Vor der Partie schätzte Mittelfeldstratege Elvir Jugo nicht zu Unrecht ein: "Halberstadt ist ein unangenehmer, sehr heimstarker Gegner. Wir werden kämpferisch dagegen halten müssen." So sollte die Niederlage vom letzten Jahr vergessen gemacht werden. Auch Halberstadt hatte sich eine klare spielerische Linie vorgenommen. Man sprach sogar von einem "Schlüsselspiel", um nicht endgültig in den unteren Tabellenteil zu geraten. Was herausgekommen ist, war jedoch ein von beiden Seiten total zerfahrenes Spiel auf erschreckend schwachem Niveau. Halberstadts Trainer Frank Lieberam kann zumindest die drei Punkte als positiv bewerten. Trainer Matthias Schulz will das Spiel ganz schnell vergessen und ist besonders enttäuscht, dass seine Mannschaft keine Akzente setzen konnte: "Das Resultat ist die eine Geschichte. Aber die Art und Weise, wie es zustande kam, war nicht gut. Und die Gegentore haben wir mit unseren Abwehrfehlern eigentlich selbst gemacht." Dabei hätte der FCO dem Spiel in der 11. bzw. 13. Minute eine andere Richtung geben müssen. Erst konnte Torwart Kischel einen Knaller von Kubis gerade noch so entschärfen. Dann kam die hundertprozentige Chance von Krocian, der nach einem Abwehrpatzer der Halberstädter allein vor Kischel auftauchte, sich den Ball aber vom Fuß nehmen ließ. Die wenigen Torgelegenheiten der Gastgeber wurden von der FCO-Hintermannschaft geklärt. Grund schlug einen Schuss von Cunaeus vor der Linie weg (20.) und Penev hob einen Ball über Barta und Tor ins Aus (44.).
Ein dummes Missgeschick passierte Jan Israel in der 53. Minute. Nach Ballverlust im Mittelfeld behinderte er sich mit Barta und Germania-Spieler Schlitte war der lachende Dritte. Nach dem 1:0-Rückstand schwamm die Neugersdorfer Abwehr erstmal und hatte bei einem Döring-Schuss nach erneutem Ballverlust das Glück, dass dessen Ball übers Tor ging (60.). Nun kamen noch zwei FCO-Ausgleichsmöglichkeiten durch Kubis. Doch frei vor dem Tor (65.) und nach einer abgewehrten Ecke von Grund (67.) sausten seine Bälle weit über den Kasten. Weitere Neugersdorfer Torchancen sah man nicht, wenn man vom Verzweiflungsschuss durch Grund (83.) absieht. So konnten die Germania-Spieler wieder aktiver werden. Israel verhinderte im letzten Moment das 2:0, als er eine Kullat-Flanke zur Ecke köpfte (77.). Hartmann spielte die komplette Hintermannschaft aus (80.), dann konnte Dörner vor Kopp retten (85.). Eine missglückte Abwehr von Grund brachte dann doch noch das zweite Halberstädter Tor. Döring fiel der Ball genau vor die Füße, den er unhaltbar ins lange Eck zirkelte |
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert |