Das 5. Hallenturnier um den Pokal der Landskron-Brauerei Görlitz, von manchen auch die "inoffizielle Oberlausitzmeisterschaft" genannt, gewann nach 2002 erneut die Vertretung des FV Dresden-Nord. Pokalverteidiger Budissa Bautzen landete auf Platz vier.
Mannschaften aus drei Spielklassen trafen sich diesmal, um den begehrten Landskron-Cup auszuspielen. Vom FSV Budissa Bautzen als Ausrichter des Turniers war alles bestens vorbereitet und Organisationschef Peter Schmidt, Präsident des Kreissportbundes Bautzen, hatte die Ablauffäden so straff in der Hand, dass der strenge Zeitplan sogar leicht unterboten werden konnte. Der Turnierbeginn war willkommene Gelegenheit, das Festjahr "100 Jahre Fußball in Bautzen" offiziell zu eröffnen.
Und dann ging es gleich voll zur Sache beim ersten Spiel der Staffel A: SV Bannewitz, als Bezirksligaspitzenreiter erstmaliger Teilnehmer, gegen den Oberligisten FC Oberlausitz aus Neugersdorf. Sebastian Miltzow vom FCO erzielte das erste Turniertor und konnte mit einem zweiten Tor maßgeblich zum 3:1-Erfolg seiner Mannschaft beitragen. Nun gingen hintereinander alle weiteren elf Spiele der beiden Staffeln im Vierzehn-Minuten-Spielzeittakt über das Parkett. Die aus der Umgebung angereisten Fans wurden besonders lautstark bei den Spielen der eigenen Mannschaften. Beim Auftritt von Pokalverteidiger Budissa Bautzen kochte dann die Halle. 5:0 wurde jeweils gegen den Bischofswerdaer FV 08 und SV Bannewitz gewonnen. Nach einem torlosen Unentschieden gegen den FC Oberlausitz wurde Bautzen Staffelerster. Der FCO kam auf Platz zwei.
In der anderen Staffel setzten sich Dresden-Nord und Dynamo Dresden II gegen die beiden Mitkonkurrenten Gelb-Weiß Görlitz und VfB Zittau deutlich durch. Die ohne Trainer angereisten Zittauer konnten mit Kampfgeist ihre Torrückstände gegen Görlitz und Dresden-Nord aufholen und zu 2:2-Unentschieden umgestalten. In der Begegnung mit Dynamo Dresden gelang ihnen das aber nicht mehr. Denn die Dresdner hatten, da mit einer "Not-5" ohne Torwart angereist, den FCO-Mann Miroslav Branis im Kasten stehen und dieser brachte den VfB schier zur Verzweiflung. Miro, von den Neugersdorfer Zuschauern angefeuert, ließ auch in den restlichen Spielen nur vier Gegentreffer zu und sicherte damit dem Dynamo-Team den Einzug ins Finale.
Die Überkreuzvergleiche gingen für viele überraschend aus, da Neugersdorf gegen Dynamo II. und den eigenen Torwart Branis verlor und Bautzen ebenfalls gegen die Dresdener Nordlichter den kürzeren zog. Im darauffolgenden Neunmeterschießen gewann Görlitz gegen Bannewitz und Zittau schoss sich vom Neunmeterpunkt auf Rang 5. Torwart Pöschmann vom VfB hielt drei Neuner und erzielte den entscheidenden dritten Treffer gleich selbst.
Die den gelungenen Fußballnachmittag beschließenden Endspiele hatten es in sich. Das kleine Finale um Platz 3 und 4 war eigentlich ein großes, denn die Oberlausitzer Rivalen Bautzen und Neugersdorf trafen aufeinander. Das Resultat von 3:1 für den FCO bescherte den Zuschauern das schönste Tor des Turniers, das Dirk Gierich (FCO) mit einem gekonnten Fallrückzieher erzielte. Im Finale war dann Neugersdorf mit Miroslav Branis nochmals vertreten. Mit "seiner" Mannschaft erreichte er den sensationellen zweiten Platz. Nach einem eher müden 0:0-Spiel endete das notwendige Neunmeterschießen zugunsten Dresden-Nord mit 4:3.
Branis gewann verdientermaßen die Ehrung zum besten Tormann des Turniers. Ausgezeichnet wurden außerdem der Bautzener Mario Mögel als bester Torschütze (6 Treffer) und Raimund Linkert vom Siegerteam als bester Spieler des Hallenturnieres.
Michael Schubert