Wieder einmal können die Oberlausitzer mit dem Fußballglück hadern. Der gleiche Fußball, zweimal an den linken Innenpfosten geknallt, schlug sehr unterschiedliche Wege ein. Einmal, als FCO-Kicker Krause schoss (47. Min.), sprang er in das Feld zurück und das Spiel ging weiter 15 Minuten später nahm dieser Ball auf der Gegenseite beim gleichen Schuss einen anderen Weg, bescherte dem eingewechselten Plauener Zapyshnyi seinen Torerfolg und der FCO lag 0:1 hinten. Das war sicherlich ein Knackpunkt in dem spannenden Pokalfight, denn der Schneeboden öffnete während des gesamten Spiels dem Zufall Tür und Tor. Als Resümee muss man jedoch dem FCO leichte Vorteile und auch die besseren Tormöglichkeiten, insbesondere in der letzten Viertelstunde der regulären Spielzeit, zuerkennen.
Mit einem kleinem Eklat und fünfzehn Minuten Verspätung begann das Treffen, denn Schiri Oehme bemängelte die Lederstollen beider Mannschaften und schickte alle Akteure zum Stollenwechsel zurück in die Kabinen. Leider war er dann bei der Nachkontrolle nicht so konsequent. Einige Plauener Spieler hatten nämlich nicht getauscht und wahrscheinlich gab es auch dadurch eine Verletzung des Neugersdorfer Abwehrspielers Michael.
Die 900 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit ein verteiltes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die besten Plauener Möglichkeiten gab es durch Berger und Popa, die den Ball jeweils am linken Pfosten vorbei ins Toraus bugsierten (2., 37. - verschossener Elfmeter!) und Gleis, der über den Kasten köpfte. Auf FCO-Seite wurden Schüsse von Kubis (16.) und Krause (20.) durch Torwart Golle gehalten und einen 25 m-Freistoß konnte Falko Thomas zwar gut verlängern, aber sein Ball strich aus 10 m Entfernung über das Tor. Die zweite Hälfte begann mit dem schon beschriebenen Pfostenknaller von Robert Krause, Chancen für die Plauener Berger (56.) und Pietsch (60.) und schließlich der 1:0-VFC-Führung nach einem unnötigen Ballverlust von Hecht an der Seitenlinie. Nach dem Freistoßtreffer von Haasler aus 25 m zum 1:1-Ausgleich (72.) häuften sich die FCO-Möglichkeiten. Kubis (74.), zweimal Krause (79., 84.), Havel (82.) und nochmals ein Haasler-Freistoß (87.) brachten aber nichts ein. In der gleichen Minute konnte Kubis, freistehend im Torraum, den Ball im Schnee nicht unter Kontrolle bringen und so musste es in die Verlängerung gehen.
Die nun folgende Druckphase der Plauener brachte zwar einiges Durcheinander in der FCO-Abwehr, aber keinen Torerfolg. Erst elf Minuten vor Ultimo, viele rechneten schon mit dem Elfmeterschießen, gelang Marco Hölzel mit einem Sonntagsschuss aus 30 m (109.), für Barta unhaltbar in die rechte obere Torecke gezirkelt, die Entscheidung. Dann fegte noch ein guter Ball von Föhlich (111.) über die Querlatte und ein letzter Freistoß Karsten Haaslers (115.) wurde von der Grundlinie geschlagen. Dass Schiedsrichter Oehme den nach dem Schlusspfiff noch ins Barta-Tor gehenden Ball nicht mehr als Treffer anerkannte, war sicherlich eine seiner besseren Entscheidungen in Richtung FCO. Was bleibt ist die Feststellung, dass alle Bemühungen des FC Oberlausitz nicht belohnt wurden. Nun kommt es darauf an, nächstes Wochenende beim wichtigen Punktspiel in Magdeburg die gezeigten guten Leistung zu wiederholen.
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert