Die wiederum nur wenigen Zuschauer waren nicht umsonst gekommen. Sie sahen in einem munteren Oberligaspiel den zweiten FCO-Sieg in Folge, konnten über eine spielstarke Halberstädter Mannschaft staunen und mehrfach den Neugersdorfer Torwart Branis beklatschen. Dieser wurde von beiden Trainern als spielentscheidender Mann genannt. Er bot zwischen der 18. und der 29. Minute eine Glanzparade nach der anderen und verhinderte einen Rückstand der Einheimischen. Auch in der zweiten Halbzeit hielt er fehlerlos und legte so den Grundstein für einen wichtigen Zu-Null-Sieg.
Höhepunkt war sicherlich seine Rettungstat gegen zwei frei durchlaufende Gästestürmer (29.). Das Vergeben bester Chancen bildete auch für VfB-Trainer Frank Lieberam den einzigen Kritikpunkt an seiner Elf. Dagegen konnte FCO-Chef Matthias Schulz die Chancennutzung seiner Mannen diesmal positiv bewerten. War nach einer Ecke die Latte bei Uhligs Schuss noch im Weg (30.), so konnte die zweite echte Chance Kubis zum 1:0 nutzen (39.). Sein Holperball tunnelte Torwart Kischel und trudelte langsam ins Netz. Fast noch in der gleichen Minute kam Falko Thomas auf der linken Seite
in freie Schussposition. Er hämmerte den Ball ins lange Eck und es stand 2:0 (40.). Ähnlich wie die erste Halbzeit verlief auch die zweite. Die Gäste überbrückten schnell das Mittelfeld, für einige FCO-Spieler zu schnell, und attackierten die Neugersdorfer schon in deren eigener Hälfte. Ihr verletzt ausscheidender Spielführer Gerlach (57.) hinterließ dann eine merkliche Lücke. Trotzdem hatte die FCO-Abwehr weiterhin Schwerstarbeit zu verrichten und musste ab Minute 46 ohne Routinier Maglica, er zog sich eine Zerrung zu, auskommen. Mit viel Kampfgeist aller Akteure gelang es, das Tor sauber zu halten. So klärte Hecht auf der Linie (52.), köpfte der nun als Stopper spielende Thomas den Ball aus der Gefahrenzone (62.), ging Winkler gut dazwischen (66.) oder faustete Branis den Ball zur Ecke (72.). Das Schluss-Eckenverhältnis von 12:6 für die Halberstädter spricht da Bände. Der FCO spielte seine Konterangriffe auch nicht konsequent aus, so versiebten Kubis (60.) und Miltzow (85.) aussichtsreiche Möglichkeiten. Das Endergebnis stand damit schon nach der vierzigsten Minute fest und die Oberlausitzer konnten sich in der Tabelle weiter verbessern. |
Erich Scherbarth/Michael Schubert |