Der Trainer von Dresden-Nord, Thomas Baron, sprach nach der Begegnung vom Aufeinandertreffen zweier Spitzenteams. "Es war ein taktisch geprägtes Spiel, indem sich die Mannschaften gegenseitig neutralisierten. Beide kennen sich genau und verfügen über gute Abwehrreihen, die diesmal nichts zugelassen haben. So sind die fehlenden Tore das Manko des Spiels." Diese Einschätzung teilten sicher auch die Zuschauer. Sie sahen ein gutes und spannendes Spiel, in dem die Oberlausitzer gegen die spielstarken Dresdner gut mithielten und in der zweiten Hälfte sogar die besseren Chancen hatten. Dass es keinen Torjubel für den FCO gab, lag an zu vielen fehlerhaften Zuspielen nach vorn und ungenauen Schüssen aus der zweiten Reihe. Haaslers Schussversuch ging neben das Dresdner Gehäuse (5.), ebenso ein Grund-Schuss aus 23 m (22.). Kubis Eingabe verpasste Kästner am linken Pfosten (30.), gleich darauf vergab wiederum Kästner aus guter Position. Gute Kombinationen über Haasler- Krocian-Jugo (33.) oder Kubis-Kästner (35.) blieben immer wieder in der Dresdner Abwehr hängen. Auf der Gegenseite ein ähnliches Bild. Einen Kostadinov-Freistoß köpfte Grund aus der Gefahrenzone (11.), Petzold verpasste eine Eingabe von Scholze (21.) und selbst drei Ecken in Folge (29.) brachten nichts ein. Barta und seine Abwehrkollegen hatten den Strafraum im Griff. Mit einem Gewaltschuss durch Kostadinov (44.) neben das Tor endete Hälfte eins.
Auch in den zweiten 45 Minuten spielten die Dresdner die feinere Klinge und waren mit ihren Kontern immer gefährlich. Barta klärte durch rechtzeitiges Herauslaufen vor Genschur (63.) und mehrmals konnte der konzentriert spielende Janacek schwierige Situationen bereinigen. Beim FCO wurde nun das Mittelfeld besser besetzt und es konnten einige vielversprechende Tormöglichkeiten erspielt werden. Nachdem noch Grund und Kästner eine Eingabe von Capek gemeinsam verpassten (52.), blieb bei Jugos Kopfball unter die Querlatte der Nord-Keeper Moritz der große Sieger (57.). Durch Hubeny kam frischer Wind in den Angriff, aber am torlosen Unentschieden änderte sich nichts mehr. Kubis kam an Moritz nicht vorbei (80.) und bei Capeks Eingabe konnte er feistehend im Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle bringen (87.). Damit waren die Körner im wahrsten Sinne verschossen, denn der letzte Versuch von Kostadinov ging meilenweit am FCO-Tor vorbei. Deutlich benannte FCO-Coach Matthias Schulz die Schwächen seiner Mannschaft: "Das Abwehrverhalten war sehr gut, aber unsere wenigen Möglichkeiten haben wir viel zu schlecht ausgespielt. Letzendlich bin ich bis auf die fehlenden Tore mit der Mannschaft vom Torwart bis zum letzten Stürmer zufrieden." |
Erich Scherbarth/Michael Schubert |