Die Euphorie ist zurückgekehrt nach Neugersdorf. Zuschauer und Spieler konnten nach der Torparade gegen die Dresdner um die Wette strahlen. Das tat der nach dem erfolglosen Saisonstart gebeutelten Fanseele richtig gut und dürfte auch das Selbstvertrauen der Akteure um einiges aufpoliert haben. "So sehen Sieger aus" erklang in der ESAG-Oberlausitz-Arena von den Rängen und die Neugersdorfer Spieler wurden dem auch wirklich gerecht. Dieser Sieg, der noch um einiges höher ausfallen hätte können, sollte auch harte Kritiker davon überzeugt haben, dass sich der FC Oberlausitz nun aus seinem Tief herausgekämpft hat. Im wahrsten Sinne des Wortes stimmte auch gestern wieder der kämpferische Einsatz und glücklicherweise gesellte sich nun einmal eine reiche Torausbeute dazu. Mann des Tages und dreifacher Torschütze in den Reihen der Neugersdorfer war ausgerechnet Ex-DSCer Sven Kubis, welcher die ersten drei der fünf Tore markierte. "Er hätte sich heute berühmt schießen können!" bemerkte Trainer Matthias Schulz und spielte damit auf die zahlreichen weiteren Hochkaräter seines Schützlings an. Kubis, der die Dresdner Abwehr über die ganze Spielzeit beschäftigte, trug zum Kantersieg auch mit seinen Vorlagen zu Tor 4 und 5 bei. Den Torreigen eröffnete der Mann mit der Nummer 22 schon in der 5. Minute, als er eine Miltzow-Vorlage im Kasten unterbringen konnte. Acht Minuten später konnte er ein Zuspiel Krauses zum 2:0 verwerten. Der getroffene Gegner fasste sich in den nächsten Minuten ein Herz und kam immer öfter, begünstigt durch teilweise fahrlässiges Spiel und fehlerhaftes Zweikampfverhalten des FCO, vor Bartas Tor. Dieser brauchte aber nur selten einzugreifen (8., 48., 59.), da viele der Dresdner Schüsse in die Wolken gewuchtet oder von der sicheren Abwehr um Maglica entschärft wurden. Obwohl die Dresdner das Spiel nun ausgeglichener gestalteten, lagen die besseren Torchancen auf Seiten des FCO. Die dicksten vergab Kubis, u.a. als er frei vor dem Tor nur das Außennetz traf (39.). Eine Spielszene soll noch erwähnt werden, die Heiterkeit erregte. In der 40. Minute schnappte die Abseitsfalle des FCO gekonnt zu und ließ fünf DSC-Spieler gleichzeitig meilenweit im Abseits stehen. Auch Hälfte zwei begann der DSC selbstbewusst. Durch eine gelb-rote Meckerkarte wurde das Team zwar dezimiert (58.), die Angriffsbemühungen wurden aber fortgesetzt. Mit dem spielentscheidenden 3:0 durch Kubis nach guter Israel-Eingabe (63.) verpufften diese aber größtenteils. Der Ehrentreffer gelang den Gästen noch durch einen sauber verwandelten Freistoß von Troche (70.), danach aber leitete der Hecht-Schuss über die Querlatte die FCO-Schlussoffensive ein (71.) Der selbe Spieler krönte mit dem Torerfolg in Minute 73 seine Leistung, bevor endlich auch mal wieder Miltzow traf und den 5:1-Endstand herstellte (88). Ende gut, alles gut? Sicherlich nicht, denn es gab auch Phasen, in denen der FCO nicht überzeugen konnte. Aber Tore geben Selbstvertrauen und das sollte für die nächsten Spiele die Impulse geben
Michael Schubert