen. Die Neugersdorfer feierten damit ihren fünften Punktspielsieg in Folge, verloren aber auch ihren Torjäger.
Die Gastgeber begannen rasant. Bereits nach zwei Minuten visierte Nezmar das von Kornetzky gehütete Tor an, eine Minute später schlug es bei den Thüringern zum ersten Male ein. Einen weiten Einwurf Liškas wehrte der Erfurter Torwart nur in die Mitte ab und Petrick, der schon im letzen Heimspiel gegen Halle traf, machte per Kopf seinen zweiten Saisontreffer. Wenig später holte sich Nezmar nach einem Querschläger Packheisers den Ball, bediente Šisler, der jedoch in Kornetzky seinen Meister fand (8.). Den Thüringern war der Schock des frühen Rückstandes anzumerken. Mit viel Kampf fanden sie nach und nach in die Partie hinein und erreichten nicht nur ausgeglichene Spielanteile. So war der Ausgleich Mitte der ersten Halbzeit gar nicht mal unverdient. Serrek setzte sich auf der linken Seite durch, bei seiner Eingabe war Pusch einen Schritt schneller als Süß und überwand Hartleib, der sich nach 471 gegentorlosen Minuten wieder geschlagen sah. Glück im Unglück für die Gäste, denn der Torschütze kam nur zum Einsatz, weil sich van Pham beim Aufwärmen verletzte. Der FCO steckte den Gegentreffer schnell weg. Lou?ka und Petrick, der aus 25 Metern knapp verzog, hätten die Neugersdorfer wieder in Front bringen können (25.). Das Spiel wog nun hin und her, beide Mannschaften schenkten sich nichts, beide suchten den Torerfolg, den die Oberlausitzer nach einem Freistoß fanden. Šisler zog den Ball aufs Tor, Nezmar spitzelte die Kugel irgendwie über die Linie, erzielte damit seinen 27. Saisontreffer und ließ die 267 Zuschauer in der Sparkassen-Arena jubeln. Mit der erneuten Führung im Rücken spielten die Gastgeber auf das dritte Tor, vor allem Šisler hatte dazu mehrfach die Gelegenheit. Zunächst bekam er zu wenig Druck hinter den Ball (39.). Dann schnappte sich der Tscheche die Kugel von Raßmann und lief allein auf Kornetzky zu, zielte aber zu ungenau (43.). Schließlich konnte er eine Merkel-Flanke freistehend nicht verwandeln(45.). Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit schienen sich die Neugersdorfer dann doch noch zu belohnen. Nezmar köpfte Šislers Eckball ein, doch Schiedsrichter Riemer, der recht großzügig pfiff, erkannte den Treffer nicht an, weil er dabei ein Foul Nezmars sah.
Auch in der zweiten Halbzeit lebte das Spiel von der Spannung. Erfurt gab sich keinesfalls geschlagen, hielt weiter dagegen. Außer Merkels Distanzschuss, der am linken Pfosten vorbeistrich (48.), tat sich in der FCO-Offensive lange nichts, die Neugersdorfer ließen sich das Spiel etwas aus der Hand nehmen. Erfurt drängte. Breustedts Schuss konnte Merkel zur Ecke abfälschen (61.), bei Lischkes Kopfball musste Hartleib schon energisch eingreifen, um gegen Stelzer zuvor zu kommen (62.). Und als nach Serreks Freistoß Mustapha den Ball zu Lischke ablegte, versuchte der sich mit einem Seitfallzieher und vergab aus sechs Metern die Riesenchance zum Ausgleich (68.). "Meine Mannschaft hat einen großen Kampf abgeliefert. Mit etwas mehr Glück gehen wir mit einem Punkt nach Hause, er wäre verdient gewesen", sah Erfurts gerade einmal 24 Jahre alter Trainer. Die Ereignisse kulminierten, als Nezmar vom Platz gestellt wurde. Schiedsrichter Riemer sah ein grob unsportliches Betragen des Torjägers. Er wird in den nächsten Spielen fehlen, auch Süß, der seine fünfte Gelbe Karte sah, wird in der nächsten Partie aussetzen. Nun begann die Zeit des Zitterns. Erfurt drückte weiter. Hartleib verhinderte gegen Pusch den Ausgleich (75.), bei Kadrics Schrägschuss aus 25 Metern fehlte nicht viel (87.). "Doch gerade zu zehnt haben wir Moral bewiesen", fand Trainer Weidner. Denn sein FCO machte nicht den Fehler, das Resultat jetzt nur noch zu verteidigen. Im Gegenteil, die Neugersdorfer versuchten durch eigene Aktionen den Gegner vom Tor fernzuhalten. Der eingewechselte Nemec tauchte noch zweimal gefährlich vor Kornetzky auf, bleib an Stelzer hängen (83.) und kam bei Šislers Eingabe einen Schritt zu spät (84.).
"Es war ein hart erkämpfter Sieg. Erfurt hat gut gespielt, sie haben es uns richtig schwergemacht. Meine Truppe hat vor allem nach dem Platzverweis eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt", freute sich Trainer Weidner nach dem Spiel, bezeichnete den Erfolg im Angesicht der zu erwartenden Sperre seines Torjägers allerdings auch als Pyrrhussieg.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Petrick (3.), 2:1 Pusch (23.), 2:1 Nezmar (37.)

Rote Karte: Nezmar (73./FCO - grob unsportl. Betr.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel , Penc, Süß , Krautschick - Petrick, Loučka - Dittrich (77. Nemec), Šisler, Liška - Nezmar

FC Rot-Weiß Erfurt II
Kornetzky - Mustapha, Lischke, Stelzer, Packheiser - Raßmann (87. Kalender), Weis - Pusch, Kadric, Serrek (77. Nika) - Breustedt

Zuschauer: 267   SR: Marcel Riemer (Eisenhüttenstadt) SRA: Hannes Hähnel, René Müller

24. Spieltag - Sonntag, 26.04.2015 - 14.00 Uhr
FC Eisenach – FC Oberlausitz Neugersdorf    0:5 (0:3)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf zieht unbeirrt seine Kreise. Durch eine konzentrierte Leistung wurde der FC Eisenach mit 5:0 in die Schranken gewiesen. Jan Nezmar erzielte dabei vier Treffer.
Trainer Weidner warnte seine Truppe vor dem Gegner, immerhin hatte der in der Vorwoche dem Konkurrenten aus Markranstädt überraschend ein Unentschieden abgetrotzt. Entsprechend engagiert gingen seine Mannen zu Werke, übernahmen sofort die Spielkontrolle und drängten den Gegner in dessen Hälfte. Gleich mit der ersten guten Gelegenheit gelang den Oberlausitzern die Führung. Nezmar verlängerte einen Einwurf Liškas zu Dittrich, der von halbrechts aus den Ball mit Hilfe des Innenpfostens über die Linie brachte. Seels Rettungsversuch auf der Linie kam zu spät. Die Eisenacher, die recht abwartend begannen, wehrten sich. Jurascheck, stark von Trübenbach freigespielt, zielte aus 17 Metern genau auf Hartleib (23.) und Trübenbach selbst verzog von der Strafraumgrenze knapp (25.). Damit hatten die Thüringer ihr Pulver in der ersten Halbzeit bereits verschossen. Neugersdorf war an diesem Tage aus einem anderen Holz geschnitzt, sie nutzen ihre Möglichkeiten gnadenlos. Nachdem sich Liška und Šisler sehenswert durchsetzen konnten, verlor Eckermann den Neugersdorfer Torjäger Nezmar aus den Augen, der aus 13 Metern mühelos zum 2:0 vollendete. Die Thüringer blieben überraschender Weise ihrer defensiven Linie treu und zogen sich mit vielen Rückpässen nicht nur den Unmut der 258 Zuschauer zu, sie kassierten auch noch das 0:3. Krautschick, der auf der linken Seite ein gutes Spiel machte, schickte Nezmar mit einem Steilpass. Der 37-Jährige ließ seinen elf Jahre jüngeren Gegenspieler Eckermann im Sprintduell klar hinter sich, umspielte noch Torwart Geuß und schob zum 3:0 ein. "Die ersten drei Tore tun richtig weh, weil wir dort kräftig mitgeholfen haben", ärgerte sich Eisenachs Trainer Reich und bemängelte zudem, dass seine Mannschaft bei den Toren keine Gegenwehr zeigte. Denn damit war eigentlich schon vor dem Wechsel die Entscheidung gefallen. Die Thüringer näherten sich nur noch einmal dem FCO-Gehäuse, doch Leischners Schuss konnte Hartleib zur Ecke abwehren (40.).
Trotz der beruhigenden Führung hielten die Neugersdorfer auch nach dem Wechsel die Konzentration hoch, ließen Ball und Gegner laufen und die Wartburgstädter nicht zur Entfaltung kommen. Die Sachsen zogen ihre Kreise und den Eisenachern davon. Als sich Liška von Seel den Ball erkämpfte, kam die Kugel über Petrick und Merkel erneut zu Nezmar, der nach knapp einer Stunde seinen 25. Saisontreffer erzielte. Zuvor hätte Süß bereits das 4:0 machen müssen (47.), sein Kopfstoß aus neun Metern strich am Tor vorbei. Die Thüringer tauchten nur noch einmal vor dem Neugersdorfer Gehäuse auf. Scheidler, von Müller gut in Szene gesetzt, hatte viel Platz, ließ sich dann unnötig auf ein Dribbling gegen Süß ein und wollte am Ende den Ball über Hartleib lupfen. Der hatte allerdings den Braten gerochen (68.). Danach war den Gastgebern der Zahn gezogen. Der FCO tat mit der hohen Führung im Rücken nur noch das nötigste, spulte konzentriert sein Pensum herunter. Doch selbst das reichte, um noch etwas fürs Torverhältnis zu tun. Berg schickte Nezmar mit einem Steilpass. Der Tscheche wollte Geuß umspielen, blieb aber, vom Torhüter behindert, hängen. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Stürmer gleich selbst und stellte so den Endstand her. Trainer Weidner war am Ende mit dem Gebotenen sehr zufrieden: "Wir haben eine starke Mannschaftsleistung gezeigt, stark gespielt und dem Gegner wenig Entfaltungsmöglichkeiten gelassen. Es war ein hochverdienter Sieg."
Der FCO hat seine Hausaufgaben gemacht und die Konkurrenz auf Abstand gehalten. Nun folgen zwei Heimspiele. Am kommenden Sonntag geht es gegen die spielstarke U23 aus Erfurt, danach folgt am 6. Mai das Nachholspiel gegen Energie Cottbus II.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Dittrich (16.), 0:2 Nezmar (28.), 0:3 Nezmar (39.), 0:4 Nezmar (56.), 0:5 Nezmar (85./FE)

FC Eisenach
Geuß - Seel (65. Hahn), Bonsack, Eckermann , Reinemann -Jurascheck (78. Hirt), Leischner - Trübenbach , Müller, Scheidler - Pohl (59. Baumbach)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel, Penc, Süß, Krautschick (70. Sobe) - Petrick (59. Hädrich), Loučka - Dittrich (59. Berg ), Šisler, Liška - Nezmar

Zuschauer: 258   SR: Frank Hildebrandt (Nebra/Unstrut) SRA: Christian Wesemann, Hendrik Miekautsch

23. Spieltag - Sonntag, 19.04.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – VfL Halle 96    2:0 (2:0)
Der FCO schwimmt weiter auf der Erfolgswelle und baut den Vorsprung zur Konkurrenz aus. Die Neugersdorfer ließen sich auch vom VfL Halle 96 nicht die Butter vorm Brot nehmen und festigte mit dem 2:0-Sieg den zweiten Tabellenplatz.
Dass der Gegner, auch wenn er gerade einen schlechten Lauf hat, nicht zu unterschätzen war, zeigte das Hinspiel. In Halle unterlagen die Neugersdorfer mit 1:3. Zudem fehlen den Oberlausitzern derzeit eine beträchtliche Zahl an gesperrten und verletzten Spielern. Mit Süß, Dittrich und Nezmar meldeten sich drei Akteure zurück, letzterer nachhaltig. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da brachte Nezmar seine Mannschaft in Front. Eine Flanke Merkels spielte Šisler in den Lauf des Stürmers, der allein vor Torwart Netradze problemlos einschieben konnte. Die Neugersdorfer nutzten die Verwirrung der Hallenser und drückten auf das 2:0. Nach Petricks Einwurf kam Šisler zum Kopfball, die Kugel landete in den Armen des Torhüters (4.). Mit dem nächsten Angriff waren die Hausherren wieder erfolgreich. Šisler flankte, Petrick schnappte sich die Kugel, lief noch ein paar Schritte und überlistete Netradze aus spitzem Winkel. Nach acht Minuten sah sich der FCO für seine starke Anfangsphase belohnt und konnte dem weiteren Verlauf beruhigt entgegensehen, zumal die Gäste in der Defensive weiter unsicher wirkten. Liška kam nach einer schwachen Abwehr Hovhannisyans frei zum Schuss, verzog jedoch (16.). Und eine Ecke Šislers ging im VfL-Strafraum an Freund und Feind vorbei, Nezmar war am langen Pfosten über seine Freiheit viel zu überrascht, um einzuköpfen (17.). Halle ließ sich aber nicht einschüchtern, versuchte immer mitzuspielen und brachte die Neugersdorfer Abwehr seinerseits in manche Verlegenheit. Gefährliche Eingaben wurden von Schammer (15.) und Hovhannisyan nur knapp verfehlt (23.), auch Bury hatte eine gute Einschussmöglichkeit (24.). Die Gäste mühten sich um den Anschluss, hatten phasenweise mehr vom Spiel und schlugen kurz vor der Pause ein Geschenk der Neugersdorfer aus. Torwart Hartleib verlor nach einem Rückpass Liškas den Ball an Mehanovic, dessen Eingabe brauchte Odovic nur noch ins leere Tor zu bugsieren, doch Süß konnte auf der Linie zur Ecke kläre (38.). "Das zieht sich bei uns in den letzten Wochen durch. Wir machen Fehler, die werden eiskalt bestraft und vorn können wir klarste Möglichkeiten nicht nutzen", ärgerte sich Halles Trainer Holtmann nach der Partie. Auf der Gegenseite hätte der FCO nachlegen müssen. Berg konnte Netradze aus Nahdistanz nicht überwinden (41.) und Nezmar verfehlte das Ziel nur knapp (43.). Zudem konnte Hovhannisyan dem einschussbereiten Liška den Ball gerade noch so vom Fuß spitzeln (45.) und damit den besten FCO-Angriff, der von Dittrich und Šisler eingeleitet wurde, vereiteln.
Die zweite Halbzeit brachte nur noch ganz wenige Höhepunkte. Loučka energische Aktion, die in einem Schuss aus 22 Metern mündete, war einer (48.). Ansonsten konnten die 291 Zuschauer in der Sparkassen-Arena nur noch wenig Konstruktives bestaunen. Ungenauigkeiten, oft resultierend aus den vielen weit geschlagenen Bällen, hemmten den Spielfluß der Gastgeber. Dazu kamen Stockfehler, es fehlte das spielerische Element, eine ordnende Hand. "Wir haben sehr konzentriert begonnen und in der Anfangsphase zwei schnelle Tore gemacht. Danach hatten wir Sicherheit, die sich leider etwas in Passivität umgewandelt hat. Wir haben Halle das Spiel überlassen und nur noch auf Sichern gespielt", erklärte Trainer Weidner den Spielverlauf. Denn die Gäste waren aktiver, mühten sich weiter um einen Treffer, doch auch sie waren nicht zwingend genug, um die Abwehr der Neugersdorfer entscheidend in Bedrängnis zu bringen. So blieb es am Ende beim 2:0, das schon früh feststand.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Nezmar (3.), 2:0 Petrick (9.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel (87. Gnieser), Berg, Süß, Krautschick (64. Hädrich) - Petrick, Loučka - Dittrich (77. Temel), Šisler, Liška - Nezmar

VfL Halle 96
Natradze - Hovhannisyan (60. Brenner), Butzmann, Bury , Griebsch - Mehanovic, von der Weth, Wehlert, Schammer - Odovic, Cramer (74. Groh)

Zuschauer: 291   SR: Stephan Reuter (Eisfeld) SRA: Dirk Läsker, Tim Annemüller

22. Spieltag - Sonntag, 29.03.2015 - 14.00 Uhr
FC Carl Zeiss Jena II – FC Oberlausitz Neugersdorf    0:1 (0:1)
Der FC Oberlausitz hat mit großem Engagement und Kampfgeist den zweiten Tabellenplatz verteidigt. In einer am Ende leidenschaftlich geführten Partie setzten sich die Oberlausitzer bei der U23 des FC Carl Zeiss Jena mit 1:0 durch.
Es war Vorsicht geboten. Immerhin verlor der FCO in der Vorsaison an gleicher Stelle mit 0:3. Zudem ist die Verletztenliste derzeit recht stattlich. Flückiger, Kunze, Dittrich, Nezmar und Huth fehlten in der Saalestadt. Das Pech blieb den Neugersdorfern treu. Bereits nach vier Minuten faßte sich Heineccius an den schmerzenden Oberschenkel. Nach einer kurzen Behandlungsphase musste auch er passen und wurde durch Benjamin Gnieser ersetzt. Der 18-jährige kam so zu seinem Oberligadebut genauso wie Jonas Krautschick, der für Huth auf der Linksverteidigerposition auflief. Die Gastgeber hatten anfangs ein leichtes optisches Übergewicht und durch Andris, der eine scharfe Eingabe von Raithel verfehlte, die erste Möglichkeit (9.). Die Neugersdorfer, die in der ersten Halbzeit mit dem starken Wind im Rücken spielten, kamen nun besser ins Spiel. Nemec setzte ein erstes Achtungszeichen, prüfte Pieles im Jenaer Tor, doch der bestand (12.). Den nächsten Ball musste der Zeiss-Torhüter dann aus dem Netz holen. Einen Freistoß aus 23 Metern versenkte Nemec im linken unteren Eck und brachte die Oberlausitzer in Führung. Danach spielte sich die Begegnung hauptsächlich im Mittelfeld ab. Jena mühte sich, doch die Neugersdorfer ließen den Gegner nicht zur Entfaltung kommen, setzten nach und gaben sich in der Abwehr keine Blöße. Ein 20-Meter-Schuss von A. Löser, der weit vorbei ging, war die einzige Annäherung der Gastgeber an das Tor der Neugersdorfer (26.). Hartleib war in der ersten Hälfte nicht ernsthaft gefordert, was auch für die Leistung seiner Vorderleute spricht. Auf der anderen Seite tauchten Liška (22.), Šisler (24.) und Nemec (33.) vor Pieles auf, große Torgefahr entstand daraus aber auch nicht. So hätte man beruhigt in die Halbzeit gehen können, wäre da nicht das harte Einsteigen von Andris gegen Süß gewesen (45.). Der Jenaer erhielt dafür zwar eine Gelbe Karte, jedoch musste Süß anschließend ausgewechselt werden und bevölkert nun seinerseits die Verletztenliste.
Nach dem Wechsel kam das Spiel nur schwer in die Gänge. Šisler (55.) und Nemec (58.) versuchten sich mit Freistößen, fanden jedoch in Pieles ihren Meister. Bei den Jenaern ging der Kopfball Schirrmeisters am Tor vorbei (60.), auch Bocks Versuch verfehlte den Kasten (64.). Die Partie wurde nun immer hektischer, teilweise verbissener geführt. Penc holte sich seine fünfte Gelbe Karte ab (66.), wird damit im nächsten Spiel auch ausfallen. Das trifft ebenso auf den Torschützen Nemec zu. Für ein eher ungeschicktes Einsteigen gegen Andris schickte ihn der nicht immer sicher leitende Schiedsrichter Müke vom Platz (70.). Carl Zeiss legte nun nochmal zu. Penc kläre gegen den durchlaufenden Andris in höchster Not (72.). Die Neugersdorfer trotzten in ihrer Unterzahl mit Moral und mannschaftlicher Geschlossenheit, jeder kämpfte für jeden. Zudem versuchten sie nach Möglichkeit, mit Entlastungsangriffen den Gegner vom Tor fernzuhalten. So hatte Šisler nach einer Ablage Liškas sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Piles konnte das mit einem großartigen Reflex verhindern (83.). Die letzen Züge der Partie wurden dann von Hektik und Kampf bestimmt. Jena drängte vehement auf den Ausgleich. In der fünften (!) der drei angezeigten Nachspielminuten schien der Ausgleich unvermeidbar. Klippel hatte nach einem Freistoß von Löser Harleib schon überwunden, doch wie so oft stand Penc goldrichtig und schlug den Ball noch von der Linie.
Am Ende war es ein Herzschlagfinale, ein Kampf auf Biegen und Brechen, den der FCO mit Moral, Kampf- und Teamgeist bestanden hat. Auf der anderen Seite stehen nun neun Akteure, die derzeit verletzt bzw. im nächsten Spiel gesperrt sind. So gesehen war es auch ein äußerst verlustreicher Sieg.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tor: 0:1 Nemec (14.)

Rote Karte: Nemec (FCO/70. grobes Foul)

FC Carl Zeiss Jena II
Pieles - A. Löser, Haupt , Schmidt, Raithel (61. Hoffmann) - Klippel, Cellarius (46. Schirrmeister ) - F. Löser, Andris , Dimitrov - Böhler (61. Bock)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel, Penc , Süß (46. Berg), Krautschick - Petrick (90+2 Menchaca Gonzales), Loučka - Heineccius (7. Gnieser), Šisler, Liška - Nemec

Zuschauer: 65   SR: Sirko Müke (Schönebeck (Elbe) SRA: Johannes Schipke, Christian Naujoks

21. Spieltag - Mittwoch, 06.05.2015 - 18.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Energie Cottbus II    1:0 (0:0)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf hat gestern Abend das Nachholspiel gegen den Tabellenfünften FC Energie Cottbus II mit 1:0 (0:0) gewonnen und damit im Aufstiegsrennen in die Regionalliga weitere drei Punkte auf die Verfolger Markranstädt und Lok Leipzig gutgemacht. Der Vorsprung des Tabellenzweiten (und der zweite Platz reicht voraussichtlich) beträgt fünf Spieltage vor Saisonende sechs beziehungsweise neun Punkte.
Gestern mussten die Neugersdorfer den Ausfall des rotgesperrten Torjägers Jan Nezmar verkraften, der bislang die Hälfte aller 54 FCO-Tore erzielt hatte und nach einem unglücklichen Zusammenprall am Sonntag vom Schiedsrichter vom Platz gestellt wurde. Auf seinen Vertreter Josef Nemec war aber Verlass. Der 32-jährige Tscheche erzielte mit einer technisch starken Aktion das Tor des Tages. Er nahm eine abgefälschte Flanke von Merkel mit der Brust herunter und schob den Ball mit viel Ruhe und Übersicht aus sechs Metern in die Maschen (84.). Der Jubel bei den Neugersdorfem war riesengroß, denn das Spiel gegen die technisch starken und taktisch disziplinierte Cottbuser Drittliga-Reserve hatte sich als echtes Geduldsspiel erwiesen.
Beide Mannschaften begannen mit sehr viel Respekt voreinander, darauf bedacht, ja keine Räume anzubieten und auf dem nach einem Regenguss rutschigen Rasen Fehler zu vermeiden. Konzentration war oberstes Gebot, und so war es kein Wunder, dass in der ersten Halbzeit Chancen Mangelware blieben. Beide Torhüter mussten nicht ernsthaft eingreifen. Loučka köpfte eine Huth-Ecke knapp am Tor vorbei (2.) und verfehlte nach einem Einwurf von Liška mit einem Volleyschuss das Tor (12.). Auf der anderen Seite hatte Hinz die beste Chance, als er nach einer Flanke zehn Meter vor dem Tor frei zum Kopfball kam, sich aber für eine Ablage statt für den direkten Torversuch entschied. Und dieser landete im Niemandsland (25.). Auf der anderen Seite ergaben sich nach zwei Šisler-Freistößen noch Gelegenheiten. Erst köptte Penc über das Tor (39.) und dann rutschten der Abwehrchef und Loučka an einer Eingabe knapp vorbei. So ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Neugersdorfer besser, die Kombinationen flüssiger. Aber der letzte Pass kam immer wieder nicht an. Nemec rutschte in eine Huth-Eingabe, traf aber den Ball nicht richtig (56.). Nach einer Loučka-Flanke verfehlte Šisler mit einem Flugkopfball knapp das Tor. Auf der anderen Seite rettete Torwart Hartleib in Neuer-Manier, als er 30 Meter vor dem Tor im letzten Moment vor einem Cottbuser rettete (81.). Dann hatten Nemec, Loučka und Šisler den Treffer auf dem Fuß, aber immer wieder war ein Fuß dazwischen (83.). Dann aber fiel das Nemec-Tor. Danach drückte Cottbus und hatte noch eine Riesenchance. Maurer kam aus 13 Metern zum Schuss, aber Hartleib tauchte ab und rettete mit einem Reflex (86.). Die Neugersdorfer brachten den Vorsprung mit viel Kampfgeist über die Zeit. Viel Zeit zum Jubeln ist nicht. Am Sonntag geht es zur Dresdner Dynamo-Reserve.
Jens Kölz, Frank Thümmler (SZ)
Tor: 1:0 Nemec (85.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel , Penc, Berg, Huth - Petrick, Loučka - Dittrich (78. Kunze), Šisler (89. Gnieser), Liška - Nemec

FC Energie Cottbus II
Straub - Dahm, Kusic, Bache, Zintl (62. Hinz), Lenk , Lemke, Nitsch (82. Avdulahu), Maurer, Zema , Heßler

Zuschauer: 251   SR: Jan Kanzler (Eisenach) SRA: Matthias Lämmchen, Chris Rauschenberg

20. Spieltag - Sonntag, 29.03.2015 - 14.00 Uhr
Chemnitzer FC II – FC Oberlausitz Neugersdorf    0:3 (0:2)
Der FCO hat den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz geschafft. Beim Favoritenschreck, der U23 des Chemnitzer FCs, behaupteten sich die Oberlausitzer und gewannen verdient mit 3:0.
Dass diese Auseinandersetzung nicht leicht werden würde, war zu erwarten. Immerhin setzte es im Vorjahr in Chemnitz eine 0:3-Niederlage. Und auch die Konkurrenz, Lok und RB II verloren gegen den Tabellenfünften, hat sich in dieser Saison an diesem Gegner schon die Finger verbrannt. Die Neugersdorfer, die nach den letzten beiden Misserfolgen unter Zugzwang standen, versuchten zunächst, die Reihen dicht zu halten. Immerhin kassierten sie in beiden Partien bereits nach zwei Minuten entscheidende Gegentore. Nach einer viertelstündigen Abtastphase übernahmen sie die Regie auf dem Platz. Nezmar sorgte für den ersten Aufreger, rutschte aber an Heineccius' Eingabe vorbei (17.). Auch Šisler hatte zunächst kein Glück, Tittel konnte seinen Schuss aus Nahdistanz mit einer tollen Parade abwehren (24.). Von den Chemnitzern ging in der ersten Halbzeit kaum Torgefahr aus. Nur einmal war Hartleib, der für den verletzten Flückiger das Tor des FCO hütete, gefordert. Penc brachte seinen Schlussmann mit einem Rückpaß unnötig in Gefahr, doch der rettete im Herauslaufen (43.). Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste aber schon. Wieder war es Nezmar, der das 1:0 erzielte. Der Tscheche, der gegen RB Leipzig schmerzlich vermisst wurde, erzielte seinen 20. Saisontreffer, mustergültig von Merkel auf der rechten Seite vorbereitet. Kurz vor der Pause krönte Heineccius die bis dahin gute Leistung seiner Mannschaft. Von Šisler aufgelegt, knallte er den Ball aus 15 Metern unhaltbar für Tittlel ins Chemnitzer Gehäuse. Dieses 2:0, eine Minute vor der Pause erzielt, ließ die Weidner-Truppe die zweite Hälfte gelassener angehen.
Gerade einmal 65 Zuschauern, die sich im weiten Rund des Sportforums verloren, kamen die Chemnitzer aktionsfreudiger aus der Kabine. Bei einem Freistoß von Einsiedel (47.) musste sich Hartleib schon mächtig strecken, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Auf der anderen Seite ging Nezmars Kopfball-Bogenlampe knapp über den Kasten (49.). Die Gastgeber waren nun deutlich präsenter als in der ersten Hälfte, setzten die Neugersdorfer unter Druck, doch große Gelegenheiten erspielten sie sich nicht, sieht man einmal von Glasners Lattenkopfball ab (74.). Mitte der zweiten Halbzeit strafften sich die Gäste wieder. Huth, der Merkel Eingabe volley nahm und an das Gestänge drosch, hatte das 3:0 auf dem Fuß (70.). Auch Petrick hätte die Partie entscheiden können. Von Šisler freigespielt, zögerte er aber zu lange, letztendlich ging sein Lupfer über das Tor (75.). Šisler, der mit seiner Spielintelligenz viele torgefährliche Aktionen vorbereitete, hatte mit seinem Freistoß aus 20 Metern ebenfalls keinen Erfolg (80.). Den hatte Berg, der in der Drangphase der Chemnitzer eingewechselt wurde, um die Abwehr zu stabilisieren. Von Šisler angespielt und von Wolny gestört, bekam sein Pressschlag mit dem Chemnitzer Kapitän viel Drall und landete als Bogenlampe im Tor von Tittel. Fünf Minuten vor dem Ende war die Partie damit entschieden. Sie hatte leider auch einen tragischen Höhepunkt zu bieten. Bei einem weiten Einwurf Huths krachten Berger und Wolny derart mit den Köpfen zusammen, daß Berger mit einer schweren Verletzung sofort ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Der FC Oberlausitz hat aus den zwei bitteren Niederlagen seine Schlüsse gezogen und bei einem Gegner, der selbst in der Tabelle vorn mitmischt, Charakter gezeigt. "Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Ich bin mit der Steigerung der gesamten Truppe zufrieden", freute sich Trainer Weidner über Leistung seines Teams. Die wurde auch vom kommenden Pokalgegner wahrgenommen, Zwickaus Trainer Ziegner beobachtete die Partie.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Nezmar (35.), 0:2 Heineccius (44.), 0:3 Berg (85.)

Chemnitzer FC II
Tittel - Berger (53. Hadamus), Wolny, Einsiedel, Pekdemir, Kiessling, Mattern , Cecen, Glasner , Ney, Hunger

FC Oberlausitz Neugersdorf
Hartleib - Merkel , Penc, Süß, Huth - Petrick (84. Temel), Loučka - Heineccius (65. Berg), Šisler, Liška - Nezmar (84. Nemec)

Zuschauer: 65   SR: Karsten Raue (Jena) SRA: Christopher Jänike, Christian Bürger

19. Spieltag - Sonntag, 22.03.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – RasenBallsport Leipzig II   0:1 (0:1)
Das war ganz bitter. Der FC Oberlausitz unterlag im Spitzenspiel der Oberliga trotz einer starken Leistung mit 0:1. Tabellenführer RB Leipzig II entführte glücklich drei Punkte und ist den Neugersdorfern nun um 12 Zähler voraus.
Wie in der Vorwoche beim 1.FC Lok fiel die Entscheidung in den ersten Minuten der Begegnung. Rabiega nutzte nach Vorlage Nattermanns einen Stellungsfehler der Neugersdorfer Hintermannschaft, schüttelte Merkel noch ab und ließ Flückiger im Tor keine Chance. Wieder waren nur zwei Minuten vergangen, das Heim-Gegentorkonto dieser Saison war auf einen Schlag verdoppelt. Doch zu diesem Zeitpunkt hätte der Gastgeber selbst schon vorn liegen müssen, weil Šisler nach gerade einmal 25 Sekunden frei vor Torwart Heine auftauchte. Er ließ die Führungsmöglichkeit aus, köpfte genau auf den Leipziger. Kurz darauf machten es die Gäste besser. An der Moral der Gastgeber war an diesem Tag nichts auszusetzen, sie steckten den Rückstand weg und suchten ihr Heil in der Offensive. Nemec kam nach einer Ecke im Fünfmeterraum an die Kugel, war wohl selbst überrascht und verzog (7.), Šisler jagte den Ball aus 15 Metern über den Kasten (15.). Mitte der ersten Halbzeit schien die Aufholjagd mit dem Ausgleich belohnt. Die 321 Zuschauer jubelten schon, als Nemec den Ball im Leipziger Tor unterbrachte, doch Linienrichter Franke hatte den Stürmer im Abseits gesehen (22.). Die Leipziger ließen nur ab und an ihr großes spielerisches Potential aufblitzen. Doch wenn sie kamen, musste der Gastgeber stets auf der Hut sein. So spielten Rabiega und Schinke die FCO-Deckung aus, Nattermann war allein vor Flückiger, sein Heber geriet aber nur zum Rückpass (28.), kurz darauf war Flückiger erneut Sieger gegen den Leipziger Goalgetter (34.). Die letzten Minuten des ersten Durchgangs gehörten dann wieder dem FCO, wobei Nemec (37.) und Heineccius (42.) mit ihren Kopfbällen kein Glück hatten.
Die Leipziger kamen stürmischer aus der Kabine, Nattermann war dem 0:2 nahe (48.). RB tat nun mehr, verlagerte das Geschehen in die Neugersdorfer Hälfte, konnte sich selbst aber keine nennenswerten Gelegenheiten erarbeiten, was auch an der aufmerksamen Abwehr der Gastgeber lag. Die strafften sich nach einer Viertelstunde und nahmen das Heft wieder selbst in die Hand. Huth, der zurzeit in einer überragenden Form ist, verzog mit dem Rücken zum Tor stehend (62.) und jubelte schon, als er den Ball über die Linie gestochert zu haben schien (65.). Doch irgendwie konnte RB den Ball noch wegspitzeln. Dann zwang Nemec Heine zu einer starken Parade (66.). Der FCO tat alles, um den Ausgleich zu erzielen, doch es fehlte einfach an Glück und Abgeklärtheit, um mehr zu erreichen. Auch Huth, von Legien entscheidend gestört (75.), Penc und Nemec (82.) sowie Stajner (86., 87.) hatten diese Eigenschaften in der Schlussphase nicht. Das Fehlen von Nezmar konnte an diesem Tage nicht kompensiert werden.
"Das zieht sich derzeit wie ein roter Faden durch. Wir machen einen Fehler, geraten dann und Rückstand und schaffen es nicht, die Tore zu erzielen. Und wenn wir sie erzielen, werden sie zurückgepfiffen", war Trainer Weidner nach dem Spiel mit dem Ausgang unzufrieden und sah Parallelen zum Spiel bei Lok. Möglichkeiten, den Rückstand wettzumachen, gab es in dieser Partie in Hülle und Fülle. Der FCO zeigte nach dem Rückstand eine starke Moral, hatte mehr Spielanteile, den Gegner meist im Griff. Nur an der Kaltschnäuzigkeit im Abschluss fehlte es. Am Ende entschied ein einziger schwacher Moment, der die Neugersdorfer in der Tabelle von Platz zwei auf drei abrutschen ließ.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tor: 0:1 Rabiega (2.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Merkel , Penc , Süß , Huth - Petrick - Liška (90. Sobe), Loučka (80. Stajner), Šisler - Heineccius (80. Berg), Nemec

RasenBallsport Leipzig II
Heine - Ludwig, Ernst, Hanne, Konik - Niemeyer, Legien, Lindau (79. Schiller) - Schinke - Rabiega (70. Barth), Nattermann (85. Rothenstein)

Zuschauer: 321   SR: Stephan Markowitz (Zwickau) SRA: Michel Franke, Torsten Junghof

18. Spieltag - Sonntag, 15.03.2015 - 14.00 Uhr
1. FC Lokomotive Leipzig – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:0 (2:0)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf hat in Leipzig seine erste Niederlage in der Rückrunde bezogen. Nach einer völlig verschlafenen Anfangsphase zog die Mannschaft beim 1.FC Lok Leipzig mit 0:2 den Kürzeren.
Die aufstiegsambitionierten Messestädter standen mit dem Rücken zur Wand. Bei einer Niederlage hätten sie schon elf Punkte Rückstand auf den Gegner gehabt. Entsprechende engagiert gingen sie die Partie an. Und ehe die richtig begonnen hatte, sahen sich die Gastgeber schon belont. Ziane setzte sich auf der rechten Seite durch, Brusch, der bereits in der Vorwoche beim Aufstiegskonkurrenten Markranstädt erfolgreich war, reagierte am schnellsten und brachte seine Truppe nach etwas mehr als einer Minute mit 1:0 in Front. Die Neugersdorfer hatten diesen Rückstand noch gar nicht richtig verdaut, da schlug es schon wieder ein. Brusch war diesmal der Vorlagengeber, in seine Flanke flog Hofmann und köpfte zum 2:0 ein. Da waren noch nicht einmal zehn Minuten vergangen, die Leipziger hatten sich Respekt und einen komfortablen Vorsprung verschafft. Lok wirkte in dieser Phase gedanklich schneller und im Zweikampf aggressiver, die Oberlausitzer hatten die Anfangsminuten glatt weg verschlafen. Damit waren alle taktischen Vorgaben über Bord geworfen. Die Leipziger zogen sich fortan etwas zurück, der FCO hatte sich nun auch gefangen und erreichte sogar optische Vorteile, doch die besseren Chancen hatten weiter die Gastgeber. Flückiger reagierte gut gegen Brusch (18.), Ziane jagte den Ball in aussichtsreicher Position über den Kasten (22.). Das Spiel verflachte nun etwas, doch dann ließen auch die Neugersdorfer ihr Können aufblitzen. Sie zeigten den besten Angriff der Begegnung. Von Penc angespielt, steckte der frühzeitig eingewechselte Heineccius den Ball zu Dittrich durch. Der war völlig allein vor Latendresse-Levesque, legte quer zu Nezmar ab und der Torjäger schob ins leere Tor ein. Doch der Schiedsrichter versagte dem Treffer die Anerkennung, Nezmar soll seinen Gegenspieler Böhne vorher umgerissen (31.) haben. Die Neugersdofer spielten weiter nach vorn und Lok verlegte sich auf Konter. Am Ende der ersten Halbzeit setzen sich die Gäste am Leipziger Strafraum fest, doch gelang es nicht, die Lok-Abwehr zu überlisten. Im Gegenteil, Berg musste gegen Hofmann in höchster Not noch einmal retten (45.).
Nach dem Wechsel tat Neugersdorf weiter mehr fürs Spiel, doch in große Gefahr gerieten die Leipziger nicht, obwohl sich der FCO ein Chancenübergewicht erarbeiteten. Bei Šislers Freistoß fehlte nicht viel (53.), auch Nezmar war ein ständiger Unruheherd. Der Stürmer verfehlte knapp (58.), wurde von Trojandt beim Torschuss behindert (60.) und fand im Leipziger Torhüter seinen Meister (66.). Viel lief bei den Gästen wieder über Heineccius, sie stemmten sich weiter gegen die drohende Niederlage. Trainer Weidner brachte mit Nemec einen zusätzlichen Stürmer, doch irgendwie schien alles an diesem Tag nicht von Erfolg gekrönt zu sein. So sah sich Dittrich von Ziane im Lok-Strafraum zu Boden gerissen, der Schiedsrichter entschied aber anders und gab dem Tschechen gelb (63.). Später traf Šisler noch die Latte (73.), doch auch hier wollte der Anschlußtreffer einfach nicht fallen. Die Leipziger Defensive, die bei weitem nicht sattelfest wirkte, bekam mit vereinten Kräften die Bälle immer wieder aus der Gefahrenzone. Und weil der FCO am Ende alles nach vorn warf, hatte Lok noch große Möglichkeiten, auf 3:0 zu erhöhen. Marzullo und Wendschuch verstolperten (80.), Flückiger rettete mit Glanzparade gegen Brusch (83.) und Wendschuch verpaßte die letzte Chance dieser Begegnung (90.). "Wir haben die Partie mit Ausnahme der Anfangsminuten über weite Strecken überlegen gespielt. Doch weil wir nicht so zwingend waren, haben wir zurecht verloren," anerkannte Trainer Weidner das Endergebnis. In der Tabelle hat sie jedoch zunächst keine Auswirkungen, weil auch Konkurrent Markranstädt bei RB Leipzig II. verlor, das am kommenden Wochenende als souveräner Spitzenreiter nach Neugersdorf kommt.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Brusch (2.), 2:0 Hofmann (9.)

1. FC Lokomotive Leipzig
Latendresse-Levesque - Dräger, Böhne, Surma, Trojandt - Murakami (60. Wendschuch), Watahiki - Hofmann (87. Kilz), Ziane, Brusch - Marzullo (75. Zielinski)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Merkel , Penc, Berg (87. Süß), Huth - Petrick (71. Nemec), Loučka - Liška (20. Heineccius), Šisler, Dittrich - Nezmar

Zuschauer: 2.582   SR: Stephan Reuter (Eisfeld) SRA: Marcel Kißling, Carsten Östreich

17. Spieltag - Samstag, 07.03.2015 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – SG Union Sandersdorf   1:0 (0:0)
In einem umkämpften Spiel hielt sich der FC Oberlausitz auch in der zweiten Rückrundenbegegnung schadlos. Mit dem 1:0-Erfolg gegen Union Sandersdorf setzen die Neugersdorfer die Konkurrenz im Aufstiegskampf weiter unter Druck, der Sieg fiel aber nicht leicht.
Sandersdorf, Tabellenvierzehnter und tief im Kampf um den Klassenerhalt verstrickt, ging überraschend selbstbewusst in die Partie. Die Sadlo-Schützlinge spielten von Anfang an mit, hatten nach sieben Minuten schon drei Ecken auf dem Konto und nach einer Viertelstunde die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen. Henning schlug einen weiten Ball, Neugersdorfs Merkel und sein Gegenspieler Lochmann verpaßten und Parthier tauchte plötzlich mutterseelenallein vor Flückiger auf. Glück, dass den Unioner die Nerven verließen, er hob die Kugel über den Torwart und dessen Kasten hinweg. "Das war der Kulminationspunkt, wenn wir da das Tor machen, läuft das Spiel ganz anders," ärgerte sich Trainer Sadlo. Neugersdorf hatte zwar mehr Feldanteile, die Chancen waren aber nicht von der Qualität der Vorwoche. Šisler wurde von Parthier angeschossen, der Ball trudelte ins Aus (14.), Stajner traf mit einem Eckball den Außenpfosten (17.). Viel mehr gab es aber nicht, Sandersdorf stand gut in der Abwehr, machte die Räume des ohnehin etwas engen Kunstrasenplatzes in Ebersbach, wohin das Spiel verlegt wurde, dicht. Dem FCO fehlten irgendwie die spielerischen Mittel, um die Abwehr der Sandersdorfer zu überlisten, zumal die Flügelläufe von Dittrich, der wegen seiner fünften Gelbe Karte aussetzen mußte, augenscheinlich fehlten. "Wir fanden keine Lösung, auch weil wir uns teilweise schlecht bewegt haben," fand Trainer Weidner. Zudem mußte Neugersdorfs Abwehr ständig auf der Hut sein, weil Union um jeden Ball kämpfte und Ballverluste der Gastgeber sofort zu Gegenstößen nutzten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Neugersdorfer zu zwei klaren Möglichkeiten. Petrick konnte sich nach Huths Sturmlauf über links im Zentrum den Ball sogar noch zurechtlegen, doch Fritzsch warf sich in dessen Schuss und verhinderte so Schlimmeres (37.). Und Stajner kam in der Schlussminute frei zum Kopfball, brachte jedoch nicht genug Druck hinter die Kugel.
Mit der Einwechslung von Heineccius kam nach der Pause deutlich mehr Schwung in die Aktionen der Oberlausitzer. Er erzielte auch das Tor des Tages. Der Mittelfeldspieler schnappte sich 20 Meter vor dem Tor den Ball, ließ Gängel ins Leere laufen und verwandelte überlegt ins lange Eck (51.). "Einmal haben wir das Zentrum vor der Abwehr nicht schnell genug geschlossen, das ist so ärgerlich," kommentierte Unions Trainer Sadlo, weil sich in dieser Szene seine Mannschaft um den Lohn der Mühen gebracht sah. Das Spiel der Gastgeber lief nun weit besser als zuvor, zumal sich die Sandersdorfer von diesem Rückschlag erstmal erholen mussten. Nezmar hätte erhöhen können (56.). Der Torjäger hatte zudem nach Huths Vorarbeit das 2:0 auf dem Fuß, das Kansy mit einer Glanzparade gerade noch so verhindern konnte (68.). Auch bei Šislers Freistoß, bei dem Berg am langen Pfosten etwas zu spät kam, fehlte nicht viel (59.). In dieser Phase lag die Entscheidung in der Luft. Doch die Gäste rafften sich nochmals auf, hielten in den letzen zwanzig Minuten wieder mehr dagegen. Die Partie zog im Tempo nochmals an, stand auf Messers Schneide, weil beide auf eine Resultatsverbesserung drängten. In dieser Phase machte sich besonders die Lufthoheit der Neugersdorfer bezahlt, die Abwehr räumte alles ab, durfte aber nie sorglos sein, weil die Unioner sich nicht hängenließen. Zwar war der FCO in der Schlußphase öfter vorm Tor Kansys, Šisler (78. und 88.) sowie Loučka hatten die Entscheidung auf dem Fuß, doch erst, als Flückiger Breitkopfs Schuss entschärfte (91.), waren die drei Punkte unter Dach und Fach.
"Es war ein verdammt schweres Spiel," faßte Trainer Weidner die Begegnung nach dem Schlusspfiff zusammen. Mit diesem Sieg ist der FCO auf den eminent wichtigen zweiten Platz vorgestoßen. Am kommenden Wochenende kommt es bei Lok Leipzig zu einem Schlüsselspiel.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tor: Heineccius (51.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Merkel, Penc, Berg, Huth - Petrick, Loučka (90. Süß) - Šisler, Stajner (46. Heineccius ), Liška - Nezmar

SG Union Sandersdorf
Kansy - Mustapha , Schulz, Fritzsch , Hennig - Wießner (74. Breitkopf), Seifert - Ebert (62. Pfeifer), Gängel, Parthier (66. Brodkorb) - Lochmann

Zuschauer: 150   SR: Steven Greif (Westhausen) SRA: Dirk Honnef, Sven Köhler

16. Spieltag - Sonntag, 01.03.2015 - 14.00 Uhr
FC Einheit Rudolstadt – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:6 (1:5)
Der FC Oberlausitz ist furios in die Rückrunde gestartet. Beim FC Einheit Rudolstadt gewannen die Neugersdorfer mit 6:2 und mischen damit im Rennen um einen Aufstiegsplatz weiter kräftig mit.
Sie reisten schon einen Tag vorher ins Thüringische, denn obwohl es "nur" zum Tabellenletzten ging, nahmen die Oberlausitzer diese Partie sehr ernst. Schließlich hatten die Rudolstädter in dieser Saison bereits Drittligist Rot-Weiß Erfurt im Städtischen Stadion besiegt und stehen deshalb im Halbfinale des Thüringenpokals. Dass tatsächlich Vorsicht geboten war, wurde nach acht Minuten deutlich, als sich B. Schröter einen langen Ball schnappte und von der Strafraumgrenze aus um Haaresbreite am Tor vorbeizog. Die Gäste atmeten kurz durch und übernahmen die Initiative. Zunächst spitzelte Nezmar den Ball nach einem weiten Einwurf Petricks noch über den Kasten (10.), kurz darauf schlug der Torjäger zu. Dittrichs Flanke wollte Häußler im Fallen wegschlagen, sein Versuch wurde zur Vorlage und Nezmar hatte leichtes Spiel. Die Partie spielte sich nun hauptsächlich in der Rudolstädter Hälfte ab, die Überlegenheit des FCO wurde immer deutlicher, auch im Resultat. Dittrich erhöhte nach knapp 20 Minuten auf 2:0, er verwandelte einen Konter sehenswert aus vollem Lauf. Die Neugersdorfer waren trotz der frühen Führung gut beraten, die Konzentration nicht abfallen zu lassen, weil Rudolstadt weiter mutig mitspielte und sich durch Schneider nochmals gefährlich dem Flückiger-Gehäuse nähern konnte.
Doch auf den Schlussmann war Verlass (28.). Fast im Gegenzug sorgte Huth mit einem satten Volleyschuss für die Vorentscheidung. Die Flanke kam von Merkel, der diesmal auf der rechten Seite verteidigte, weil Kunze und auch Süß weiterhin wegen ihren Blessuren aus dem Bautzen-Spiel nicht einsetzbar sind. Die Neugersdorfer waren nicht nur spielerisch ihrem Gegner in der ersten Hälfte deutlich überlegen, auch in der Auswertung der Tormöglichkeiten waren sie dem Kontrahenten voraus. Während Heuschkel im Anschluss an eine Ecke eine gute Möglichkeit für die Gastgeber ausließ (33.), erhöhten die Oberlausitzer den Spielstand weiter gnadenlos. Penc spielten den Ball weit nach vorn zu Huth, bei dessen Flanke ließ Häußler seinem Gegenspieler Nezmar viel zu viel Platz, der schob locker zum 4:0 ein. "Wir haben bei einigen Toren kräftig mitgeholfen," kommentierte Rudolstadts Trainer Jähnisch nicht nur diese Situation. Und als der Jubel kaum verhallt war, musste Ackermann den Ball schon wieder aus dem Netz holen. Diesmal trug sich Berg in die Torschützenliste ein. Er stieg bei einem Freistoß von Huth am höchsten. Doch das war immer noch nicht der Pausenstand. Schiedsrichter Meißner, der die gleiche Begegnung in der Vorsaison pfiff, entschied auf Foulelfmeter, als Heuschkel zu Boden ging. Grabinski ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und schickte Flückiger in die falsche Ecke.
Nach dem Wechsel war die Partie, die auch vom Trainer des Ligakonkurrenten RB Leipzig II beobachtet wurde, ausgeglichener, wobei der FCO weiterhin mehr vom Spiel hatte, die Rudolstädter versteckten sich trotzdem nicht. Und als auch Sonnenberg im Neugersdorfer Strafraum den Halt verlor, zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal trat Heuschkel an. Und auch er verwandelte souverän, brachte Einheit damit auf 2:5 heran. Die Thüringer witterten Morgenluft, rafften sich nochmals auf und hatten nach einem weiten Freistoß Staskewitschs durch Sonnenberg eine gute Gelegenheit, das Ergebnis zu verbessern, sein Volleyschuss strich eine Viertelstunde vor Schluss knapp am Tor vorbei. In der Endphase zogen die Gäste nochmals an. Stajner wurde von Dittrich und Merkel stark freigespielt, sein Schuss war aber zu ungenau und damit kein Problem für Ackermann (82.). Eine Minute später fand sich der Tscheche mit Nemec zum Doppelpass, Spanier unterband die Aktion unsanft und mußte sich dafür ebenfalls einen Elfmeterpfiff des Referees anhören. Loučka ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen, verwandelte sicher und krönte damit sein Punktspieldebut für die Oberlausitzer.
Der FCO zieht mit dieser guten Leistung nach, die Konkurrenten aus Markranstädt hatten am Freitag ja schon vorgelegt. Doch wo die Neugersdorfer nach der langen Pause wirklich stehen, das wissen sie nach diesem Spiel sicher noch nicht. Zur Standortbestimmung waren die Thüringer an diesem Tag nicht ebenbürtig genug.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Nezmar (9.), 0:2 Dittrich (19.), 0:3 Huth (28.), 0:4 Nezmar (40.), 0:5 (Berg (41.), 1:5 Grabinski (45+1/FE), 2:5 Heuschkel (65./FE), 2:6 Loučka (83./FE)

FC Einheit Rudolstadt
Ackermann - Zielinski, Grabinski, Häußler , Spanier - Schulz , Heuschkel - Schneider (63. P. Schröter ), B. Schröter (55. Latuszek), Müller (63. Staskewitsch) - Sonnenberg

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Merkel, Penc, Berg, Huth - Petrick (77. Heineccius), Loučka - Dittrich , Šisler , Liška (46. Stajner) - Nezmar (61. Nemec)

Zuschauer: 118   SR: Dirk Meißner (Zahna-Elster) SRA: Alrik Luther, Mario Jeske

15. Spieltag - Samstag, 08.11.2014 - 13.30 Uhr
TV Askania Bernburg – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:1 (0:0)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf hat (endlich) den zweiten Auswärtssieg der Saison gefeiert. Beim SV Askania Bernburg siegten die Schützlinge von Manfred Weidner mit 1:0, der erste Auswärtserfolg seit dem 4:0 in Sandersdorf am 9. August. Neugersdorf überwintert damit auf dem dritten Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter Markranstädt. Der zweite Platz, der voraussichtlich zum direkten Aufstieg in die Regionalliga berechtigt, bleibt damit im Visier der Neugersdorfer.
In Bernburg beorderte Weidner erstmalig Robin Huth auf die linke Verteidigerposition (spielte bisher immer im Mittelfeld). Außerdem verzichtete er in der Startaufstellung auf Torjäger Jan Nezmar, der momentan beruflich als Sportlicher Leiter von Slovan Liberec sehr gefordert ist und deshalb nur wenig trainieren konnte. Beide, Huth und Nezmar, sollten in diesem Spiel eine entscheidende Rolle spielen.
Die Bernburger, die trotz bester äußerer Bedingungen auf den deutlich kleineren Kunstrasenplatz ausgewichen waren, konzentrierten sich von Beginn an auf die Defensive, überließen Neugersdorf den Ball und attackierten erst ab der Mittellinie. Die Gäste setzten durch einen 16-Meter-Schuss von Dittrich knapp über das Tor das erste Achtungszeichen. Nach einer Viertelstunde verzeichneten die Gastgeber ihre einzige Chance der ersten Halbzeit. Nach einem Querpass von der rechten Seite zog Wolschke direkt ab. Der Ball senkte sich Richtung Tor, aber FCO-Torwart Flückiger nutzte seine gesamte Körpergröße und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Torlatte - "eine Weltklasseparade", schwärmte Weidner. Danach hatten die Neugersdorfer das Spiel vollends im Griff. Nemec scheiterte im Gegenzug mit einem 18-Meter-Freistoß über die Mauer am Torwart. Merkel und Liška nach Dittrich-Flanken verpassten knapp. Als sich kurz vor der Pause Šisler bis zur Grundlinie durchsetzte und auf Liška zurückpasste, traf der den Ball nicht voll. Der Ball ging knapp am Tor vorbei.
Nach der Pause blieb das Spiel derart einseitig. Nemec per Kopf nach einer Huth-Flanke (49.), Petrick nach Dittrich-Flanke und Šisler-Ablage (54.) und Huth mit einem Freistoß (59.) hatten gute Chancen. Daraufhin wechselte Trainer Weidner seinen Torjäger Nezmar ein - auch als Signal für die Mannschaft. Das brachte auch mehr Schwung. Nemec köpfte den Ball nach einer Merkel-Flanke scharf Richtung Tor, aber wieder war der Bernburger Torwart zur Stelle. Letztlich nahmen sich die beiden Stoßstürmer Nezmar und Nemec zu sehr die Räume. Also wechselte Weidner Marrack für Nemec ein, und drei Minuten später (85.) fiel dann endlich das entscheidende Tor. Huth gewann nach einem langen Diagonalpass Richtung linkes Strafraumeck ein Kopfballduell, brachte den Ball zum am Elfmeterpunkt lauernden Nezmar. Der nahm den Ball an und hämmerte ihn mit dem zweiten Kontakt in die Maschen. Das Spiel war noch nicht zu Ende. Bernburg bekam noch eine Chance, allerdings mit Unterstützung des Schiedsrichters. Innenverteidiger Berg wurde bei einem hohen Ball unterlaufen, der Schiri pfill aber Freistoß gegen ihn. Der gut ge-schlagene Ball strich um einen halben Meter am Pfosten vorbei. Am Ende stand ein "hochverdienter Sieg für eine konzentrierte Mannschaftsleistung, bei der der taktisch klug spielende Petrick und die linke Seite mit Huth und Liška noch herausragten", kommentierte Weidner.
Frank Thümmler (SZ)
Tor: 0:1 Nezmar (85.)

TV Askania Bernburg
Schiller - Nagel, Buszkowiak, Hinrichsmeyer (86. Krause), Hecht, Schmidt (80. Schlegel), Sommermeyer, Salis, Hanetzog, Wolschke, Bauer (86. Teichert)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Huth , Penc, Berg, Merkel - Petrick - Liška, Heineccius (68. Nezmar), Šisler, Dittrich - Nemec (82. Marrack)

Zuschauer: 138   SR: Chris Rauschenberg (Hörselberg-Hainich) SRA: Dirk Honnef, Sven Stegmann

14. Spieltag - Sonntag, 30.11.2014 - 13.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf  – SV SCHOTT Jena   3:0 (2:0)
Der FC Oberlausitz holt mit dem 3:0 über Schott Jena 19 von 21 möglichen Heimpunkten.
Die Neugersdorfer haben auch am letzten Heimspieltag des Jahres ihre nahezu makellose Heimbilanz behalten und gegen den SV Schott Jena mit 3:0 gewonnen. Die Neugersdorfer haben damit sechs der sieben Heimspiele gewonnen, dabei ein Torverhältnis von 23:1 erzielt. Nur gegen Lok Leipzig reichte es nur zu einem 0:0, wobei da den Neugersdorfern ein eigentlich regulärer Pens-Treffer „geklaut“ worden war.
Gegen die Jenaer, die um den Klassenerhalt kämpfen, half dem FC Oberlausitz ein früher Führungstreffer. Šisler schlug einen Freistoß von kurz hinter der Mittellinie vor das Tor. Heineccius verlängerte den Ball, der von der Jenaer Abwehr vor die Füße von Berg abprallte. Der schoss aus 16 Metern, beim Abprallen war Nezmar in Mittelstürmermanier zur Stelle. Danach hatte Neugersdorf das Spiel im Griff. Schott Jena kam in der ersten Halbzeit zu nicht einer eigenen Torchance. Anders die Gastgeber. Erst scheiterte noch Liška mit einem Schuss (29.), aber dann war erneut Nezmar zur Stelle. Dittrich hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, war bis auf die Grundlinie gezogen und hatte den Ball zurückgepasst. Der sprang bei den schwierigen Bodenverhältnissen, aber Nezmar nahm ihn hoch und hämmerte ihn volley aus Hüfthöhe ins Dreiangel (32.) – das bereits 17. Saisontor des Torjägers, der diese Liste in der Liga souverän mit sechs Toren Vorsprung anführt. Noch vor der Pause hatte Dittrich, der sich den Ball zu weit vorlegte, und Šisler, dessen Schuss der Torwart großartig parierte, den dritten Treffer auf den Fuß.
Nach dem Seitenwechsel machten die Oberlausitzer da weiter, wo sie aufgehört hatten. Nezmar tauchte allein vor dem Gästetorwart auf, scheiterte diesmal aber (46.). Und nach einer Flanke von Liška zog Šisler direkt ab, aber der Jenaer Torwart war mit einem Reflex zur Stelle. Ihre einzige Chance im gesamten Spiel hatten die Gäste, die jetzt deutlich besser mithielten und zeitiger attakierten, in der 69. Minute und das war gleich eine hochkarätige: Ein 25-Meter-Freistoß klatschte ans Lattenkreuz. Neugersdorfs Torwart Flückiger hätte keine Chance gehabt. Die Neugersdorfer, die aufgrund der Spielweise der Gäste jetzt mehr Probleme im Spielaufbau hatten, kamen zu Konterchancen. Zweimal Šisler und Dittrich vergaben aber die endgültige Vorentscheidung. Den Sack zu machte dann der "Ersatz-Nezmar". Nemec war für den hart attakierten Torjäger in der 65. Minute eingewechselt worden, machte ein gutes Spiel und belohnte sich fünf Minuten vor Schluss. Da köpfte er eine Flanke von Liška aus elf Metern ins Dreiangel.
FCO-Trainer Manfred Weidner war nach dem Spiel (natürlich) zufrieden: "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Auf unsere Heimbilanz können wir stolz sein. Mich ärgert trotzdem das bisher schwache Auswärtsabschneiden." Im letzten Spiel vor der langen Winterpause (bis 1. März) am Sonnabend in Bernburg sollen seine Kicker das ein wenig geraderücken.
Frank Thümmler (SZ)
Tore: 1:0 Nezmar (10.), 2:0 Nezmar (33.), 3:0 Nemec (88.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Huth, Penc (46. Süß),Berg, Merkel - Petrick - Dittrich, Heineccius (70. Ehrenberg), Šisler, Liška - Nezmar (65. Nemec)

SV SCHOTT Jena
Gheorghiu - Kreilkamp (23. Fonfara), Reuther, Bismark (85. Dietzsch), Enkelmann, Bahner , Raffel, Schmolke, Hacker, Kretzer, Carl

Zuschauer: 127   SR: Dirk Meißner (Eintracht Elster) SRA: Robert Päßler, Mario Jeske

 

13. Spieltag - Sonntag, 23.11.2014 - 13.30 Uhr
FC Erzgebirge Aue II – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:2 (0:2)
Nach dem grandiosen Pokalsieg gegen Dynamo Dresden ist der FC Oberlausitz wieder im harten Liga-Alltag angekommen. Bei der U23 von Erzgebirge Aue erreichten die Neugersdorfer nach einer Zwei-Tore-Führung lediglich ein Unentschieden
Bei bestem Herbstwetter gingen beide Mannschaften von Beginn an engagiert zu Werke. Aues Verteidigung baute sich meist 15 Meter hinter der Mittellinie auf und versuchte damit, die Angriffsbemühungen der Gäste frühzeitig zu stören. So konnte der FCO erst nach rund 17 Minuten das Tor von Schulze erstmals ernsthaft in Gefahr bringen. Dittrich kam im Strafraum zum Schuss, der Auer Torwart ließ den Ball prallen, konnte seine Mannschaft letztendlich gegen den heranstürzenden Nezmar vor einem Rückstand bewahren. Die Neugersdorfer kamen nun besser in die Begegnung, intensivierten ihre Angriffsbemühungen und erzielten die Führung, wobei der Gastgeber kräftig mithalf. Eine Flanke Kunzes wehrte Schulze bis zu Aues Merkel ab. Der brauchte den Ball nur herauszuschlagen, legte ihn aber für Heineccius auf, der sich mit einem trockenem Schuss ins rechte Dreiangel bedankte und seine Mannschaft so in Front brachte. Danach hatten Nezmar (28.) und Heineccius (32.) Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Dies gelang dann Süß, der nach einer Ecke Šislers, die ungestört durch den Strafraum segelte, im Liegen vollendete. So lagen die Oberlausitzer zum Halbzeitpfiff verdient vorn, mit 2:0 sogar recht komfortabel.
Alles sah nach einem sicheren Sieg aus. Die Neugersdorfer versuchten zu Beginn der zweiten Halbzeit, das Resultat weiter zu erhöhen. Beim besten Angriff des Spiels, eingeleitet von Flückiger über Nezmar und Dittrich, kam Huth zu einer guten Möglichkeit, doch Lehnard warf sich noch dazwischen (52.). Die anschließenden Ecke verpassten Petrick und Süß am lange Pfosten. Wenig später verfehlte ein Seitfallzieher von Penc den Kasten (59.). Dem FCO gelang es in dieser Phase nicht, den Sack zuzumachen. Im Gegenteil, ein individueller Fehler des sonst so zuverlässigen Penc mache das Spiel unnötig spannend. Er vertändelte im Mittelfeld den Ball, Kunert schnappte sich die Kugel, stürmte los, überlief noch drei Gegenspieler und ließ mit einem Flachschuss ins linke untere Eck Flückiger im Neugersdorfer Tor keine Abwehrchance. So unverhofft ins Spiel gekommen, wurden die Erzgebirgler offensiver, doch die richtigen Torchancen hatte weiter der FCO, vor allem nach Frei- und Eckstößen von Šisler. So waren Penc (71.) und Nezmar (74.) dem 3:1 ganz nahe. Doch statt den Sieg zu sichern, leisteten sich die Oberlausitzer den nächsten Aussetzer. Aus einem eigenen Einwurf in der gegnerischen Hälfte heraus, mussten sie den Ausgleich schlucken. Kunert schnappte sich wieder die Kugel. Der Auer stürmte an der Torauslinie, die Teilnahmslosigkeit der linken Seite der Neugersdorfer nutzend, fast über den ganzen Platz. Bei seiner Eingabe brauchte Hauck nur noch den Fuß hinzuhalten, um den Ausgleich zu markieren. Der FCO hatte sich selbst um den Lohn seiner Mühe gebracht. In der letzten Viertelstunde rannten die Gäste dann ihren eigenen Fehlern hinterher. Ein weiteres Tor mochte ihnen nicht mehr gelingen, obwohl es noch Möglichkeiten dazu gab. Šisler kam gegen Torwart Schulze einen Schritt zu spät (79.) und auch Nezmar hatte nach Petricks Einwurf eine gute Gelegenheit, verzog jedoch denkbar knapp (82.). So blieben alle Bemühungen bis zum Schlußpfiff vergeblich.
Beide Trainer, Lenk und Weidner, ärgerten sich nach dem Spiel darüber, dass die Gegentore durch individuelle Fehler begünstigt wurden. Doch während Lenk stolz auf die Leistung seiner Mannschaft war, weil "sie läuferisch und kämpferisch nie aufgab und mit dem Punktgewinn viel für die eigene Moral getan hat." sah die Gemütslage bei Manfred Weidner anders aus: "Ich bin maßlos enttäuscht. Wir machen zwei eklatante Fehler, schlagen beim ersten Gegentor den Ball nicht aus dem Zentrum, beim zweiten läuft Kunert über 60, 70 Meter ungestört, das hat nichts mit Konsequenz zu tun. Wir haben uns das alles selbst zuzuschreiben." Nach der Pokaleuphorie sind die Oberlausitzer um eine Enttäuschung reicher. Es wurden nicht nur zwei Punkte verschenkt, statt auf dem zweiten Tabellenplatz hat sich die Mannschaft nun auf Rang fünf eingereiht.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Heineccius (25.), 0:2 Süß (35.), 1:2 Kunert (65.), 2:2 Hauck (76.)

FC Erzgebirge Aue II
Schulze - Klemm , John, Lehnard , Merkel - Koch (90. Kameraj), Hauck , Miatke , Anier (32. Hänsch)- Kunert, Yildiz (67. Samatov)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc, Süß, Merkel –  Petrick (87. Nemec) - Dittrich, Heineccius (71. Marrack), Šisler, Huth (67. Liška) - Nezmar

Zuschauer: 115   SR: Marcel Kißling (Wasungen) SRA: Sven Köhler, Marcel Rauner

 

12. Spieltag - Samstag, 08.11.2014 - 13.30 Uhr
SSV Markranstädt – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:0
Im Spitzenspiel der Oberliga ergatterte der FC Oberlausitz Neugersdorf beim SSV Markranstädt ein Unentschieden und konnte so den Ein-Punkte-Vorsprung auf die Randleipziger wahren. Das Spiel, das 0:0 endete, riss am Ende niemand von den Sitzen.
Die Konstellation versprach einen spannenden Fußballnachmittag, ließ eine interessante Partie erwarten. Der Vierte der Oberliga forderte den Tabellendritten. Beide wollten gewinnen, um RB Leipzig II und Neuling Eisenach nicht davonziehen zu lassen. Die Mannschaften starteten der Bedeutung dieser Begegnung angemessen, in den Abwehrreihen sehr konzentriert. Die Neugersdorfer waren dabei engagierter, mussten jedoch frühzeitig einen Rückschlag verkraften. Süß verletzte sich bei einer Abwehraktion gegen Hesse so sehr, dass er bereits nach sieben Minuten ausgewechselt wurde. Die Oberlausitzer erarbeiteten sich eine deutliche optische Überlegenheit, verlagerten das Spielgeschehen zumeist in die Markranstädter Hälfte, konnten sich jedoch keine nennenswerten Tormöglichkeiten erarbeiten. Und weil auch bei den Gastgebern gar nichts zusammenlief, blieb die Partie nahezu ereignislos. Trauriger Beleg dafür waren am Ende drei Ecken des SSV, die allesamt im Toraus landeten, ehe überhaupt ein Spieler an den Ball kommen konnte. So konnte in den ersten 45 Minuten mit viel Wohlwollen nur eine einzige Torchance verzeichnet werden. Hesses Torschuss in der 23. Minute flog weit über das von Flückiger gehütete Neugersdorfer Gehäuse. Beide Mannschaften waren zwar bissig in den Zweikämpfen, es fehlte aber an Ideen, der entschlossene Zug zum Tor war hier wie da kaum zu spüren. Die Kontrahenten schienen sich die spannenden Aktionen wohl für die zweite Hälfte aufgespart zu haben.
Verglichen mit den ersten 45 Minuten begannen die zweiten unglaublich temperamentvoll. Šisler (47.) und Penc (51.) bedrohten das Markranstäder Tor, Hesse (49.) und Zickert (54.) tauchten in der Nähe des Neugersdorfer Gehäuses auf. Strecken mussten sich beide Torhüter da allerdings auch nicht. Doch die Gastgeber zeigten nun wenigstens den Willen, offensiv mitzuspielen. Ihnen gelang dann auch die erste richtig gut herausgespielte Möglichkeit. Hesse hatte für Daubitz aufgelegt, sein Schuss wurde von der aufmerksamen FCO-Verteidigung aber abgeblockt (57.). Die Oberlausitzer wurden nun etwas mehr in der Abwehr gebunden, die war aber aufmerksam. Das Spiel zog sich hin, die Chancen hielten sich weiter im überschaubaren Bereich. Bei Šislers 21-Meter Freistoß bekam Neukam kein Problem (64.). Für Marrack, der nach einem guten Angriff über Nezmar und Šisler zum Schuss kam, war der Winkel zu spitz (70.). Doch alles in allem lebte das Spiel mehr von der Spannung, deutlich weniger von begeisternden Aktionen. Kreativität würde hier wie da vermisst. In den letzen Minuten legten die Neugersdorfer nochmal zu. Heineccius, dessen Einwechslung dem FCO-Spiel guttat, wurde abgeblockt (80.), seine Ecke köpfte Penc knapp am Tor vorbei (81.). Kurz darauf hatte Nezmar die Riesenmöglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Kunzes Steilpass erlief sich der durchstartende Marrack, der spielte allein vor Torwart Neukam uneigennützig, doch etwas ungenau zum freistehenden Nezmar, der nur den sich wegduckenden Liška traf (83.). Auf der anderen Seite hatte Flückiger kein Problem, Schößlers Freistoß aus 27 Meter weg zu fausten und damit das 0:0 zu sichern (87.).
Der Fußball kann auch gerecht sein - dieses Spiel hatte am Ende, trotz beidseitiger Einsatzstärke (insgesamt sieben Gelbe Karten) kein anderes Ergebnis verdient. " Es war ein kampfbetontes und intensives Spiel. Wir standen sehr gut und diszipliniert, letztendlich müssen und können wir mit dem Punkt leben", schätzte Trainer Weidner die Begegnung ein. Sein Gegenüber Weber wollte " … das Spiel auf keinen Fall verlieren, sonst wäre Neugersdorf vier Punkte weg gewesen. Trotzdem haben meine Jungs heute ein bisschen Nerven gezeigt. Ich glaube, dass es in diesem Jahr enorm spannend bleibt. Das tut der Liga gut, aber fußballerisch war das heute für die Zuschauer - naja".
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: -

SSV Markranstädt
Neukam - Nüchtern, Le Beau, Kamm Al-Azzawe , Lerchl - Daubitz (62. Dwars), Ronneburg, Hesse, Zickert , Ibold (75. Schößler) - Krieger

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc , Süß (6. Berg), Merkel - Petrick - Marrack , Šisler (72. Heineccius), Dittrich, Liška (88. Huth) - Nezmar

Zuschauer: 150   SR: Patrick Hofmann (Großneuhausen) SRA: Michael Schemann, Christian Höpfner

 

11. Spieltag - Sonntag, 02.11.2014 - 13.30 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – SG Dynamo Dresden II    2:1 (2:0)
Dem wenig überzeugenden Auftritt in Erfurt setzte der FC Oberlausitz am Sonntag seine Heimstärke entgegen. Nach einer am Schluss spannenden Partie setzen sich die Neugersdorfer gegen Dynamo Dresden II mit 2:1 durch und konnten damit ihren Platz in der Spitzengruppe verteidigen.
Auf den ersten Blick schien dieses Spiel eine leichte Aufgabe zu werden, spielte doch der Dritte gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, der bisher nur ein Pünktchen in zehn Spielen ergattern konnte. Doch die Aufstellung der Dresdener zeigte, dass die, gerade im Vorfeld des Pokalspiels in zwei Wochen, diese Partie sehr ernst nahmen. Lediglich vier Spieler aus der Startformation der Dynamos wurden in dieser Saison noch nicht in der Drittligamannschaft eingesetzt. Unter den Augen von Dresdens Cheftrainer Böger, der die Neugersdorfer bereits in Erfurt beobachtete, begann der FCO zielstrebig. Der Mannschaft war anzumerken, dass sie die Scharte der Erfurt-Niederlage unbedingt auswetzen wollte. Nach einer kurzen Abtastphase erspielten sich die Gastgeber richtig gute Möglichkeiten. Dittrich (7.) und Nezmar (10.) näherten sich als erste dem von Scholz gehütetem Tor, wenig später war der Dresdener aber machtlos, als er im Luftduell mit Nezmar den Kürzeren zog und der Tscheche im Fallen den Ball am Torwart vorbeischob. Zum Glück für die Gäste konnte Heppner auf der Linie klären (12.). Dann musste sich Scholz schon mächtig strecken, um Šislers Freistoß zu entschärfen (15.), auch bei Nezmars Fallrückzieher aus fünf Metern konnte er sich auszeichnen (16.). Anschließend verebbte der Anfangsschwung der Gastgeber etwas, Dynamo konnte sich vom Druck der Neugersdorfer mehr und mehr befreien und setzten selbst ein deftiges Ausrufezeichen. Einen Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafraum erlief sich Baumann auf der linken Seite, zog dann in die Mitte und schoss aus 16 Metern aufs Neugersdorfer Tor. Dort konnte Penc auf der Linie klären. Den Abpraller versuchte Hagemann zu verwandeln, doch wieder stand Penc dem Dresdener Führungstreffer im Wege (26.). Das Tor fiel auf der anderen Seite. Pfanne wollte den Ball zu seinem Torhüter zurückspielen, Nezmar roch den Braten, sprang dazwischen und spitzelte den Ball am verdutzen Scholz vorbei. Die Führung war verdient, auch wenn Dresdens Trainer Havel mit dem Schicksal haderte: "Wir haben einen unnötigen Fehler gemacht, der zum Tor führte, obwohl wir vorher selbst die Möglichkeiten hatten, das 1:0 zu erzielen." Der FCO ruhte sich nicht auf dem knappen Vorsprung aus, suchte die Entscheidung. Kunze prüfte Scholz nach einem Konter (35.) und Marrack fand im Dresdener Schlußmann seinen Meister (37.). Der Mittelfeldspieler, der den am Rücken verletzten Kapitän Stajner vertrat und eine starke Leistung zeigte, trug vor dem Wechsel dann doch noch zum Erfolg bei. Merkel, an diesem Tage sein 100. Oberligaspiel bestreitend, fand mit weitem Einwurf Marrack, dessen Ablage brauchte Šisler aus Nahdistanz nur noch einzuschieben. Das 2:0 war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Im Vergleich zur Vorwoche war das Spiel der Neugersdorfer deutlich flüssiger, es gab viel weniger Ballverluste.
Der FCO blieb auch nach dem Wechsel stürmisch, Kunze (46.), Marrack (49.) und Šisler (51.) näherten sich wieder gefährlich dem Gästetor. Doch dazwischen deutete Dynamo schon an, dass es sich mit der Niederlage noch nicht abgefunden hatte. Bei Mildes Schuss nach Baumanns Konterattacke fehlte nicht viel (48.). Wenig später waren die Gäste dann erfolgreich, weil sich Neugersdorfs Hintermannschaft eine kurze Auszeit gönnte. Einen weiten Abstoß unterschätzen die Oberlausitzer völlig, Hagemann stand plötzlich frei vor Flückiger, spielte auf Milde, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Dresden witterte nun Morgenluft, zumal der Anschlusstreffer bei den Gastgebern sichtlich Wirkung hinterließ. Bei Baumanns Volleyschuss aus elf Metern zeigte Penc erneut ein gutes Stellungsspiel (61.), Fluß' Kopfball war nicht genau genug (63.). Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, weil sich beide um eine Resultatsverbesserung mühten. Šisler (68.) und Nezmar (72.) auf der einen, Milde (79.) auf der anderen Seite hatten die besten Gelegenheiten dazu. Die Schlussphase wurde richtig hektisch, auch, weil Schiedsrichter Markowitz immer mehr seine Linie verlor und in einem Spiel, das keinesfalls unfair war, mit neun verteilten Gelben Karten wenig zur Beruhigung beitrug. Die Dresdener drängten, doch Neugersdorf bracht das Ergebnis über die Zeit.
Das Resultat war zwar knapp, aber es war ein " … verdienter Sieg, weil wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Dynamo ist nicht aufgetreten wie ein Tabellenletzter. Wir haben geschickt verteidigt und die knappe Führung über die Runden gebracht", resümierte Trainer Weidner. Mit diesem Erfolg bleibt der FCO im Aufstiegsgeschäft. Am kommenden Wochenende gilt es dann, auch auswärts mal wieder den Bock umzustoßen. Dann kreuzen mit Markranstädt und Neugersdorf zwei Vereine die Klingen, die beide in die Regionalliga wollen.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Nezmar (28.), 2:0 Šisler (40.), 2:1 Milde (55.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze , Penc, Süß, Merkel - Petrick - Marrack (90+2 Heineccius), Šisler, Dittrich , Huth (63. Liška ) - Nezmar (84. Nemec)

SG Dynamo Dresden II
Scholz - Heppner, Pfanne, Sabah , Hagemann - Milde, Ungureanu (72. Jungnickel ), Weihrauch , Fluß , Zeldenrust (85. Henschel) - Baumann

Zuschauer: 340   SR: Stephan Markowitz (Zwickau) SRA: Jens Rohland, Rico Teichmann

 

10. Spieltag - Sonntag, 26.10.2014 - 14.00 Uhr
FC Rot-Weiß Erfurt II - FC Oberlausitz Neugersdorf     2:1 (1:1)
Nach dem 10:0-Höhenflug im letzten Spiel gegen Eisenach ist der FCO hart auf dem Boden der Realität gelandet. Die Neugersdorfer unterlagen beim Tabellenzwölften Erfurt mit 1:2 und blieben damit im vierten Auswärtsspiel hintereinander sieglos.
Die Begegnung begann für die Gäste verheißungsvoll. Beide gingen kampfbetont und mit viel Tempo ins Spiel, doch die erste gute Aktion brchte die Neugersdorfer gleich in Front. Dittrich, von Nezmar steil geschickt, setzte sich auf rechts gegen Packheiser durch, überlief auch noch den herausstürzenden Torwart Kornetzky und brachte den Ball aus spitzem Winkel im leeren Tor unter. Doch die Thüringer ließen sich nicht lumpen. Khvasta verzog im Gegenzug und eine Minute später traf Breustedt aus vollem Lauf den Ball nicht richtig (10.), nachdem Penc im Zweikampf ins Straucheln geriet. Mitte der ersten Halbzeit hatte Nezmar das 0:2 auf dem Kopf, doch sein Ball aus spitzem Winkel rollte parallel zur Torlinie durch den Fünfmeterraum, ohne daß ein Mitspieler vollenden konnte. Die Begegnung blieb weiter temposcharf, Kick-and-Rush bestimmte die Szenerie. Nach und nach kamen die Gastgeber nun besser ins Spiel. Merkel konnte van Pham gerade noch so am Torschuss hindern (25.), Weis köpfte im Anschluss an eine Ecke vorbei. Richtig Glück hatte der FCO, als Stajner im Mittelfeld gegen Breustedt den Ball verlor, Merkel wiederum gegen van Pham mit höchstem Einsatz klären mußte, dabei Nika anschoss und sich die Kugel knapp neben dem Tor senkte (28.). Vier Minuten vor der Pause fiel dann der Ausgleich, zu diesem Zeitpunkt inzwischen verdient. Van Phams Eingabe wehrte Penc in die Mitte ab, Raßmann nahm den Ball aus 13 Metern volley und traf genau ins linke untere Eck, unhaltbar für Flückiger.
Beide Mannschaften kamen personell und in ihrer Spielweise unverändert aus den Kabinen. Viel Tempo und Kampf - wenig Zusammenhängendes, viele weite Bälle. So brachten Einzelaktionen Gefahr vor beiden Toren. Erfurts Khvasta scheiterte an Flückiger (47.), Šislers Schrägschuss wurde eine Beute von Kornetzky (50.), einer von vier Spielern aus dem Drittligakader der Gastgeber. Dann hatte Nezmar Warz schon ausgespielt, doch der Verteidiger der Thüringer konnte dem Stürmer den Ball noch vom Fuß spitzeln (51.). Nach etwas mehr als einer Stunde tat sich dann in Neugersdorfs Hintermannschaft eine Lücke auf - es sollte die entscheidende sein. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schaltete Weis am schnellsten, spielte den Ball in die entblößte Mitte auf den durchstartenden Nika, der am herauseilenden Flückiger vorbei zur umjubelten 2:1-Führung einschoss. Beim Tabellenzweiten lief nun nur noch wenig zusammen, im Gegenteil. Flückiger mußte sich bei Weis' 20-Meter-Schuss mächtig strecken, um seine Mannschaft vor Schlimmeren zu bewahren (75.). In der Schlußviertelstunde versuchten die Oberlausitzer, den Rückstand wettzumachen. Stajner verfehlte kurz vor seiner Auswechslung Nezmars Ablage den Kasten haarscharf (76.). Heineccius, der für den angeschlagenen Süß kam, kurbelte das Spiel seiner Mannschaft nochmal an. Doch der Erfurter Kampfgeist erlahmte bis zum Ende nicht, sie rangen aufopferungsvoll um die drei Punkte. "Einige Juniorenspieler sind heute zu Männerspielern geworden", kommentierte Trainer Hänsel. Neugersdorf näherte sich noch dreimal dem Kornetzky-Gehäuse, jedoch ohne Erfolg. Heineccius Schuss verfing sich in der vielbeinigen Abwehr (80.), Liška brachte zu wenig Druck hinter den Ball (84.) und Nemec hatte mit seinem Hinterkopfball keinen Erfolg (88.).
Trainer Weidner war nach dem Spiel die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Wir haben nach dem 1:0 versäumt, das 2:0 nachzulegen und dann in unser Spiel keine Ruhe bekommen." Die Neugersdorfer waren nun bereits im vierten Auswärtsspiel nacheinander ohne Sieg. Der Aufstiegsaspirant mssß aufpassen, dass er nicht, wie im Vorjahr, in dieser Phase der Saison seine Ziele verspielt.
Jens Kölz, Erich Scherbarth

Tore: 0:1 Dittrich (8.), 1:1 Raßmann (41.), 2:1 Nika (62.).

FC Rot-Weiß Erfurt 2. Kornetzky - Packheiser, Lischke, Warz, Serrek (51. Kalender) - Raßmann - van Pham, Breustedt (88. Mustapha), Weis, Kadric (22. Nika ) - Khvasta .

FC Oberlausitz Neugersdorf Flückiger - Kunze, Penc, Süß (65. Heineccius), Merkel –  Petrick - Dittrich , Šisler (77. Ehrenberg ), Stajner (77. Nemec), Liška - Nezmar

Zuschauer: 208  SR:Frank Hildebrandt (Nebra/Unstrut) SRA: Dirk Meißner, Mario Jeske

 

9. Spieltag - Sonnabend, 18.10.2014 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Eisenach     10:0 (6:0)
Der FCO hat sich wieder auf den zweiten Platz in der Tabelle gespielt. Oberliga-Aufsteiger FC Eisenach wurde bei gutem Fußballwetter mit 10:0 regelrecht vom Platz gefegt und mußte die Neugersdorfer an sich vorbeiziehen lassen.
Eigentlich konnte ein spannendes Spitzenspiel erwartet werden, schließlich lagen die Thüringer als Aufsteiger seit dem letzten Spieltag völlig überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz, einen Punkt vor den Gastgebern. Doch das (Fußballer-)Leben geht manchmal merkwürdige Wege: Laut Thüringer Allgemeine vom 17.10.14 hat Eisenachs Präsident, bei dem sieben Spieler angestellt sind, diese kurzerhand zum Arbeitseinsatz einbestellt. So saßen bei den Gästen gerade einmal zwölf Spieler im Bus. Und der kam zu allem Überfluß durch einen Stau auch noch unpünktlich an. Den Neugersdorfern konnte das egal sein. Sie nutzen die Gunst der Stunde, dominierten das Spiel von Beginn an und erspielten sich Chancen im Überfluß. Schon nach vier Minuten bestand der bemitleidenswerte Torwart Geuß zweimal gegen Nezmar (2.) und Stajner (4.), in der fünften hatte er bereits das erste Mal das Nachsehen. Kapitän Stajner, von Huth geschickt, spielte Bonsack aus und verwandelte überlegt zum 1:0. Die zehnte Minute war ein Sinnbild für dieses Spiel, Scheibenschießen im Eisenacher Strafraum hier, aufopferungsvolle Verteidigungsarbeit der überforderten Gäste dort: Kunzes Eingabe folgen Schüsse von Dittrich, Nezmar und Merkel - alle gerade noch irgendwie abgewehrt, der folgenden Ecke ließ Nezmar das 2:0 folgen. Damit war das ungleiche Spiel, es fand nahezu ausschließlich in der Eisenacher Hälfte statt, schon entschieden. Die Gäste versuchten, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten, agierten meist mit fünf bis sechs Spielern in der Abwehrkette. Doch auch das half nicht, weil die Oberlausitzer ihre Freiheiten weidlich nutzten und in Sachen Konzentration nicht nachließen. Penc' weiten Paß erlief sich Nezmar, der ließ den Ball zu Stajner prallen, das 3:0 war die Folge. Und als Huth, der auf der linken Seite für Liška zum Einsatz kam, Kiesewetter stehen ließ, hatte Nezmar leichtes Spiel, das Resultat zu erhöhen. Gute Einschußmöglichkeiten hatten Šisler (24.), Stajner (27./34./35.) und Nezmar (32.) mit Kopfball ans Lattenkreuz - die Gäste waren mit dem Zwischenresultat bestens bedient. Nezmar nutzte dann eine Schlafwageneinlage in der Eisenacher Abwehr zum längst fälligen 5:0. Den Thüringern ist es hoch anzurechnen, daß sie das Spiel in Sachen Härte stets fair führten. Umso bitterer für die Gäste der Platzverweis von Kiesewetter. Schiedsrichter Alm schickte ihn nach einer unübersichtlichen Situation wegen vermeintlichen Handspiels auf der Torlinie vom Platz, obwohl er von den Neugersdorfer Spielern darauf hingewiesen wurde, daß der Thüringer am Bauch getroffen wurde. Stajner verwandelte den folgenden Strafstoß, nachdem er im letzten Spiel in Halle patzte, diesmal sicher.
Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit war noch gar nicht richtig verklungen, da schlug es schon zum siebenten Male bei Geuß ein. Der eingewechselte Marrack versenkte eine Ablage Nezmars im langen Eck. Die Neugersdorfer ließen sich von der hohen Führung nicht zur Überheblichkeit verleiten und blieben weiter dran, aufmerksam in der Deckung und zielstrebig nach vorn. Wie beim 7:0 spielten auch beim 8:0 Marrack und Nezmar die Hauptrolle, diesmal umgekehrt, der Tscheche trug sich erneut in die Torschützenliste ein. Es war sein 13. Treffer im neunten Punktspiel. Doch es war noch nicht sein letzter. Zuvor brachte Nemec einen Freistoß Stajners zum 9:0 im Tor der überforderten Eisenacher unter. Marrack machte in der Folgezeit mehrfach auf sich aufmerksam, verzog in guter Position (77.), legte für Nemec auf (78.), verfehlte mit sehenswertem Seitfallzieher nur ganz knapp (82.) und traf in der letzen Minute noch den Pfosten. Doch bei aller Neugersdorfer Überlegenheit, auch die Gäste zeigten trotz der widrigen Umstände eine erstaunliche Moral. Hirt, der sonst in der dritten Mannschaft der Eisenacher spielt, traf volley aus spitzem Winkel nicht richtig (71.), und Flückiger mußte bei Schüssen von Seel (85.) und Leischner (86.) durchaus aufmerksam sein. Doch das war an diesem Tag unerheblich. Eine Minute vor dem Ende war Nezmar für das zweistellige Endresultat verantwortlich. Berg und Nemec prallten im Eisenacher Strafraum zusammen, der Stürmer mußte nur noch abstauben.
Trotz der fairen Spielweise der Gäste konnte man nicht von einem fairen Duell reden, die Voraussetzungen ließen das an diesem Tage nicht zu. Die Neugersdorfer nutzen die Gegebenheiten, neigten nicht zur Überheblichkeit, hielten die Konzentration hoch und nutzten die Möglichkeit "... in einem ungleichen Spiel," (Trainer Weidner), ihr Torverhältnis deutlich aufzubessern. Und die Eisenacher? Die werden das Spiel ganz schnell abhaken. Trainer Reich nahm es am Ende locker, und versprach "... das Rückspiel wird auf jeden Fall anders ausgehen."
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Stajner (5.), 2:0 Nezmar (10.), 3:0 Stajner (17.), 4:0/5:0 Nezmar (22./38.), 6:0 Stajner (41. FE), 7:0 Marrack (46.), 8:0 Nezmar (55.), 9:0 Nemec (70.), 10:0 Nezmar (88.)

Rote Karte: Kiesewetter (FCE/40. - Handspiel)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc (24. Berg), Süß, Merkel - Petrick - Dittrich (46. Marrack), Šisler , Huth (53. Nemec) - Stajner, Nezmar

FC Eisenach
Geuß - Fiß, Bonsack, von Roda, Selevanov - Leinhos, Kiesewetter, Dörlamm, Seel, Leischner - Hirt

Zuschauer: 240   SR: Matthias Alm (Fürstenwalde/Spree) SRA: Christopher Musick, Stefan Hübner

 

8. Spieltag - Sonntag, 05.10.2014 - 14.00 Uhr
VfL Halle 96 – FC Oberlausitz Neugersdorf    3:1 (2:0)
Nun hat es auch den FC Oberlausitz erwischt. Im Spitzenspiel erlitten die Neugersdorfer einen herben Rückschlag und unterlagen dem VfL Halle mit 1:3. Der Tabellenvierte empfing den Zweiten. Die Bedeutung dieses Spiels schien zunächst nur den Gastgebern klar zu sein. Die ergriffen von Beginn an die Initiative, setzten den FCO unter Druck und kamen durch Amari zu ihrer ersten Möglichkeit (6.). Nach zehn Minuten drang der gleiche Spieler in den Strafraum der Neugersdorfer ein, sein Laufweg kreuzte den von Šisler. Der Stürmer kam zu Fall und Halle zu einem Strafstoß. Den verwandelte Butzmann zur frühen VfL-Führung. Damit war die Taktik der Oberlausitzer, hinten erstmal dicht zu halten, frühzeitig über den Haufen geworfen. Die 96er ruhten sich auf der Führung nicht aus, unterbanden immer wieder erfolgreich den Spielaufbau der Gäste und ließen die nicht zur Entfaltung kommen. Im Gegenteil, Tormöglichkeiten gab es nur auf Seiten der Saalestädter. Amari vertändelte eine gute, nachdem sich Penc bei einem Hallenser Befreiungsschlag verschätze (20.). Neigenfink hatte das 2:0 freistehend auf dem Fuß, als sich Amari auf der rechen Seite durchsetzen konnte (35.). So schienen die Neugersdorfer mit dem 0:1 zur Pause eigentlich noch ganz gut weggekommen zu sein. Doch der Schein trog, denn der sonst so zuverlässige Schlussmann Flückiger leistete sich einen bösen Schnitzer. Bei einem Rückpass hätte er den Ball nur wegschlagen müssen, entschied sich dann doch für ein Dribbling gegen den heranstürmenden Wehlert und verlor dieses an der Strafraumgrenze. Der VfL-Spieler bedankte sich für die Einladung und schob den Ball ins verwaiste Tor. Dieser Treffer war aber auch das Resultat der Spielweise der Gastgeber, die viel entschlossener spielten als der lethargisch agierende FCO, giftiger waren, den Gegner nie zur Ruhe kommen ließen und ständig attackierten. Die Oberlausitzer brachten bis zum Pausenpfiff 96s Torwart Bienko nicht einmal in Gefahr. "Wir haben im Spielaufbau mit vielen Fehlpässen die Bälle schnell hergegeben, waren ungewohnt unsicher und haben Halle damit ins Spiel gebracht", meinte Trainer Weidner zum Spiel seiner Elf in der ersten Halbzeit, die völlig verschlafen wurde.
Nach dem Wechsel war der Wille erkennbar, mehr zu tun, selbst Druck aufzubauen und den Gegner früher anzugreifen. Doch so richtig konnte die Weidner-Elf ihr Spiel nicht aufziehen. Trotzdem brachte der erste gute Angriff sofort den Anschlusstreffer. Merkel setzte sich auf der linken Seite durch, seine Flanke ließ Nezmar zu Šisler abtropfen, der den Ball volley im Tor der Hallenser unterbrachte. Damit keimte wieder Hoffnung auf, zumal die Gastgeber nun selbst Unsicherheiten zeigten, die in der ersten Halbzeit nicht zu sehen waren. Die Neugersdorfer drängten auf den Ausgleich, der durchaus möglich gewesen wäre, gerade nach Freistößen Stajners. So verzog der aufgerückte Petrick (59.), dann traf Penc in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig (68.) und schließlich verfehlte der Freistoßschütze selbst den Kasten nur knapp (75.). Zehn Minuten vor dem Ende schien die Aufholjagd doch noch von Erfolg gekrönt zu sein - dank gütiger Mithilfe des Halleschen Torwarts. Der hatte einen weiten Freistoß Stajners eigentlich schon sicher, ließ die Kugel jedoch vor die Füße Nezmars fallen und foulte anschließend den Stürmer. Zum fälligen Strafstoß trat Stajner an, jagte den Ball aber über den Kasten (81.). Damit hatten sich die Gäste endgültig das Genick gebrochen. Dass Cramer in der Nachspielzeit noch zum 3:1 traf, hatte nur noch statistischen Wert, die Partie wurde schon lange vorher verloren
. "Über das gesamte Spiel gesehen waren wir aktiver, der Sieg geht in Ordnung", meinte Halles Trainer Holtmann nach dem Spiel. "Wichtig für uns war, dass wir Nezmar aus dem Spiel nehmen konnten, Stajner haben meine Jungs in der ersten Hälfte komplett abgemeldet. Das waren wichtige Bausteine zum Sieg." Dass die Neugersdorfer Probleme beim Spielaufbau hatten, war nicht zu übersehen. Vielleicht kam diese Niederlage aber auch zur rechten Zeit. Denn am übernächsten Wochenende kommt mit Eisenach der jetzige Tabellenzweite in die Oberlausitz. Und nach diesem Spiel wird der Aufsteiger bestimmt nicht unterschätzt.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Butzmann (13.), 2:0 Wehlert (45.), 2:1 Šisler (55.), 3:1 Kramer (90+2)

VfL Halle 96
Bienko - Butzmann, Friebertshäuser, Bury, Schammer - Wehlert, Neigenfink - Dos Santos Coelho (65. Hovhannisyan), von der Weth, Odovic (75. Groh) - Amari (82. Cramer).

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze , Penc, Süß, Merkel - Petrick, Šisler - Dittrich (43. Ehrenberg), Stajner (84. Marrack), Liška (58. Huth) - Nezmar

Zuschauer: 149   SR: Patrick Hofmann (Großneuhausen) SRA: Christian Höpfner, Roland Hillig

 

7. Spieltag - Sonnabend, 27.09.2014 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Carl Zeiss Jena II   2:0 (1:0)
Nach der eher mauen Leistung beim 2:2 in Cottbus konnte sich der FC Oberlausitz gegen die Reserve des FC Carl Zeiss Jena rehabilitieren. Die Thüringer wurden nach einer guten taktischen Leistung des FCO mit 2:0 besiegt.
Die Neugersdorfer hatten aus der Vorwoche ihre Lehren gezogen und versuchten zunächst, in der Abwehr sicher zu stehen. Dadurch hatten die Jenaer, die selbstbewusst begannen, mehr Ballkontakte, verlagerten das Spiel in die Hälfte der Neugersdorfer. Die lauerten auf die Fehler der Gäste und hatten damit fast Erfolg, als sich Penc im Mittelfeld den Ball schnappte und Nezmar die erste gute Möglichkeit eröffnete (13.), die der allerdings noch ausließ. Die Oberlausitzer fanden nun besser die Partie und drängten auf die Führung. Penc kam nach einer Ecke sieben Meter vor dem Tor nicht richtig zum Ball (18.) und Šisler schmetterte einen weiten Einwurf Merkels, den die Abwehr der Jenaer völlig unterschätzte, über den Kasten (22.). Zwei Minuten später war das 1:0 fällig. Stajner setzte Šisler in Szene, dessen Eingabe verwandelte Nezmar volley ins lange Eck und erzielte damit seinen achten Saisontreffer im siebenten Spiel. Die Führung im Rücken sollte eigentlich Sicherheit geben, doch schien sie auch zu Unkonzentriertheiten zu verleiten. So hatte gleich im Gegenzug Böhler nach einem Abwehrschnitzer die Ausgleichschance, konnte Flückiger jedoch nicht überwinden. Auch Reetz, der auffälligste Jenaer, hatte das 1:1 auf dem Fuß, als er sich auf der linken Angriffsseite durchsetzte und per Schrägschuss das Tor knapp verfehlte. "Ich kann meiner Mannschaft fußballerisch keinen Vorwurf machen, nur vorn waren wir zu harmlos, es fehlte das Durchsetzungsvermögen", trauerte Jenas Trainer Fröhlich diesen Chancen nach. Danach verflachte das Spiel wieder, die Gäste hatten ein optisches Übergewicht, der FCO hielt sich an seine taktische Ordnung, ließ nichts mehr zu, übte allerdings auch keinen Druck auf seinen Gegner aus. "Mit dem 1:0 im Rücken haben wir das Spiel weitestgehen kontrolliert und nichts zugelassen", kommentierte Trainer Weidner das Geschehen. So hinterließen die ersten 45 Minuten einen zwiespältigen Eindruck. Taktische Disziplin war das eine, die Null stand wieder. Auf der anderen Seite wirkte die Mannschaft irgendwie gehemmt, es schien die Lockerheit zu fehlen.
Nach Wiederanpfiff ging der Gastgeber engagierter zu Werke. Stajner prüfte Wollert im Jenaer Tor (47.). Mit dem besten Angriff des Spiels schien die Vorentscheidung fällig zu sein. Dittrich schickte mit weitem Ball Stajner auf der rechten Seite, dessen Eingabe ließ Nezmar zu Petrick abtropfen, der mutterseelenallein vor Wollert auftauchte und den Ball nur an den Pfosten jagte (56.). Doch das schien die Initialzündung für den folgenden Sturmlauf der Oberlausitzer zu sein. Der FCO drängte mit Vehemenz auf das 2:0, das Wollert mit starker Reaktion nach Liškas Kopfball noch zu verhindern wußte (58.). Šislers abgefälschter Schuss strich haarscharf am Kasten vorbei (59.), Nezmar köpfte Stajners Ecke über das Tor (60.) und konnte den Jenaer Torwart nicht überwinden (61.). Dann lag der Ball doch noch im Kasten. Wollert griff bei Stajners Ecke daneben und Petrick, der Unglücksrabe aus der 56. Minute, schob den Ball ein - und hatte wieder Pech, weil Schiedsrichter Kohnert eine Behinderung sah und den Treffer nicht gab (62.). Das brachte nun die 185 Zuschauer auf die Palme, weil der Unparteiische auch einem Penc-Tor zuvor schon die Anerkennung wegen eines Foulspiels verweigerte. Der Innenverteidiger ließ die Fans dann doch noch jubeln. Bei einer Šisler-Ecke reagierte er am schnellsten und schob aus Nahdistanz zum 2:0 ein. Neugersdorf war nun klar der Chef im Ring, hätte das Resultat noch höher gestalten können. Für Nezmar war der Winkel zum Tor jedoch zu spitz (72.) und Wollert ließ sich von Kunze nach dessen Sturmlauf nicht überlisten. Auch der eingewechselte Nemec hatte in der Schlußminute noch die Gelegenheit zum 3:0.
"Das war das erwartet schwere Spiel gegen eine Mannschaft mit vielen jungen Talenten. Jena hat nie aufgesteckt, hat aggressiv gespielt", (Weidner). Am Ende stand ein hochverdienter Sieg, vor allem aufgrund der starken zweiten Halbzeit. "Wir haben nach dem 2:0 das Spiel locker über die Runden gebracht", resümierte der Trainer.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Nezmar (23.), 2:0 Penc (69.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze , Penc, Süß, Merkel - Petrick, Šisler - Dittrich, Stajner (80. Ehrenberg), Liška (72. Huth) - Nezmar (76. Nemec)

FC Carl Zeiss Jena II
Wollert - Giebel, Schmidt, Rennert, Hoffmann - Haupt , Andris - Brinkmann, Böhler (80. Dimitrov), Reetz - Seferovic

Zuschauer: 185   SR: Tim Kohnert (Ballenstedt) SRA: Felix-Benjamin Schwermer, Johannes Schipke

 

6. Spieltag - Sonntag, 21.09.2014 - 14.00 Uhr
FC Energie Cottbus II – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:2 (0:1)
Der FC Oberlausitz Neugersdorf ist in Cottbus mit einem blauen Auge davon gekommen. Bei der U23 des FC Energie reichte es am Ende zu einem etwas glücklichen 2:2.
Die Cottbuser begannen die Partie temposcharf, attackierten frühzeitig und ließen den Gästen wenig Entfaltungsmöglichkeiten. So bauten die Neugersdorfer auf ihre Stärke bei den Standards. Süß (13.) ließ aus acht Metern eine gute Chancen aus. Auch Dittrich konnte nach Merkels Einwurf Torwart Pflug, der prächtig reagierte, nicht überwinden (19.). Die folgende Ecke jagte Šisler von der Strafraumgrenze über den Kasten. Anschließend patzte Pflug, der eben noch hervorragend reagierte, mächtig. Seinen Abstoß erlief sich Šisler, der passte am herausstürzenden Torwart vorbei auf Nezmar, der sich um seinen Gegenspieler wand und den Ball kaltschnäuzig im leeren Tor unterbrachte. Cottbus steckte den Rückschlag weg und hielt das Tempo weiter hoch. Die Neugersdorfer Abwehr geriet immer mehr unter Druck, bekam aber meist noch ein Bein dazwischen und wenn nicht, war Flückiger im Tor wieder ein ganz starker Rückhalt. So parierte er Heßlers Schrägschuss (27.) und machte Heblers Kopfball spektakulär zunichte (34.). Energie rannte weiter an und zeigte über Lemke und Dahm, die mit schnellem Direktspiel die Neugersdorfer Abwehr knackten, den schönsten Angriff der ersten Hälfte, Lemke konnte diesen aber nicht krönen (40.). Auf der anderen Seite hatte Penc bei zwei Stajner-Standards das 0:2 auf dem Kopf (44., 45.). So blieb es zur Halbzeit bei der FCO-Führung. Cottbus hatte zwar deutlich mehr getan, leistete sich aber einen mächtigen Bock, den die Oberlausitzer eiskalt nutzten.
Nach dem Wechsel ging bei den Gästen spielerisch kaum noch etwas. Zu viele Ballverluste, zu viel Klein-Klein, kein strukturierter Spielaufbau aus dem Mittelfeld heraus ließen nichts Gutes ahnen. So fiel der Ausgleich fast zwangsläufig. Flückiger konnte seinen Vorderleuten diesmal nicht helfen, bei Dahms Steilpass kam er gegen Maurer zu spät, der Cottbuser umkurvte den Torhüter und schob den Ball ins leere Tor. So ging nach 509 Spielminuten die gegentorlose Zeit des FCO zu Ende. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, Neugersdorf tat einfach zu wenig und zeigte im Mittelfeld wenig Konstruktives. Dittrich hätte nach einer Ecke seine Mannschaft zwar erneut in Führung bringen können, doch Heßler holte seinen Kopfball von der Linie (68.). Besser machten es erneut die Gastgeber, die im Dauerregen besser zurecht kamen. Zunächst konnte Flückiger Baches Distanzschuss noch sehenswert abwehren, den Abpraller brachte Heßler zu Gerstmann, der per Dropkick Energie in Führung schoss. Damit schien die Niederlage der Oberlausitzer besiegelt. "Wir haben in der Vorwärtsbewegung zu oft den Ball verloren. Cottbus hat sehr viel Druck gemacht, uns im Unkehrspiel mit ihren schnellen und agilen jungen Talenten das Leben erschwert," fand Trainer Weidner. Er reagierte. Mit den drei Einwechslungen kurz hintereinander kam wieder Belebung ins Spiel des FCO, die Neugersdorfer zeigten nun Moral und rafften sich noch einmal auf. In der 75. Minute erarbeiteten sich die Gäste die erste Chance der zweiten Hälfte aus dem Spiel heraus, Pflug ließ sich von Ehrenberg jedoch nicht überwinden, reagierte erneut großartig. Glück hatten die Gäste, dass Nitsch mit seinem abgefälschten Schuss nicht die Entscheidung gelang (82.), trotzdem stemmten sie sich nun weiter gegen die drohende Niederlage. Und dass es auch spielerisch gut laufen kann, zeigte sich beim späten Ausgleich, als Ehrenberg eine sehenswerte Kombination über Šisler und Nezmar zum 2:2 abschloss. In der Schlussminute hatte Nemec sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, doch das wäre an diesem Tage zu viel des Guten gewesen.
Der Cottbuser Trainer da Silva war am Ende mit dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden, die beiden für ihn ärgerlichen Gegentore schrieb er der Unerfahrenheit seiner jungen Spieler zu. Der FCO ist nochmal von der Schippe gesprungen, der Punkt ist mehr Gewinn als Verlust. Er sollte eher zum Nachdenken dienen als zur Freude. Denn die Neugersdorfer hinkten an diesem Nachmittag, besonders in der zweiten Halbzeit, ihren eigenen Ansprüchen weit hinterher.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Nezmar (19.), 1:1 Maurer (58.), 2:1 Gerstmann (70.), 2:2 Ehrenberg (84.)

FC Energie Cottbus II
Pflug - Dahm, Kusic , Lenk , Heßler - Zintl (56. Nitsch), Bache - Gerstmann , Lemke (86. Fingas), Maurer (77. Leinweber) - Hebler

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc, Süß, Merkel - Petrick (77. Nemec) - Dittrich, Šisler, Stajner (70. Huth), Liška (75. Ehrenberg) - Nezmar

Zuschauer: 120   SR: Johannes Schipke (Wolmirstedt) SRA: Frank Hildebrandt, Robert Päßler

 

5. Spieltag - Sonnabend, 13.09.2014 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – Chemnitzer FC II   2:0 (0:0)
Der FC Oberlausitz bleibt weiter in der Erfolgsspur. Im Duell des Tabellenzweiten gegen den punktgleichen Dritten aus Chemnitz behaupteten sich die Neugersdorfer in einem rassigen und gutklassigen Oberligaspiel durch zwei Nezmar-Tore mit 2:0.
Es ging von Beginn an ordentlich zur Sache, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Neugersdorf, das zu Beginn dieses Jahres in Chemnitz mit 0:3 eine bittere Niederlage einstecken musste, sann auf Revanche und startete über Šisler in der Startphase (4., 6.) zwei erfolgsverheißende Angriffe. Der Gast, in der Vorwoche gegen Aufstiegskonkurrenten Markranstädt bis zur letzten Minuten führend und dann doch nur noch Remis spielend, hielt stets dagegen. So kam Süß, der wie auch Petrick eine starke Leistung zeigte, gedankenschnell dem einschussbereiten Glasener zuvor und verhinderte Schlimmeres (13.). Die Partie blieb auf gutem Niveau ausgeglichen. Der FCO spielte geduldig, hatte nach einer halben Stunde drei dicke Chancen im Minutentakt. Zunächst behinderten sich Penc und Nezmar bei einer Flanke Dittrichs gegenseitig (30.), dann schmetterte Šisler eine Stajner-Ecke über das Tor (31.). Kurz darauf brachte Nezmar die Kugel an Torwart Tittel nicht vorbei (33.). Wenig später blieb den 240 Zuschauern fast das Herz stehen. Süß wollte einen langen Ball per Kopf zu seinem Torhüter verlängern, der dribbelstarke Pekdemir erkannte gedankenschnell die Situation, spritzte dazwischen und jagte den Ball über den Kasten (35.). So lagen in diesen fünf Minuten Glück und Pech ganz nah beieinander. Spielerisch blieb die Begegnung weiter ausgeglichen und kampfbetont, beide Mannschaften suchten den Erfolg. Die Oberlausitzer setzten dabei die torgefährlicheren Akzente. Doch weil Stajner von Berger im letzten Moment gestört wurde (37.) und Nezmar Tittel aus spitzem Winkel nicht überraschen konnte (41.), blieb die Begegnung zur Halbzeit torlos.
Die Gastgeber kamen nach dem Wechsel besser aus den Startlöchern. Die erste gute Möglichkeit hatte jedoch Chemnitz, doch Flückiger kam dem steil geschickten Pekdemir mit gewohnt gutem Stellungsspiel zuvor (55.). Die Oberlausitzer drängten weiter auf die Führung. Stajner, "Dreh- und Angelpunkt unseres Spiels" (Trainer Weidner), suchte immer wieder Nezmar, zunächst noch erfolglos. Das lag auch daran, weil die CFC-Innenverteidigung mit dem bundesligaerfahrenen Hensel und Dartsch wenig zuließ. Und wenn die nicht zur Stelle waren, konnten sich die Gäste auf Tittel verlassen. So auch, als der Schlussmann Nezmars Kopfball zur Ecke abwehren konnte (57.). Die wurde von Kapitän Stajner in den Strafraum geschlagen, Nezmar stieg wieder einmal am höchsten und erzielte im fünften Punktspiel seinen fünften Treffer. Trainer Jendrossek, der auch als Co-Trainer der Drittligamannschaft des CFCs fungiert, war in dieser Szene mit seiner Abwehr unzufrieden, "ich hatte die Mannschaft extra vor diesen Standards gewarnt". Seine Unzufriedenheit sollte sich sechs Minuten vor dem Ende wiederholen. Wieder fanden sich die beiden Tschechen bei einem Standard. Stajners Freistoß mitten in der gegnerischen Hälfte von rechts außen getreten, fand erneut Nezmar, der mit seiner Sprungkraft seine Gegenspieler aussteigen und Tittel chancenlos ließ. Dazwischen kamen die Chemnitzer aber auf. Sie drückten auf den Ausgleich. Mit der Einwechslung von Pusch kam mehr Schwung in die Aktionen der Gäste. Dessen Freistoß konnte Dittrich zur Ecke abwehren (66.). Später ließ sich Flückiger von einem Schuss des Einwechslers nicht überraschen. In der Schlußphase kam dann nochmal etwas Hektik auf, es gab fünf Gelbe Karten in den letzen acht Minuten. Doch spätestens nach Nezmars 2:0 war die Partie entschieden.
"Wir haben richtig gut gespielt. Der Sieg war aufgrund der zweiten Halbzeit hochverdient. Die Chemnitzer haben uns die Sache aber sehr schwergemacht", fasste Trainer Weidner die Partie zusammen. Mit diesem Erfolg untermauerten die Neugersdorfer ihren Anspruch, ganz oben mitzuspielen. Weiter ohne Gegentor, konnte die Mannschaft auch im dritten Spitzenspiel hintereinander (zuvor Lok und RB) ihre Anwartschaft auf einen Platz ganz oben untermauern. Am kommenden Wochenende geht es nach Cottbus. Dort steigt das Lausitz-Duell gegen Energie's U23.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: 1:0 Nezmar (58.), 2:0 Nezmar (84.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc , Süß, Merkel - Petrick - Dittrich, Šisler,(71. Huth) Stajner , Liška - Nezmar

Chemnitzer FC II
Tittel - Berger, Dartsch, Hensel , Einsiedel - Mattern - Pekdemir, Schubert (57. Pusch), Rießbeck - Hansch , Glasner (74. Kiessling)

Zuschauer: 240   SR: Patrick Hofmann (Großneuhausen) SRA: Carsten Östreich, Michael Schemann

 

4. Spieltag - Sonntag, 31.08.2014 - 14.00 Uhr
RasenBallsport Leipzig II – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:0
Es war das Spitzenspiel in der Oberliga, der Tabellenführer empfing seinen Verfolger. Nach umkämpften 90 Minuten trennten sich RB Leipzig II. und der FC Oberlausitz Neugersdorf in einer gutklassigen Begegnung vor 327 Zuschauern 0:0.
Das Spiel begann recht munter, beide Mannschaften gingen die Partie offensiv an. Allmählich übernahmen die Leipziger das Zepter. Nattermann hatte die erste dicke Möglichkeit für den Aufsteiger. Er zog an Penc vorbei und lief auf Flückiger zu, doch der Torwart des FCO konnte seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahren (10.). Von da an erhöhten die Gastgeber weiter die Schlagzahl. Ihr Spiel wirkte geschliffener, durchdachter, sie setzten bei verlorenen Zweikämpfen auch mehr nach. "Man hat gesehen, dass die Jungs das Spiel gewinnen wollten. Aber es gab natürlich auch eine harte Gegenwehr", kommentierte RBs Trainer Vogel das Geschehen. Trotz des Drucks von RB kamen die Neugersdorfer auch zu ihren Möglichkeiten. Stajner traf in guter Position nur einen Gegenspieler (25.). Und als sich die RB-Deckung bei einem Befreiungsschlag von Süß uneins war, stand der Kapitän plötzlich allein vor Torwart Heine, doch der ließ sich nicht überwinden (26.). Mitte der ersten Halbzeit ließ dann der Druck der Messestädter nach, der FCO kam besser ins Spiel. Zudem konnten sich die Oberlausitzer auf ihre Defensivabteilung verlassen. Nur einmal hatte die Hintermannschaft richtig Glück. Nattermann ließ mit einer geschickten Körpertäuschung Penc aussteigen und drehte den Ball an Flückiger vorbei, traf dabei nur den Pfosten (41.). Wenig später warf sich Süß in einen Schuss von Niemeyer und verhinderte so den Einschlag. "Wir hatten in der ersten Hälfte Chancenvorteile und zwei ganz dicke Möglichkeiten. Die haben wir leider nicht genutzt", trauerte Vogel diesen Gelegenheiten nach. Weil Stajner bei einem Konter den Ball auch nicht im Tor unterbringen konnte, blieb es zum Halbzeitpfiff beim 0:0.
Die Oberländer kamen mit viel Druck aus der Kabine. Erst verzog Šisler im Fallen (47.), dann erlief sich Dittrich einen Steilpass Nezmars und Mietzelfeld klärte im letzen Moment (48.). Und schließlich kratzte Heine mit einer blendenden Reaktion noch in der gleichen Minute Liškas 22-Meter-Geschoss aus dem Eck. Auch Heineccius' Schussversuch aus dem Rückraum sah erfolgversprechend aus (55.). Die Neugersdorfer waren nun deutlich besser im Spiel, drückten ihrerseits, mussten in der Defensive allerdings weiter gegen die flinken Gastgeber höllisch aufpassen. Penc, der nach einem Zusammenprall schon ausgewechselt werden sollte und sich dann noch bis zum Ende durchbiss, ließ sich von Legien einmal düpieren, Flückiger konnte das aber glänzend ausbügeln (59.). Die Begegnung lebte nun von der Spannung, wogte hin und her. "Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit besser in den Griff bekommen, haben mit den jungen Burschen richtig gut mithalten können", fand Trainer Weidner. Doch so richtig gefährliche Aktionen blieben nun beidseitig eine ganze Weile aus. Zehn Minuten vor dem Ende rafften sich die Kontrahenten nochmals auf. Einen weiten Einwurf Kunzes verlängerte Nezmar zu Stajner, der im Fallen Torwart Heine erneut zu einer glänzenden Reaktion zwang (81.), die anschließende Ecke köpfte Süß vorbei. Drei Minuten vor dem Ende zog Schinke mit Tempo nochmals in den Strafraum der Gäste, doch Flückiger ließ sich erneut nicht überwinden. RB warf am Ende alles in die Waagschale, Felke und Rothenstein versuchten sich mit Distanzschüssen, letztendlich erfolglos. Flückiger hielt auch im vierten Punktspiel seinen Kasten sauber.
"Wir können mit dem 0:0 zufrieden sein. Es war ein rassiges und hochklassiges Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten", fasste Trainer Weidner die Begegnung zusammen. "Die Leipziger waren in der ersten Halbzeit besser. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel Moral gezeigt, wir waren zweikampf- und kopfballstark." Nach diesem Unentschieden bleibt der FCO in der Meisterschaft ungeschlagen auf dem zweiten Rang. Am kommenden Wochenende geht es dann im Pokal weiter, dort ist, wie im Vorjahr auch (Neugersdorf gewann mit 4:0), Germania Mittweida der Gegner.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: -

RasenBallsport Leipzig II
Heine - Ludwig (73. Felke), Sorge, Konik, Niemeyer (88. Heinze) - Schinke, Mietzelfeld, Legien, Siebeck - Barth (77. Rothenstein), Nattermann

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc, Süß , Merkel - Heineccius (71. Huth) - Dittrich , Šisler , Stajner (90. Němec), Liška - Nezmar

Zuschauer: 327   SR: Chris Rauschenberg (Hoerselberg-Hainich) SRA: Matthias Lämmchen, Pierre Leitschuh

 

3. Spieltag - Sonnabend, 23.08.2014 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – 1. FC Lokomotive Leipzig   0:0

Nach den 4:0-Auftaktsiegen gegen Rudolstadt und in Sandersdorf trennte sich der FC Oberlausitz Neugersdorf vom Staffel-Mitfavoriten 1.FC Lok Leipzig 0:0. Beide Trainer konnten sich nach der Begegnung mit dem Unentschieden anfreunden.
Zunächst gab es Blumen. Präsident Ernst Lieb verabschiedete unter dem Applaus des Neugersdorfer Anhangs Miroslav Samoel, der zwei Jahre den FCO-Kasten gehütet hat und nun in Varnsdorf sein Tor reinhält. Zudem wurde Jan Nezmar für seine 21 Treffer zum Torschützenkönig der vergangenen Oberligasaison gekürt.
Dann begann der Ernst des Fußballlebens. Das Spiel galt als Teil eins der Standortbestimmung, denn neben RB Leipzig II., Markranstädt und dem FCO möchte auch Lok in die Regionalliga aufsteigen. So starteten die Messestädter die Partie selbstbewusst, überraschten mit einer Doppelspitze. Marzullo, der Rolleder im Leipziger Sturm ergänzte, prüfte schon nach zwei Minuten Flückiger im Neugersdorfer Tor und gab so die Richtung vor. Die Oberlausitzer antworteten mit Nezmar, dessen Kopfball Latendresse-Levesque im Leipziger Kasten mit einer starken Parade zunichte machte (11.). Das Spiel der Gäste wirkte flüssiger, kombinationssicherer. So auch, als wiederum Marzullo, von Zielinsky stark in Szene gesetzt, knapp am langen Pfosten vorbeischoss (22.). Bei den Oberländern gab es einige Defizite im Spielaufbau, viele Bälle gingen im Mittelfeld verloren. Das war auch nach knapp einer halben Stunde der Fall. Kilz nutzte einen abgewehrten Angriff zum Konter, Mazullo überlief die Abwehr. Flückiger reagierte nicht nur in dieser Szene stark und verhinderte im Herauslaufen den Rückstand, der inzwischen nicht unverdient gewesen wäre (30.). Denn der Gastgeber war bis dahin nach wie vor noch nicht richtig in Tritt, auch, weil Lok wenig Raum bot, den FCO bei Ballbesitz ständig attackierte und wenige Anspielstationen zuließ. Die Neugersdorfer wurden dafür gefährlich bei Eck- und Freistößen. Stajner, der wieder ein großes Laufpensum absolvierte, versuchte sich mehrmals, verfehlte das Tor stets knapp. "Wir wussten, dass die über Standards kommen, da sind sie kreuzgefährlich. Neugersdorf ist eine clevere Mannschaft mit guten Jungs drin. Wenn man den Stajner sieht, Hut ab, was der mit 38 macht, da weiß man, warum der so lange in der Bundesliga gespielt hat", zollte Lok-Trainer Scholz dem Gegner Respekt. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte sich Nezmar noch zweimal in Szene setzen. Erst wurde er von Trojandt und Paszlinski entscheidend am Torschuss gehindert (34.), dann fand er im Leipziger Keeper seinen Meister (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff tauchte mit Rolleder wieder ein Lok-Spieler allein vor Flückiger auf, der Neugersdorfer erwies sich aber erneut als Meister seines Faches. Das 0:0 zur Halbzeit schmeichelte eher den Gastgebern. Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete, mit einer guten Gelegenheit für die Gäste, Zielinsky vergab aus spitzem Winkel (47.). Dann jubelte der FCO. Eine Ecke von Stajner köpfte Penc zur vermeintlichen Führung ein (50.), doch Schiedsrichter Savoly verweigerte die Anerkennung. Bitter, denn auch die Fernsehbilder des MDR ließen keinen Grund für seinen Pfiff erkennen. "Wir haben nach dieser Ecke ein klares Tor geschossen", ärgerte sich Trainer Weidner. Noch einmal war Penc einem Treffer ganz nahe, köpfte Stajners Freistoß allerdings freistehend aus acht Metern am Tor vorbei (65.). Mitte der zweiten Hälfte lief es dann besser für die Neugersdorfer, sie erlangten nun deutlich Oberwasser, Lok war nicht mehr so spritzig, "wir haben mittendrin aufgehört, Fußball zu spielen", fand Scholz. Jetzt entstanden auch gute Chancen aus dem Spiel heraus. Die beste hatte wiederum Nezmar, der nach Stajners Pass in die Tiefe Trojandt und Paszlinski enteilt war, Latendresse-Levesque konnte mit Mühe und Not zur Ecke klären (73.). Sechs Minuten vor dem Ende prüfte der Torjäger den Leipziger Torwart per Kopf zum letzen Male, doch der hielt seinen Kasten an diesem Tag sauber.
Das Spiel lebte mehr von seiner Spannung als von seiner Klasse. Nach dem Abpfiff jubelte keine der beiden Mannschaften. "Zum Schluss waren wir überlegen, konnten am Ende noch eine Schippe drauflegen, aber Lok ist eben auch eine Spitzentruppe. Es war ein Spiel zwischen den Strafräumen. Mit dem Unentschieden können wir leben", resümierte Trainer Weidner. Sein Kollege zeigte sich eher unzufrieden, fand, dass "am Ende das Spiel keinen Sieger verdient gehabt hat.". Am kommenden Sonntag gibt es die nächste Standortbestimmung. Dann tritt der FCO zum Spitzenduell bei RB Leipzig II., die mit einem Sieg gegen Markranstädt den Platz an der Sonne eingenommen haben, an.
Jens Kölz, Erich Scherbarth
Tore: -

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc, Süß , Merkel - Petrick - Dittrich (85. Heineccius), Šisler , Stajner (90+1 Němec), Liška (75. Huth) - Nezmar

1. FC Lokomotive Leipzig
Latendress-Levesq - Scheibe, Krug , Paszlinski , Trojand - Kilz - Langner (61. Hofmann), Wendschuh, Zielinsky - Marzullo (78. Ziane), Rolleder

Zuschauer: 719   SR: Nico Savoly (Fürstenwalde/Spree) SRA: Lars Kunitz, Martin Hagemeister

 

2. Spieltag - Sonnabend, 09.08.2014 - 14.00 Uhr
SG Union Sandersdorf – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:4 (0:1)

Der FC Oberlausitz Neugersdorf ist richtig gut aus den Startlöchern gekommen und hat auch seine zweite Partie mit 4:0 gewonnen. Doch der Sieg bei Union Sandersdorf war bei weitem nicht so eindeutig, wie es das Endresultat aussagt.
Die Weidner-Elf kam nämlich ganz schwer in die Gänge und sah sich mit stürmischen Gastgebern konfrontiert, die mit ihrem aggressiven Pressing den Gästen anfangs den Schneid abkauften. Schon nach drei Minuten hatten die rund 200 Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, als Breitkopf aus 27 Metern einen Freistoß Richtung Dreiangel jagte, doch Pflückiger konnte gerade noch so den Einschlag verhindern. Union, das in der Vorwoche in Markranstädt nur knapp unterlag, setzte den Gästen mächtig zu. Erst nach rund zehn Minuten hielten die Neugersdorfer besser dagegen, erlangten mehr Ballkontrolle und nahmen den Sandersdorfern nach und nach den Wind aus den Segeln. Es entwickelte sich von nun an ein nahezu ausgeglichenes Spiel, bei dem sich beide Abwehrreihen keine Blöße gaben - bis auf einmal. Penc marschierte in Richtung Sandersdorfer Strafraum, wurde gelegt und Kapitän Stajner schlenzte den folgenden Freistoß aus 25 Metern sehenswert ins rechte obere Dreieck zur Gästeführung. "Wir gerieten durch einen gut getretenen Freistoß in Rückstand. In dieser Situation hat man den qualitativen Unterschied beider Mannschaften deutlich gesehen", bemerkte Sandersdorfs Trainer Sadlo zu diesem Treffer und hatte dabei die Szene aus der Anfangsphase sowie einen weiteren Freistoß, den Breitkopf weit am Tor vorbeidrosch (33.), im Hinterkopf. Bis zur Halbzeit tat sich auf beiden Seiten in der Offensive nichts entscheidendes mehr. "Die Führung hat uns auch nicht die Sicherheit gegeben, die wir wollten. Wir hatten in der ersten Halbzeit einen richtig schweren Gang hinter uns", bemerkte Trainer Weidner. Beim Stand von 0:1 wurden die Seiten gewechselt.
Ohne personelle Änderungen nahmen beide Mannschaften die Partie wieder auf, auch auf dem Feld blieb es anfangs wie vor der Pause, die Begegnung wirkte zerfahren. Doch nach und nach straffte sich der FCO und drängte auf die Entscheidung, hatte allerdings Glück, dass Brodkorb die Riesenchance zum Ausgleich liegenließ (55.). Wenig später erkämpfte sich Petrick im Mittelfeld den Ball, Marrack zielte auf das Union-Tor, verfehlt das noch um Haaresbreite (57.). Mit dem folgenden Doppelschlag entschieden die Gäste das Spiel für sich. Mustapha verlor vorm eigenen Strafraum den Ball, Šisler schnappte sich die Kugel und drehte sie unhaltbar ins entlegene Eck. Und als der Stadionsprecher gerade den Torschützen angesagt hatte, musste sich Torwart Kansy erneut geschlagen geben. Kunze schickte Dittrich auf der rechten Seite steil, seine Eingabe schob Nezmar locker zu seinem vierten Saisontreffer in die Maschen. "Mir ist völlig unklar, warum wir in der zweiten Halbzeit defensiv völlig die Ordnung verloren, sogar versuchen, uns aus dem Strafraum im 1:1 heraus zu kombinieren", rang Sadlo sichtlich um Fassung. Anschließend drehten die Neugersdorfer ungestört ihre Kreise und ließen Ball und Gegner, der kämpferisch alles gab, laufen. Eine Viertelstunde vor Schluss leisteten sich die Gastgeber den nächsten bösen Abwehrschnitzer. Heineccius luchste Oechsner das Leder ab, Nezmar passte in den Rücken der Abwehr und Stajner konnte locker zum Endstand einschieben. Die Gastgeber mühten sich zwar bis zum Ende der Partie um eine Resultatsverbesserung, doch bei den sommerlichen Temperaturen schwanden immer mehr die Kräfte. So geriet die Hintermannschaft der Oberlausitzer in keine Verlegenheit mehr.
Am Verdienst des Sieges gab es letztendlich nichts zu deuteln, wenn auch die Sadlo-Elf mit ihren Abwehrschnitzern einen erheblichen Anteil zur Höhe beitrug. "Wir hatten eine Stunde lang große Probleme, bis zum 2:0 war es ein ganz schwerer Gang. Als Sandersdorf das Resultat korrigieren wollte, sind Räume entstanden, die wir zum 4:0 ausgenutzt haben", fasste Trainer Weidner am Ende zusammen. Das nächste Punktspiel wird sicher von einem anderen Kaliber sein. In zwei Wochen gastiert der Regionalliga-Absteiger 1.FC Lok Leipzig in der Oberlau-sitz. Dazwischen findet das Sachsenpokalspiel in Gelenau statt.
Jens Kölz
Tore: 0:1 Stajner (22.), 0:2 Šisler (58.), 0:3 Nezmar (60.), 0:4 Stajner (75.)

SG Union Sandersdorf
Kansy - Mustapha (75. Ebert), Lehmann, Renner, Oechsner - Fritzsch (55. Pfeifer) - Breitkopf, Brodkorb , Seifert, Gängel - Lochmann (55. Zeiße)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze , Penc , Zak , Merkel - Petrick - Dittrich, Šisler (65. Heineccius), Stajner, Marrack (60. Liška)- Nezmar (75. Němec)

Zuschauer: 213   SR: Marcel Kißling (Wasungen) SRA: Christopher Wittle, Lukas Riedel

 

1. Spieltag - Sonnabend, 02.08.2014 - 14.00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Einheit Rudolstadt   4:0 (2:0)

Der FC Oberlausitz Neugersdorf ist gut in die neue Saison gestartet und hat sich in der Tabelle gleich ganz vorn eingeordnet. Einheit Rudolstadt hatte dem Gastgeber wenig entgegenzusetzen und trat mit 0:4 geschlagen die Heimreise an.
Mit viel Beifall wurde Pavel Lukaš vor der Partie verabschiedet. Er spielte zwei Jahre für die Neugersdorfer, war in der letzten Saison in jedem Spiel dabei und erzielte als Innenverteidiger immerhin vier Tore. Von der Tribüne aus konnte der Tscheche mit verfolgen, wie seine alten Mannschaftskameraden auf dem Spielfeld sofort das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Bereits in den ersten zehn Minuten erspielte sich der FCO drei hochkarätige Möglichkeiten. Erst sprang Nezmar in seiner unnachahmlichen Art zum Kopfball, hatte das Visier aber noch nicht richtig justiert (7.), dann traf Stajner den Pfosten, nachdem sich Kunze und Dittrich auf der rechten Seite sehenswert durchgesetzt hatten (9.). Schließlich sprang Nezmar nach Šislers Ecke wieder am höchsten und setzte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Noch im Torjubel leistete sich die Weidner-Elf ihren einzigen Abwehrschnitzer, den Müller, der allein vor Flückiger auftauchte, nicht nutzen konnte (11.). Davon unbeirrt drängte der Gastgeber auf die frühe Entscheidung. Nezmar war zunächst nur nahe dran (17.), dann schlug der Torschützenbeste der Vorsaison erneut zu. Dittrich ließ Göllner auf der rechten Seite schlecht aussehen, bei dessen Flanke schien der Stürmer wieder in der Luft zu stehen, sein Kopfball landete unerreichbar für Ackermann im Rudolstäder Tor. Die Gäste mussten dem Druck der Oberländer Tribut zollen, das 2:0 war selbst zu diesem frühen Zeitpunkt hochverdient. Anschließend nahm sich der FCO etwas zurück, spielte jedoch weiter konzentriert, hatte auch in dieser Phase deutlich mehr Struktur im Spiel als der Gegner. "Wir wollten das Tempo selbst vorgeben, das ist uns gelungen," freute sich Trainer Weidner. Die Rudolstädter nutzten diese Verschnaufpause, um etwas mehr Ordnung in ihre Reihen zu bringen, torgefährlich wurden sie aber über die gesamte Spielzeit nicht mehr. "Fußballerisch war uns Neugersdorf eine Klasse überlegen. Wir haben zu viele Dinge nicht gut gemacht, gerade in der Offensive," fand Einheits Trainer Jähnisch. Bis zur Halbzeit tat sich nur noch wenig, wobei wiederum Nezmar (34.) und vor allem Stajner, dessen Bogenlampe knapp das linke Dreiangel des Einheit-Tores verfehlte (43.), dem 3:0 recht nahe waren.
Die zweite Halbzeit begann beidseitig verhalten. Es gab nur einen Höhepunkt in der Anfangsphase. Dittrich, der einige starke Szenen hatte, legte herrlich für Marrack auf. Ackermann im Rudolstädter Tor machte dessen Schuss mit einer prächtigen Reaktion zunichte (53.). Die Thüringer versuchten nach vorn zu spielen, "doch wir waren viel zu unkonzentriert, haben im Angriff einfache Pässe nicht zum Mann bekommen. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man am Ende keine Torchance herausspielt," so Jähnisch. Mit der sicheren Führung im Rücken ließ der FCO das Spiel laufen, in Gefahr eines Gegentreffers brachte ihn der Gegner nicht, offensiv tat sich aber auch nicht übermäßig viel. Trotzdem war der Gastgeber noch zweimal erfolgreich, wobei sich der Rudolstädter Innenverteidiger Grabinski aktiv beteiligte. Erst hakelte er gegen Stajner, der sich viele Bälle holte und dessen lange Pässe eine Augenweide waren, im Strafraum ungeschickt nach und holte so den Kapitän von den Beinen (68.), dann wiederholte sich die Szene eine Minute vor dem Ende nochmals. Bitter für den Rudolstädter, dass er für das letzte Foul die Rote Karte sah, in dieser Situation hätte Gelb genügt. Den Neugersdorfern konnte das egal sein. Nezmar erzielte seine dritten Treffer (69.) und Stajner, einer von vier Neuzugängen in der Startelf, stellte den 4:0-Endstand her (89.). Beide schickten Ackermann vom Elfmeterpunkt aus in die falsche Ecke.
Trainer Weidner war mit dem Saisoneröffnungsspiel seiner Truppe und deren "… abgezockter Leistung …" sehr zufrieden. "Wir waren sehr konzentriert und haben unser Spiel konsequent durchgebracht. Rudolstadt hatte viel Respekt. Allerdings, es wird nicht immer so einfach wie heute." Am kommenden Wochenende wird es in Sandersdorf wohl etwas mehr Gegenwind geben.
Jens Kölz
Tore: 1:0 Nezmar (10.), 2:0 Nezmar (20.), 3:0 Nezmar (71./FE), 4:0 Stajner (89./FE)

Rot: Grabinski (Rudolstadt - 89. Notbremse)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Flückiger - Kunze, Penc, Süß , Merkel (71. Ehrenberg) - Petrick - Dittrich, Šisler (74. Heineccius), Stajner, Marrack (62. Liska)- Nezmar

FC Einheit Rudolstadt
Ackermann - Häußler, Grabinski , Spanier, Göller - B. Schröter (80. Ch. Schulz), Röppnack, Latuszek (59. P. Schröter), M. Schulz, Heuschkel - Müller (66. Teske)

Zuschauer: 272   SR: Philipp Kutscher (Berlin) SRA: Sebastian Schmickartz, Lasse Koslowski