Natürlich wollten die Oberlausitzer Revanche nehmen für die 1:2-Heimniederlage vom Hinspiel. Mit dieser Einstellung ging die Mannschaft in die von stürmischen Winden und leider nur wenigen Zuschauern begleitete Begegnung. Und man hatte in der zweiten Halbserie endlich mal wieder grünen Rasen unter den Füßen. Das machte den Neugersdorfern sichtlich Spielspaß und sie legten auch einen furiosen Start hin. Bereits in der zweiten Minute hätte Israel die Führung erzielen können, als er aus drei Metern eine Ecke von Haasler nicht im Tor unterbringen konnte. Im Zehn-Minuten-Takt folgten weitere passable Möglichkeiten. Erst strich ein Haasler-Freistoß von halblinks knapp über die Querlatte, dann fegte nach einem gutem Solo Thomas' Geschoss am linken Pfosten vorbei. In der spielentscheidenden 28. Minute wurde Miltzow im Strafraum von den Beinen geholt und Haasler konnte den fälligen Elfmeter sicher zu seinem vierten Saisontreffer verwandeln. Damit schob er sich in der aktuellen FCO-Torschützenliste auf Position zwei. Munter ging es mit einem 25 m-Freistoß (37.) von Thomas, der in der Abwehr hängen blieb, und wiederum einer großen Kopfballmöglichkeit von Israel kurz vor dem Pausenpfiff weiter. Weitere dicke Gelegenheiten hatten in der 46. Minute Kubis, der an einer Miltzow-Flanke vorbeirutschte, und Winkler und Miltzow, die im Duett eine Haasler-Eingabe verpassten (57.). Dass auch Erfurt gefährliche Angriffe entwickelte, bewiesen die Rettungstaten von Tomas Barta (18., 20., 30.). Dieser hütete wieder zuverlässig das FCO-Tor und verhinderte durch gutes Mitspiel den Ausgleich der Erfurter (43.) vor dem allein heranstürmenden Janke.
Trainer Matthias Schulz konnte mit der konzentrierten Leistung seiner Mannen zumindest bis zur 67. Minute zufrieden sein: "Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und die Begegnung gut kontrolliert." Doch man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben. Schiedsrichter Zwayer (Berlin) brachte in genannter Minute eine Wende ins gute FCO-Spiel. Mit der gelb-roten Karte für ihren Angreifer Lux bekamen die Erfurter paradoxerweise Aufwind. Dazu bescherte ihnen das Wetter unterstützenden Rückenwind. Plötzlich bestimmten sie das Geschehen und setzten Tomas Barta und seine Abwehrleute immer stärker unter Druck. Die Spielweise in Überzahl war auch für Trainer Schulz unverständlich: "Wir wollten dann einfach zu viel." Der Thüringer Akteur Wehrmann spielte sich nun stark in den Vordergrund. Bei seinen Schüssen in der 68., 69., 73. und 79. musste Barta höllisch aufpassen. Endlich stand auch einmal das Fußballglück den Neugersdorfern bei, als der Erfurter Janke aus sechs Metern das Leder an die Querlatte (78.) bugsierte. Der gleiche Spieler hatte zwei Minuten vor Schluss noch eine weitere Gelegenheit zum Ausgleich. Grimma und Leipzig lassen grüßen! Doch es blieb letztendlich beim verdienten Sieg. Das Schlusssolo von Miltzow über die linke Seite hätte diesen noch erhöhen können, wurde aber zur Ecke geklärt.
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