Am Wochenende der vielen wetterbedingten Spielabsagen fand auch in der Oberliga Süd der 19. Spieltag nur zur Hälfte statt. Der FC Oberlausitz konnte aber in Magdeburg spielen und brauchte damit nach der ansprechenden Leistung von Plauen keine Zwangspause einlegen. Man war eingespielt und wollte endlich beweisen, dass nach zweiundzwanzig in vier Testspielen geschossenen Toren auch in Punktspielen mal ein Treffer möglich ist. Gleiches wollte natürlich auch Magdeburg. Nach der Hinspielniederlage vom 10. August in Zittau war diesmal ein Sieg über den FCO erklärtes Ziel. Da man aber um die derzeitige Spielstärke der Neugersdorfer wußte, begann die Partie bei Dauerregen recht verhalten. Gute 20 Minuten passierte nicht viel, mal abgesehen von vielen Fehlpässen auf beiden Seiten und einigen unnützen Fouls. Es erwischte dabei wieder mal Jan Israel. Er musste mit verdrehtem Knie ausscheiden. Schon kurze Zeit später gab es die zweite verletzungsbedingte Auswechslung beim FCO. Für Haasler mit Leistenproblemen kam Kästner zum Einsatz. Tormöglichkeiten sahen die 1728 Zuschauer in der ersten Hälfte auf beiden Seiten wenig. Für Magdeburg waren das eine Eingabe vom Neumann (20.), die Michael aus dem Torraum schlug, ein Freistoß über das Tor (29.) und ein Nahschuss wieder von Neumann (42.), den Barta sicher wegfaustete. Die Gäste aus der Oberlausitz erzwangen ein gleichwertiges Spiel und hatten durch Fröhlich (24.) und Miltzow (31.) aussichtsreiche Gelegenheiten. Aber schon in dieser Phase machte sich das Fehlen eines kreativen Mittelfeldes (Havel, Hecht und dem ausgeschiedenen Haasler) stark bemerkbar. Nach vorn ging einfach zu wenig los, um gegen die beweglichen Magdeburger Druck aufzubauen. So brachte die zweite Halbzeit den Elbestädtern elf Minuten nach Wiederanpfiff ihre Führung. Kühne konnte aus Nahdistanz einen in den Strafraum geschlagenen Freistoß ziemlich unbedrängt zum 1:0 (56.) vollenden. Der FCO spielte nun alles oder nichts und drängte auf den Ausgleich. Aber Kästner sprang der Ball nach einer Eingabe von Miltzow weg (46.) und die größte Neugersdorfer Gelegenheit vergab der zu lange zögernde Kubis in der 60. Minute. Seinen Schuss konnte Torwart Beer zur Ecke lenken. Danach häuften sich die Magdeburger Möglichkeiten und Barta zeichnete sich als bester Neugersdorfer mehrfach aus. Nachdem noch ein Kopfball von Müller neben das Gehäuse ging, behielt der FCO-Keeper bei guten Chancen von Kühne (67./72.) und Siemke (86.) die Nerven und verhinderte Schlimmeres. Das Neugersdorfer Team wartet nach diesem Spieltag weiterhin auf den ersten Dreier in der Fremde und bringt aus Sachsen-Anhalt nur eine aufgestockte Verletztenliste mit. Leider musste in der 81. Minute auch noch Fritz Winkler mit einer Platzwunde an der Augenbraue vom Feld. |
Karl-Heinz Berndt/Michael Schubert |