17. Spieltag: FC Oberlausitz – FC Sachsen Leipzig 0:1 (0:1)
Samstag, 11.12.2004 - 13.00 Uhr | |
Man kann Spiele verlieren und auch die Serie der ungeschlagenen Heimspiele geht einmal zu Ende. Aber was der FC Oberlausitz Neugersdorf am Sonnabend insbesondere in der ersten Halbzeit der treuen Anhängerschar bot, war das Schlechteste seit langem. Es wird allen Augenzeugen ein Rätsel bleiben, wieso das Spielniveau einer Mannschaft, die vor vierzehn Tagen eine begeisternde Partie gegen Plauen spielte, plötzlich auf eine Ebene sank, die den FCO-Coach sogar von einem Klassenunterschied sprechen ließ. Fast kein Ballzuspiel fand sein Ziel, selbst Torwartabspiele und Seiteneinwürfe landeten beständig beim Gegner. Die FCO-Abwehr, bisher immer ein Garant für Beständigkeit und Konzentration, konnte keine Signale setzen und wurde von den Leipzigern teils schwindlig gespielt. Auch im Mittelfeld lief nichts zusammen, Ballverluste waren die Regel und die Leipziger immer einen Tick eher am Leder. Erschwerend kam sicherlich dazu, dass mit Hubeny frühzeitig ein wichtiger Spieler durch eine böse Verletzung am Meniskus ausfiel. Auch Fröhlich ging wegen Knieproblemen vorzeitig vom Platz. Die Leipziger hatten zudem die Sturmspitzen Kubis und Kästner gut im Griff und waren bei jedem Anspiel mit zwei, drei Mann sofort bei ihnen.
In der ersten Hälfte verbuchten die Gastgeber einen Hinterhaltsschuss von Michael (7.), Fröhlichs Direktversuch (9.), einen schnellen Angriff über Hubeny - Kästner - Grund (15.) und einen guten Pass von Kästner auf Kubis (31.). Mehr sah man nicht! Neugersdorfs Angriffsschwäche verdeutlichte auch das Eckenverhältnis von 0:6 für Leipzig. Ganz anders die Gäste. Sie hatten die bessere Spielanlage, kombinierten viel genauer und kamen ein um das andere Mal über ihre schnellen Flügelstürmer zu gefährlichen Flanken. Glück hatten die Oberlausitzer bei Gersters Flanke, die Barta unterläuft und dann von Niestroy neben das Tor geköpft wurde (11.). Nach der von Toku am rechten Pfosten ganz knapp verpassten Eingabe (27.) schlug es folgerichtig in der 38. Minute im langen Eck zum 0:1 ein. Niestroy konnte unbedrängt ins Tor einschießen. Barta konnte sich in der Folge noch mehrmals auszeichnen. In Halbzeit zwei war zwar ein Wille der Neugersdorfer erkennbar und man spielte auch etwas besser. Aber man fand nie die Mittel, die Leipziger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Auch der Wechsel vom langen Michael in den Angriff brachte nichts. Die Leipziger Abwehr hatte alles voll im Griff. Bezeichnend ist, dass sich der Tormann der Leutzscher zwischendurch mit Gymnastik aufwärmen musste. Die Gäste erspielten sich weitere Chancen, waren aber bei einem Überzahlspiel zu unkonzentriert (62.) und konnten durch Uhlig (78.) und Janacek (80.) gerade noch gestört werden. Erst zum Spielende gab es für den FCO wieder Tormöglichkeiten. Nach einem Freistoß köpfte Kubis ans Außennetz (85.), dann schoss er knapp am Tor vorbei (86.). "Für die Angriffswirksamkeit muss uns in der Winterpause was einfallen." stellte der enttäuschte Trainer Matthias Schulz zum Schluss berechtigt fest. | |
Erich Scherbarth/Michael Schubert | |
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