"Die drei Ostereier bleiben in Sondershausen!" freute sich der Stadionsprecher nach Beendigung der torreichen Partie. Aber die Bilanz für den FC Oberlausitz sieht noch ein bisschen schlimmer aus. Außer null Punkten verbuchte der Club noch vier Gegentore, muss im nächsten Spiel Stürmer Miltzow ersetzen (5. gelbe Karte) und verlor auch noch Stammkeeper Barta durch Feldverweis. In der 88. Minute konnte niemand den durchlaufenden Eintracht-Spieler Krug halten. Barta lief entgegen und brachte bei dem Versuch, den Ball außerhalb des 16er mit dem Fuß zu spielen, seinen Gegenspieler zu Fall. Vom Schiedsrichter wurde das natürlich als Notbremse gewertet. Der für Stürmer Kubis eingewechselte Ersatztormann Branis hütete nun beim nachfolgenden Freistoß (90.), der letzten Aktion des Spieles, das Gehäuse. Glück für den FCO, dass dieser Ball nur an die Latte klatschte.
Woran lag es wohl wieder mal, dass die spielerisch klar besseren Oberlausitzer nie so richtig ins Spiel kamen? "Wenn wir mit diesem 8-Mann-Kleinbus fahren, gibt es immer eine Niederlage", wusste einer der FCO-Fans. Zutreffender ist wohl die Einschätzung von Trainer Matthias Schulz: "Wir verloren das Spiel mit unserer Einstellung in der ersten Halbzeit. Da saßen wohl einige Spieler noch im Bus." Sebastian Uhlig brachte dagegen keinen Bus ins Gespräch: "Uns hat das körperlich robuste Spiel der Sondershausener sehr beeindruckt. In der Halbzeitpause haben wir uns nochmals viel vorgenommen und dann kam das dritte Tor. Wir konnten den Hebel nicht mehr rumreißen."
Sondershausen begann mit dem unbedingtem Willen, im elften Heimspiel endlich einen Dreier einzufahren. Noch in der 1. Minute hielt Barta den Schuss von Tanne aus Nahdistanz, dann schoss Klaus neben das Tor . Der frei stehende Caspar konnte schließlich ins linke Eck zum 1:0 (8.) einschießen. Es folgte eine Druckphase der Gäste. Torschüsse von Hecht (11., 36.), Uhlig (16.) oder Krause (40.) brachten aber nichts ein. Bei den gefährlichen Freistößen von Thomas (13., 27., 30.) fehlte das Quentchen Glück. Auch Sondershausen hatte weitere Chancen (20., 24.), die schließlich der wieder ungedeckte Caspar mit Kopfball zum 2:0 (40.) nutzte.
Nach der Pause stellte Trainer Schulz die FCO-Deckung um. Den Liberoposten übernahm Falko Thomas, für Maglica kam Havel. Trotzdem fiel in der 50. Minute das 3:0, als die Hintermannschaft Svejdik nicht am Torschuss hindern konnte. Nun spielte nur noch Neugersdorf und schnürte die Einheimischen regelrecht ein. Nachdem Havel noch eine Großchance vergab (56.), konnte Kubis nach Winklers Sturmlauf und gutem Haasler-Zuspiel seinen dreizehnten Saisontreffer erzielen (58.). Es stand 1:3. Kurze Zeit später zögerte Kubis zu lange, Uhligs Geschoss fegte knapp am linken Pfosten vorbei (69.) und Haaslers Eingabe verpassten Havel und Miltzow (75.). Dazwischen sah man hin und wieder Konter durch Sondershausen, die in der 86. Minute zum vierten Treffer führten. Der angeschlagene Fröhlich konnte den eingewechselten John nicht halten. Ein direkt verwandelter Kunst-Freistoß von Haasler brachte dann den Endstand.
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert