Das Minimalziel einen Punkt aus diesem Auswärtsspiel mitzubringen wurde nicht erreicht. Die Ursachen muss der FCO wohl bei sich selbst suchen. In der Anfangsphase der Partie entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften konnten Chancen verbuchen. Aber bereits hier wurde deutlich, dass beim FCO erneut zu viele Ballverluste im Aufbauspiel zu verzeichnen waren und die Konstruktivität im Mittelfeld fehlte. Und mit Christian Reimann hatten die Gastgeber einen Stürmer auf dem Platz, der der FCO-Hintermannschaft mehr Probleme machte als ihr lieb war. So war es fast folgerichtig, dass dieser Mann seinen Verein nach 24. Minuten in Führung schoß. Nach einen Einwurf kam er im Strafraum an den Ball und knallte das Streitobjekt aus 10 m ins äußerste Eck des von Branis gehüteten Tores. Davon zeigte sich der FCO regelrecht geschockt. Nach dem Führungstreffer schnürten die Spieler von Trainer Lothar Kurbjuweit die Gäste regelrecht vor ihrem Strafraum ein und suchten die Vorentscheidung. Kowalik und erneut Reimann konnten aber ihre Möglichkeiten nicht in Treffer ummünzen. In den letzten 10 Minuten vor der Pause konnte dann wieder Gleichwertigkeit hergestellt werden. Aber außer einen Eckball, an den Fröhner nicht herankam, blieben Gefahrensituationen leider Mangelware.
Die Kabinenpredigt von FCO Trainer Matthias Schulz zeigte Wirkung. Die Oberlausitzer bestimmten nach dem Wechsel das Geschehen auf dem Platz. In dieser äußerst temporeichen Begegnung gelang nach 53 Minuten der Ausgleich. Ein langer Ball von Dörner erreichte Thomas, dessen Flanke konnte Kubis mit Flachschuss von der Strafraumgrenze zum verdienten Ausgleich einschießen. Auch in der Folgezeit bestimmte der Gast die Szenerie. Hochkarätige Chancen waren aber Mangelware. Auch mehrere Freistößen und Ecken brachten die Hintermannschaft von Pößneck nicht in Verlegenheit. Der erste gefährliche Angriff der Gastgeber im zweiten Spielabschnitt brachte dann die Vorentscheidung in dieser Partie. Bei einen Abwehrversuch im eigenen Strafraum traf Winkler zwar den Ball. Aber gleichzeitig brachte er Reimann zu Fall. Schiedsrichter Luther aus Halle (Saale) entschied deshalb nach 75 Minuten auf Elfmeter. Mittelfeldspieler Bloß verwandelte sicher, wurde aber vom Unparteiischen zurückgepfiffen, weil sich ein Spieler vorzeitig in Richtung Strafraum bewegt hatte. Aber auch im zweiten Versuch brachte der Schütze den Ball sicher im FCO-Kasten unter. Trainer Matthias Schulz sprach dann in der Pressekonferenz "vom Knackpunkt dieses Treffens". Seine Mannschaft fand kein Mittel mehr, den angestrebten Punktgewinn doch noch zu erreichen. Die endgültige Entscheidung sieben Minuten vor dem Abpfiff. Ein Ball, der den Unterarm von Abwehrchef Maglica traf, wurde als absichtliches Handspiel gewertet. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bloß erneut sicher. Damit war eine unnötige Niederlage perfekt. Erwähnenswert waren auch die äußeren Bedingungen. Aprilhaftes Wetter mit böigen Winden, kurzen Regenschauern und in der zweiten Periode ein zehnminütiger Wolkenbruch machten Akteuren und Zuschauern zu schaffen. Am Ende verließen Mannschaft und die wenigen mitgereisten Fans vom FC Oberlausitz enttäuscht den Sportpark "An der Warte".
Matthias Schulz (FCO) kommentierte: "Ein insgesamt flottes Spiel. Der FCO ist gut ins Spiel gekommen und hat Druck gemacht. Dann sind wir von der Linie abgekommen. Ungenügendes Zweikampfverhalten hat das Spiel entschieden. Hier muss sauberer gearbeitet werden".
Dieter Kühnel