Da ist er, der nächste Dreier! Und was für einer, denn nicht nur von der Spannung her war es das beste Spiel der bisherigen Saison. Im dritten Oberligajahr und fünften Aufeinandertreffen wurde das Hallenser Standardergebnis von 2:0 gegen Neugersdorf endlich einmal umgedreht. Die Oberlausitzer waren von Trainer Matthias Schulz auf ein offensiv geführtes Heimspiel eingestellt und gingen guten Mutes in die von 670 Zuschauern, darunter immerhin 190 aus Halle angereiste Fans, rege besuchte Begegnung. Für den HFC waren natürlich die drei Punkte auch eine Pflichtvorgabe. Doch da hatten sie die Rechnung ohne die stark spielende Heimmannschaft gemacht, die den Torschützen vom Dienst, Sven Kubis, in ihren Reihen hatte. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit wechselten sich Hallenser Druckphasen, bei denen sich die stark agierende FCO-Hintermannschaft auszeichnen konnte, und Neugersdorfer Angriffswellen ab. Die größte Chance hatte Miltzow, als er den Außenpfosten nach Kubis-Zuspiel traf (9.). In der 15. Minute entschärfte Barta einen Geitel-Freistoß in großer Manier und in der 32. Minute konnte Michael in höchster Not vor dem einschussbereiten Ofodile klären. Kurz darauf verpassten gut positionierte FCO-Stürmer eine gefährliche Miltzow-Flanke und ein Volleyschuss von "Mille" nach guter Krause-Kubis-Kombination fand sein Ziel nicht. Auch nach der Pause überzeugte die Neugersdorfer Mannschaft durch gute Ballbehauptung und wurde immer mehr zum stärkeren Team. Nach Chancen von Kubis (50.) und Haasler (64.) dann in Minute 71 der Kracher: Kubis kann einen Miltzow-Kopfball vom langen Torpfosten im Tor unterbringen. Nach dem umjubelten 1:0 folgte eine kritische, aber hochinteressante Phase, die FCO-Spieler und -fans zittern ließ. Im offenen Schlagabtausch spielte der HFC nun mit großer Wut im Bauch starke Angriffe auf Bartas Kasten. Glanzparaden von Barta gegen Riediger und Ofodile verhinderten den Ausgleich. Doch auch der FCO hatte noch einige Hochkaräter auf dem Fuß, z.B. durch Hecht (68.) und Haasler (78.). Und ganz wichtig: Das Spiel wurde von allen Mannschaftsteilen voll konzentriert und mit unwahrscheinlichem Kampfgeist bis zur letzten Sekunde (!) durchgezogen. Das zahlte sich schließlich aus. In der 89. Minute fiel das erlösende 2:0, welches nochmals Kubis Luftsprünge vollführen ließ. Er konnte erneut ein Miltzow-Zuspiel verwandeln. Die beiden harmonierten wieder mal prächtig. Erwähnenswert war für den sichtlich erleichterten Trainer Matthias Schulz besonders auch Winklers starke Leistung gegen Ofodile. Bei der erstmals in den neuen VIP-Räumen stattfindenden Pressekonferenz zog er abschließend sein Resümee: "Ich bin heilfroh, dass die absolut verdienten 3 Punkte in der Oberlausitz bleiben und wir den Bock gegen den HFC endlich umstoßen konnten." Es scheint nun, dass sich seine Jungs endlich zu einer charakterstarken Truppe zusammengefunden haben.
Michael Schubert