Allen fiel ein Riesenstein vom Herzen - der Mannschaftsleitung, den Spielern, den Zuschauern. Und FCO-Trainer Matthias Schulz konnte nach dem Spiel endlich mal ein Lächeln aufsetzen und sich über diesen so ungeheuer wichtigen Sieg freuen. Die Mannschaft hatte endlich bewiesen, dass sie doch noch recht gut Fußball spielen kann und das dankten die 285 Besucher mit viel Beifall beim Pausenabgang und den Auswechslungen. Das gab es schon lange nicht mehr! Der FC Oberlausitz setzte den schon in Cottbus gezeigten kämpferischen Einsatz an diesem regnerischen Freitag durchgängig fort und konnte teilweise mit spielerischen Verbesserungen direkt glänzen. Es gab wenige Fehlabspiele und dass sich die Dominanz auch mal in Toren niederschlug, tat sicher nicht nur den Fans richtig gut. Das Team spielte vor allem im Mittelfeld wie ausgewechselt. Das Zuschauen machte nicht nur bei Aktionen des spielgewandten Robert Krause Spaß. Ansehenswert waren auch wieder Haaslers Flanken, der mit neuer Frisur Schwung in die Partie brachte, sowie die energischen Sturmläufe aus allen Mannschaftsteilen. Trainer Schulz wollte nach den Spiel die Abwehrakteure Fröhlich und Winkler besonders hervorgehoben wissen. Beide Spieler schalteten sich erfolgreich in die Angriffe ein und besorgten mit ihren bejubelten Treffern in Minutenfrist (26. und 27.) den 2:0-Halbzeitstand. Beim ersten Tor erreichte ein Haasler-Freistoß von der rechten Eckfahne den freistehenden Fritz Winkler, der von der Strafraumgrenze sofort volley abschoss. Wiederum eine Flanke von Haasler brachte Fröhlich nur kürzeste Zeit später in Schussposition zum 2:0. Das nun in der Sondershausener Deckung herrschende Chaos hätten Haasler (30.), Thomas (35.) und Hecht (43.) für eine noch höhere Halbzeitführung nutzen können. Dabei war immer wieder der auf Rechts wirbelnde Krause guter Ballverteiler. Sondershausens größte Gelegenheit der ersten 45 Minuten konnte nach einem Leichtsinnigkeitsfehler von Fröhlich Torhüter Barta mit Glanzparade (14.) zunichte machen. Ansonsten kamen auf das Tor des wieder ins Team Zurückgekehrten kaum gefährliche Geschosse. Nach der Pause dauerte es leider eine Weile, bis die Neugersdorfer Mannschaft wieder zu ihrem Spiel fand. Sondershausen machte 20 Minuten Druck und tauchte einige Male, nicht nur bei Caspars Abseitstor (48.) und dessen gefährlichem Kopfball (64.), vor Bartas Kasten auf. Doch Miltzows Kunstschuss, den Torwart Menzel noch aus der linken Ecke fischte (65.), hatte Signalwirkung für eine neuerliche FCO-Angriffsflut. Falko Thomas' Schuss nach tollem Solo, bei dem er die ganze Hintermannschaft ausspielte, konnte Verteidiger Gerschewski für seinen geschlagenen Schlussmann noch von der Torlinie köpfen. Aber zwei Minuten später brachte Kubis eine Hecht-Eingabe trotz Bedrängnis dann im Tor zum 3:0 unter (71.). Einen Abstimmungsfehler nutzten die Gäste zum Ehrentreffer (77.), nachdem vorher Hechts Kopfball nach Kästner-Flanke am Eintracht-Tor vorbeigeflogen war (76.). Nun folgten einige Chancen auf beiden Seiten. Kästner traf nur das Außennetz, danach konnte der FCO eine Überzahlsituation nicht nutzen. Ein beherztes Solo von Fröhlich machte der Gästekeeper unschädlich. Durch einen Lattenknaller (85.) des Sondershauseners Caspar wurde es noch mal eng, doch am Ende waren die 3 Punkte für Neugersdorf sicher eingefahren. Der FCO-Coach sah natürlich noch spielerische Defizite, hatte aber vielleicht mit dem etwas anderen Organisationsablauf am Spieltag mit Abschlusstraining und gemeinsamem Mittagessen eine hilfreiche Idee.
Michael Schubert