Bei der kleinen Weihnachtsfeier am vergangenen Freitag für die Gestalter der Homepage und des Programmheftes des FCO wurde natürlich auch über das Spiel gegen den Staffelfavoriten gesprochen. Einhellige Meinung dieser kleinen Runde war, dass ein Blick auf die Statistik eigentlich alles sagt. Die Mannschaft von den Kernbergen ist seit dem 4. Mai diesen Jahres in Oberligapunktspielen nicht mehr bezwungen worden und stellt zudem den erfolgreichsten Angriff der Staffel. Das unterstrichen die Gäste vor allem in den ersten 45 Minuten der Partie. Treitel (10.) und Christian Müller (24., 30.) verfehlten den FCO-Kasten nur knapp. Direktschüsse entschärfte Barta fehlerfrei. So wehrte er in der 22. Minute einen Manai-Freistoß über die Mauer in großem Stile ab. Gästecoach Joachim Steffens hatte diesen Schuss hinter der Linie gesehen. In der lockeren Pressekonferenz führte er dazu weiter aus: "Wenn der Treffer anerkannt worden wäre, hätte es sicherlich einen anderen Spielverlauf gegeben." Eine weitere Großchance hatte Jena dann noch kurz vor der Pause. Michael, gerade hart gefoult, verschätzte sich bei einer Flanke. Klee lief von halbrechts in den Neugersdorfer Strafraum, sein Abschluss war aber mangelhaft und der Ball strich weit über den Querbalken. Auch der FC Oberlausitz hatte seine Möglichkeiten. Dabei ging die meiste Gefahr von Dirk Havel aus. Der Schneeboden, der für beide Mannschaften in dieser Saison Neuland war, kam ihm entgegen. Bereits in der 2. Minute wurde er im letzten Augenblick am Torschuss gehindert. Dann ging sein Schuss nach Zuspiel von Kubis nur knapp am Pfosten vorbei (20.). Eine Flanke des gleichen Spielers nach 31 Minuten fing Torhüter Berbig vor den einheimischen Stürmern ab. Kommentar von Trainer Schulz "In den ersten 45 Minuten haben wir Glück gehabt. Jena bestimmte in diesem kampfbetonten Spiel die Szenerie. Im zweiten Abschnitt haben wir uns aber den Punkt verdient." Denn die Verteidigung stand sehr diszipliniert und ließ eigentlich nur noch eine Chance zu. Aus dem Gewühl heraus traf Jovic nach 61 Spielminuten den rechten Pfosten. Die Mannschaften neutralisierten sich nun weitgehend. Die FCO-Chancen sind deshalb auch schnell aufgezählt. Eine Miltzow-Flanke verpasste Kubis knapp (55.). Thomas jagte einen Freistoß aus 17 m weit übers Tor (60.). Miltzows Schußversuch nach 78 Minuten ging über den Kasten und dann fungierte er leider als zusätzlicher Gästeverteidiger: Bei einem Direktschuss des eingewechselten Kästner stand er voll im Wege (75.). Für Aufregung sorgte in der Schlussphase nur noch Schiedsrichter Paffrath aus Berlin. Zunächst stellte er Havel wegen einer Unsportlichkeit mit Gelb-Rot vom Platz und kurz vor Ultimo ging auch der Jenaer Benedetti wegen Meckerns vorzeitig zum Duschen. In beiden Fällen war es eine ziemlich kleinliche Regelauslegung. Nach dem Abpfiff machte Joachim Steffens jedenfalls beiden Mannschaften ein Kompliment für die gezeigten Leistungen und meinte: "Mit dem Ergebnis können wir leben." Dem konnte sich FCO-Trainer Matthias Schulz nur anschließen. |
Dieter Kühnel |