Es gibt vom FCO einfach keine positiven Neuigkeiten. Sogar gegen den Tabellendreizehnten konnte man das gestrige Heimspiel nicht erfolgreich gestalten. Die drei Zähler gingen wie schon im Hinspiel (1:3) an die Gäste aus Thüringen. In der letzten Saison konnte man noch beide Begegnungen gewinnen. Woran lag es also wieder, dass Neugersdorf nun schon die dritte Schlappe 2004 einstecken musste? Der Trainer rang erneut nach Worten, denn auch er musste von der Seitenlinie mit ansehen, wie große Chancen zum Teil im Minutentakt vergeben wurden. "Wenn unsere Stürmer keine Tore mehr schießen, haben wir echt ein Dauerproblem." In der Tat zeigte sich nur die Abwehr, aus der Fröhlich und Maglica noch herausragten, in ansprechender Form. Man hatte Pößneck weitgehend im Griff, zeigte vor allem am Spielanfang eine furios engagierte Leistung. Jedoch konnte sie nicht in Tore umgemünzt werden und so kam es gegen eine derart konterstarke Mannschaft zu einer unnötigen Niederlage. Denn schon in der zweiten Minute hätte man in Führung gehen müssen. Thomas knallte eine Miltzow-Flanke neben das leere Tor. Man wartete förmlich auf das Neugersdorfer Führungstor, doch ebenso wie in Zwickau traf der Gegner aus heiterem Himmel. Auf der rechten Angriffsseite hatte sich eine große Lücke aufgetan und Hempel stiefelte geradewegs auf das Tor zu, in das er den Ball kaltschnäuzig versenkte (30.). Das war erst die zweite Möglichkeit für den VfB im Spiel, die vorhergehende hatte Barta-Vertretung Branis glänzend pariert (21.). Dann scheiterte Kubis bei einem guten FCO-Angriff mit einem Hackentrick am Torwart (36.). Nicht nur hier wurde deutlich, dass Neugersdorf zu umständlich spielte. Pößneck präsentierte sich auf schwerbespielbarem Platz schnörkelloser und trotz 5:1 Ecken für die Hausherren ging die Pausenführung an die Thüringer.
Gleich in der 46. Minute setzte Kubis wieder einen Schuss neben das Tor. Viele weitere aussichtsreiche Bälle wurden vom sicheren Pößnecker Tormann weggefangen. Das Chancenvergeben sollte sich bald rächen. Denn nach erneutem Fehlabspiel im Mittelfeld reichte den Gästen wieder ein Konter zum 0:2. Reimann konnte Branis noch umspielen und unbedrängt einschießen (69.). Lautstark forderten die Fans nun das Anschlusstor. Zum wiederholten Male ging der laufstarke Fröhlich in die Spitze. Seine Eingabe von links kam zu Uhlig, der endlich einmal sofort schoss. Es stand nur noch 1:2 (72.). Alle weiteren Möglichkeiten des FCO und letzte verzweifelte Schussversuche in der Schlussphase verpufften in der gegnerischen Abwehr. Dass auch Branis beim gefährlichen Konterspiel der Thüringer nun Sieger blieb (76., 80.), ist nur ein schwacher Trost für die treuen Fans. Einige von ihnen hatten am Vormittag sogar die Schneeverwehungen vom Platz geschaufelt und wollten endlich wieder effektiven Fußball sehen!
Im Gegensatz zum letzten Heimspiel verteilte der Schiedsrichter nur eine gelbe Karte - für Pößneck. Wenigstens etwas Positives.
Erich Scherbarth/Michael Schubert