Wieder einmal fährt der FC Oberlausitz ohne einen Punkt nach Hause und verliert auch das zweite Auswärtsspiel der Rückrunde mit dem knappsten aller Resultate.
Und zum wievielten Male eigentlich muss Trainer Schulz zum Spielschluss feststellen: "Wir haben einmal geschlafen und das war's dann." Der Ärger stand ihm
sichtlich ins Gesicht geschrieben. "Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff und standen hinten gut, haben in der ersten Halbzeit nur zwei Chancen zugelassen.
Und dann passiert ein Fehler und wir werden sofort bestraft." Dass sich mit Tomas Barta und Sebastian Hecht (58.) noch zwei Spieler schlimm verletzten, sorgt
für neue Nöte. Barta verhinderte dabei mit seiner Fußabwehr (32.) eine große Möglichkeit des durchgebrochenen Chudzik und musste wenig später wegen starker Schmerzen
seinen Platz für Miroslav Branis räumen. Dieser konnte dann öfters zeigen, dass auch der zweite FCO-Tormann ein Könner ist. So kratzte er einen Kopfball von Embingo
aus dem linken unteren Toreck (42.), fing eine gefährliche Eingabe knapp vor Crusellas weg (66.) und war bei etlichen Freistößen der Zwickauer auf dem Posten. Bei der Verletzung von Hecht, der sich eine Rißwunde am rechten Schienbein zuzog und gleich vom Krankenwagen zur ärztlichen Versorgung gefahren werden musste, zeigten einige Zwickauer Zuschauer wenig Fairness. Die Schiedsrichter hatten die Begegnung gut im Griff und außer den üblichen Fouls besonders viel mit Abseitssituationen zu tun. Vor allem die Zwickauer rannten oft in die von den Gästen geschickt gestellten Fallen. Höhepunkt war das kollektive Abseits von fünf FSV-Spielern in der 10. Minute. In dem kampfbetonten Spiel dominierte bei beiden Mannschaften das Fehlabspiel, die Abwehrreihen hatten die Angreifer meistens im Griff und man sah kaum spannende Torraumszenen. FSV-Tormann Metzner zeichnete sich bei Schüssen von Havel (20. und 31.) und Miltzow (44.) aus, nahm dem frei durchgelaufenen Kästner den Ball vom Fuß (45.) und faustete einen Haasler-Freistoß (72.) ab. Nicht einzugreifen brauchte der Zwickauer Keeper bei Miltzows gutem Rückpass von der Grundlinie, als sich Havel und Michael bei der Ballannahme behinderten oder Kubis Chance in der 89. Minute. Statt sofort zu schießen, legte dieser mit Hacke auf einen Mitspieler noch ab. Das goldene Tor für die Zwickauer in der 75. Minute durch Vogel, als die FCO-Abwehr an einem leichten Ball vorbeischlug, kam wie aus heiterem Himmel. Es war nach dem Köcher-Freistoß, den Hecht von der Torlinie köpfte (25.), und einem Kopfball von Chudzik (26.) einer der wenigen guten Schüsse der Zwickauer. Nun nützte auch die Brechstange dem FCO nichts mehr, zumal man meist viel zu steil und ungenau nach vorn spielte und die Schussleistungen in guten Positionen zu schwach waren (76. - Miltzow, 79. - Haasler, 84. - Thomas). In der langen Nachspielzeit ergaben sich dann für die Gastgeber noch gefährliche Konter. |
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert |