Das Holzmichl-Lied ließ man dieses Mal in der Stadionpause vorsichtshalber weg. Aber daran lag es wohl nicht, dass man gegen die Oberländer wieder und mit 0:3 recht klar verlor. Dabei wollten die Einheimischen ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen unter Beweis stellen und vor allem den Neugersdorfer Torjäger Kubis unter Kontrolle halten. Beides gelang nicht so richtig und Trainer Volkhardt Kramer musste zum Schluss konstatieren. "Wir haben zwischenzeitlich gut Fußball gespielt, aber keine Tore erzielt. Die hat der Gegner gemacht und das zeichnet eine gute Mannschaft eben aus." Von Anbeginn versuchte der FC Oberlausitz über die Außenbahnen zu gehen, schuf mit Flanken Gefahr und hatte durch Capek (11.), Krocian (12.) und Grund (14.) auch erste Möglichkeiten. Erst nach fünfzehn Minuten konnte Auerbach Druck aufbauen. Die beste Gelegenheit für deren Führungstor gab es für Kunze nach Stabenow-Zuspiel, doch der Ball strich über das von Barta mit Routine gut gehütete FCO-Tor (24.). In der 40. Minute gab es harte Zweikämpfe vor dem FCO-Torraum und zwei Auerbacher lagen am Boden. Ohne Schiri-Pfiff ging es aber in die andere Richtung, dort foulte Troche Havel und den fälligen Freistoß zirkelte Grund zentimetergenau durch die Mauer zum 1:0 (44.) in die Maschen. Neugersdorfs Trainer Matthias Schulz lobte in seiner Spielauswertung diesen "wunderbaren Freistoß von Grund", bemängelte aber auch die anderen vergebenen Möglichkeiten.
In der zweiten Hälfte wurden dann die Konterchancen konsequent genutzt. Konnte der eingewechselte Auerbacher Göschel in der 55. Minute Kubis noch strafstoßreif wegschubsen, so dass nur ein Pfostenschuss heraussprang, war die Auerbacher Abwehr wenig später chancenlos. Kubis setzte sich nach Hubeny-Pass gegen zwei Abwehrspieler durch, tunnelte Tormann Berger und erzielte sein sechstes Saisontor (60.). Auch das dritte Tor war ein typischer Konter. Ein langen Pass von Fröhlich wurde von einem VfB-Spieler im Duell mit Havel in den freien Raum geköpft. Capek stürmte heran, spielte überlegt Abwehr einschließlich Tormann aus und schob zum 3:0-Endstand ein (82.). Zwischen der 65. und 77. Minute waren die Auerbacher mehrfach dem Anschlusstreffer nahe, doch die FCO-Abwehr hielt mit Können und auch Glück den Kasten sauber. Barta klärte gegen Wieland zur Ecke, der Schuss von Göschel wurde abgefangen, der Abpraller fegte an den Pfosten (71.). Dann wieder ein Nahschuss von Stabenow, Barta stand wieder richtig. Stabenow konnte nochmal flanken und diesmal lag das Streitobjekt im Tor (74.). Doch der Linienrichter hatte vorher einen Ausball gesehen. Nachdem Wieland einen Troche-Freistoß verpasste (77.), war nochmals Barta bei einem letzten Stabenow-Freistoß auf dem Posten (86.). Nun können sich die Neugersdorfer Fans am nächsten Samstag auf ein tolles Fußballfest freuen. |
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert |