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Finale - Mo, 21.05.2018 12:30 | ||||
BSG Chemie Leipzig - FC Oberlausitz Neugersdorf 1:0 (1:0) | ||||
Fünf Minuten ließ Schiedsrichter Marek Nixdorf aus Dresden nachspielen. Dass der FC Oberlausitz in dieser Zeit nichts weiter hinbekam als einen eher harmlosen Kopfball von Innenverteidiger Milan Matula, den Julien Latendresse-Levesque im Leipziger Tor sicher fing, war bezeichnend für die Partie. Am Ende verloren die Gäste aus Neugersdorf das Sachsenpokal-Endspiel verdient mit 1:0 gegen Chemie Leipzig, das aus der Regionalliga abgestiegen ist, den Pokal als kleine Wiedergutmachung aber deutlich mehr wollte. FCO-Trainer Manfred Weidner hatte sich im Sturm für Bocar Djumo und damit gegen den besten Neugersdorfer Torjäger Josef Marek entschieden - notgedrungen, denn Marek stand nach seiner Verletzungspause nur angeschlagen im Kader und hätte eigentlich überhaupt nicht spielen sollen, erklärte Weidner nach dem Spiel. Djumo hatte gegen die kampfstarken Leutzscher Verteidiger einen schweren Stand. Angetrieben von knapp 5000 euphorischen Zuschauern, warfen sich die Grün-Weißen in jeden Zweikampf und machten einen kontrollierten Spielaufbau der Neugersdorfer früh zunichte. Die Schützlinge von Manfred Weidner wirkten von der intensiven Gangart bisweilen überfordert und fanden in der ersten Halbzeit kein Mittel, um sich in den gegnerischen Strafraum zu spielen. Lange Bälle aus der Abwehr, oft aus der Not geschlagen, sollten Bocar Djumo finden, der sich aber mit den besagten zähen Gegenspielern auseinandersetzen musste und aufrieb. Schnelle Ballverluste waren die Folge. Besser machten es die Leipziger. Geschickt spielten sie die agilen Pierre Merkel und Alexander Bury in den Räumen an, der erfahrenen FCO-Abwehr fehlten die Spritzigkeit und manchmal auch die Entschlossenheit, um sie wirkungsvoll zu stoppen. Mehrfach tauchte Leipzig in der Anfangsphase im Neugersdorfer Strafraum auf, der letzte Pass kam aber nicht an, dazu verzog Pierre Merkel aus der Drehung. Welch große Chance der Verein hatte, durch einen Sieg gegen den Regionalliga-Absteiger in den DFB-Pokal einzuziehen und sich neben einer attraktiven Begegnung im Oberland auch eine sechsstellige Summe an TV-Einnahmen zu sichern, war nicht allen Neugersdorfern anzusehen. Jaroslav Dittrich fand nicht zu seinem sicheren Passspiel, die Standards von Stepan Vachoušek hatte man auch schon sehr viel besser gesehen, und Antonin Rosa hatte gegen die Leipziger Außen zu oft das Nachsehen. Dann gelang den Gastgebern, was ihnen in der Regionalligasaison oft fehlte: Sie belohnten sich für ihr beherztes Spiel. Neugersdorfblieb nach einem Leipziger Foul in Ballbesitz, aber im Kopf nicht ganz bei der Sache. Die Gastgeber eroberten den Ball überfallartig und setzten Alexander Bury ein. Der Stürmer, der zum Chemnitzer FC wechselt, ließ drei FCO-Verteidiger aussteigen und zog von der Strafraumkante ab. Der Ball schlug unhaltbar im Winkel ein - ein Traumtor von Bury, der es in der Liga auf ein Saisontor brachte. Für FCO-Trainer Weidner war dieses Tor der Knackpunkt im Spiel. Leipzig bekam Aufwind, Neugersdorf wirkte teilweise hilfos beim Versuch, die Offensivkräfte ins Spiel einzubinden. Es blieb allerdings über eine Stunde Zeit, das Ergebnis zu korrigieren. Doch Vachoušek schoss einen Freistoß aus bester Position hinein in die Mauer, Dimitrios Komnos verzog einen Nachschuss nach einem weiteren Freistoß deutlich - das war es vor der Pause. Leipzig hätte durchaus mit 2:0 führen können, nachdem in der 38. Minute Chaos im FCO-Strafraum herrschte, aber bei mehreren Versuchen kein Grün-Weißer richtig zum Abschluss kam. Der FCO kam zunächst personell unverändert aus der Kabine. Am Spiel änderten sich die Ballbesitz-Anteile zugunsten der Gäste, sonst aber nicht viel. Die Leipziger Defensive blieb sehr aufmerksam, vor allem Kapitän und Abwehrchef Stefan Karau machte ein überragendes Spiel gegen Djumo und später Josef Marek. Der kam in der 57. Minute für Komnos auf das Feld und sorgte sofort für Belebung. Seine erste Aktion wurde zur Ecke geblockt, im anschließenden Gestocher kam kein Neugersdorfer zum Abschluss. In der 70 Minute wurde wieder Marek auf halb rechts freigespielt, seinen Schuss aufs lange Eck erwischte Latendresse-Levesque gerade noch mit der Finger-kuppe - das war die bis dato beste FCO-Chance im Spiel. Acht Minuten später wurde es noch brenzliger aus Leutzscher Sicht, als wieder Marek eine Eingabe mit der Fußspitze erwischte. Aber der Chemie-Torwart warf sich ihm mutig entgegen und wehrte den Versuch ab, am Ende schlug ein Verteidiger den Ball von der Linie. Viele Bälle kamen bei Marek aber nicht mehr an, weil Neugersdorf sich enorm schwertat, das eigene Spiel über die Mittellinie hinaus zu gestalten. Die Leipziger liefen einsatzfreudig die Passwege zu und beackerten den Ballführenden ohne Umstände. Dass es in der Schlussphase noch ein so spannendes Spiel war, lag an der krassen Fährlässigkeit der Leipziger beim Umgang mit ihren Konterchanten. Merkel legte bei einer Zwei-gegen-Eins-Situation zu spät quer zum mitgelaufenen Bury, dann hätte sich der eingewechselte Marko Trogrlic nach einem Ballverlust von Dittrich die Ecke aussuchen können, entschied sich aber statt für einen Schuss für den unklugen Pass zum Nebenmann - ins Abseits. Hinten aber machten die Gastgeber alles richtig, hielten die Neugersdorfer von ihrem Tor weg und brachten so den 1:0-Sieg über die Zeit. "Es muss weitergehen", sagte FCO-Trainer Manfred Weidner nach dem Spiel der nach dem erfolgreichen Klassenerhalt am Ende einer keineswegs optimalen Saison verweist. Und auch der Finaleinzug ist eine große Leistung der Neugersdorfer, deren große Enttäuschung dennoch verständlich ist. Nach der Endspielniederlage 2014 gegen Chemnitz hat es wieder nicht gereicht. Weiter aber geht's es nicht mit Manfred Weidner als Cheftrainer. Nach dem Spiel gab es bekannt, dass er, der nur als Interimslösung gedacht war, die Mannschaft abgeben werde. Über einen möglichen Nachfolger wollte er sich noch nicht äußern. SZ/Marcel Pochanke | ||||
Tor: 1:0 Bury (22.)
BSG Chemie Leipzig Latendresse ![]() ![]() ![]() FC Oberlausitz Neugersdorf Aubele - Stohanzl, Wolf, Matula, Rosa (27. Fagan ![]() ![]() Zuschauer: 4.999 SR: Marek Nixdorf (Dresden) ![]() |
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Halbfinale - Sa, 24.03.2018 14:00 |
Radebeuler BC 08 - FC Oberlausitz Neugersdorf 1:3 (0:1) |
Der FC Oberlausitz hat zum zweiten Male nach 2014 das Endspiel des Sachen-Pokals erreicht. Doch so leicht, wie es vor der Begegnung auf dem Papier aussah, war es nicht. Das 3:1 beim Landesligisten BC Radebeul sieht klar aus, doch am Ende machten sich die Neugersdorfer das Leben unnötig selbst schwer. "Ich denke, der Sieg war verdient - aber er war auch schwer erarbeitet." Trainer Manfred Weidner war nach der Begegnung sichtlich erlöst. Denn gerade vor diesem wichtigen Spiel musste er sich bei seiner Aufstellung einiges einfallen lassen. Die Liste der Ausfälle war lang. Josef Marek, Jan Stohanzl, Štepán Vachoušek und Hannes Mietzelfeld fehlten verletzungs- und krankheitsbedingt, Pedro Fagan und Bocar Djumo saßen Sperren ab. So stürmte Dennis Blaser erstmals von Beginn an, Jordi Vidal zog im Mittelfeld die Fäden und Jaroslav Dittrich spielte vor der Abwehrkette. Wie man es erwarten konnte, übernahm der Regionalligist sofort nach dem Anpfiff die Initiative. Tobias Gerstmann (4.) und vor allem Dennis Blaser (8.) hatten in der Anfangsphase guten Möglichkeiten, das Spiel für die Neugersdorfer in die gewünschten Bahnen zu lenken. Das gelang nach einer reichlichen Viertelstunde Dennis Blaser, der seine Mannschaft nach Gerstmanns guter Vorarbeit in Führung brachte. Das 1:0 war zu diesem Zeitpunkt völlig verdient. Danach nahm sich der Favorit jedoch merklich zurück. Die Frage, warum der FCO den Druck auf die Gastgeber nicht weiter hochhielt und die frühe Entscheidung suchte, stellte sich zwangsläufig. Natürlich war der FCO darauf bedacht, in der personell angespannten Situation die Reihen dicht zu halten, was die Radebeuler auch taten. Doch spielerisch lief lange Zeit nichts mehr - und solange es 1:0 stand, waren die Rand-Dresdener eben auch weiter im Spiel, ohne selbst gefährlich zu werden. Denn auch sie taten sich in Sachen Offensive äußerst schwer. So mussten die 779 Zuschauer - zu Punktspielen begrüßte der RBC in dieser Saison in acht Heimspielen bisher insgesamt lediglich 567 Interessierte - viel Geduld zeigen, ehe sie wieder etwas Spannendes zu Gesicht bekamen. Nach Jordi Vidals technischem Kabinettstück klärte Felix Graage vor dem einschussbereiten Justin Löwe (42.). Das war es schon, mehr passierte in der ersten Halbzeit nicht. Nach einem verhaltenen Wiederbeginn zeigten die Neugersdorfer endlich mehr Drang zum Tor, die Chancen häuften sich, der Wille, die Entscheidung zu erzwingen, war nun deutlicher zu erkennen. Gerstmann, der auf der rechten Seite viele Akzente setzte, hatte mit einem Volleyschussversuch Pech (52.), Justin Löwes Freistoß streifte die Lattenoberkante (57.). Der Dynamo-Leihspieler war der beste Mann auf dem Platz, was Radebeuls Trainer Matthias Müller anerkannte: "Man hat im individuellen Bereich schon einen Klassenunterschied gesehen, gerade Löwe hat über die linke Seite sehr viel Dampf gemacht." Trotzdem, solange es nur 1:0 stand, waren die Radebeuler noch im Spiel. Franz Kunze zeigten mit seinem Volleyschuss, der das Tor verfehlte (59.), dass der FCO verwundbar ist. So kam das 2:0 dann auch zur rechten Zeit. Für die Vorentscheidung sorgte Paul-Georg Becker, der eine Ecke Jordi Vidals unhaltbar verwandelte. Fünf Minuten vor seinem Treffer verzog er noch nach einer Ecke völlig freistehend (62.). Was man den Gastgebern anerkennen muss, sie ließen nie die Köpfe hängen. Sie haben den Ball teilweise gefällig durchs Mittelfeld laufenlassen, mit einem Manko: "Wie in den Punktspielen waren wir vorn nicht durchschlagskräftig genug. Trotzdem habe ich heute eine sehr engagierte Mannschaft gesehen. Wir habe sehr mutig gespielt", tadelte und lobte Radebeuls Trainer Matthias Müller den Auftritt seiner Truppe. Die machte das Spiel sogar nochmals richtig spannend, begünstigt durch einen groben Schnitzer in der Hintermannschaft der Neugersdorfer, der Manfred Weidner auf die Palme trieb: "Enttäuscht bin ich, dass wir durch einen unnötigen Fehler die Radebeuler wieder ins Spiel gebracht haben, das hat uns sehr wehgetan." Zehn Minuten vor dem Ende brachte Zdenek Kopas mit einem verwandelten Strafstoß den Landesligisten wieder heran. Doch mehr gelang den konditionell nie nachlassendem Außenseiter nicht mehr. In der Nachspielzeit beendete ein Torwartfehler die Ausgleichsträume der Radebeuler, Jordi Vidal sicherte mit seinem Freistoßtor seinem FCO die Finalteilnahme. Das Erreichen des Pokalfinales ist aller Ehren wert, das Wie ist meist unwichtig. Denn spielerisch überzeugend war der Auftritt beim Landesligisten nicht, ein Zwei-Klassen-Unterschied war kaum zu erkennen. "Wir sind glücklich durch zu sein, egal wie" war Dennis Blaser nach dem Schlusspfiff erleichtert. Er kann sich auf das Finale freuen, Oliver Merkel nicht. Auch er musste einen unnötigen Gegentreffer in Form einer Gelben Karte einstecken, der ihn zum Aussetzen am 21.Mai zwingt. Jens Kölz |
Tore: 0:1 Blaser (17.), 0:2 Becker (67.), 1:2 Kopas (80./FE), 1:3 Vidal (90.+1)
Gelbrot: Kunze (Radebeul) - 87./Wiederholungsfoul Radebeuler BC 08 Bunzel - Kunze ![]() ![]() FC Oberlausitz Neugersdorf Aubele - Merkel ![]() ![]() ![]() Zuschauer: 779 SR: Lars Albert (Leipzig) ![]() |
Vorbericht Wenn man davon ausgeht, dass der FC Oberlausitz den Klassenerhalt in der Regionalliga schafft (wofür noch eine ganze Reihe Punkte auf dem Konto landen müssen), steht diese Saison ganz im Zeichen des Sachsenpokals. Den zu gewinnen, damit in den DFB-Pokal einzuziehen und dann mit ganz viel G1ück auf einen Bundesligisten (am liebsten auf seinen VfL Wolfsburg) treffen, das ist schon lange der ganz große Traum des FCO-Präsidenten Ernst Lieb. So einfach wie in diesem Jahr war es wohl noch nie. Die ganz großen Favoriten, der Chemnitzer FC und der FSV Zwickau aus der 3. Liga, haben sich bereits verabschiedet. Neugersdorf könnte mit Siegen über ausschließlich unterklassige Mannschaften (Naunhof, Olbernhau, International Leipzig und jetzt Radebeul) den Sprung ins Finale schaffen, wo mit dem VfB Auerbach oder Chemie Leipzig.ein Regionalliga-Konkurrent. aber keine Übermannschaft warten würde. Für diesen Traum hat der FCO im November den Trainer Vragel da Silva ,,geopfert", um der Mannschaft einen Schub zu geben, als es in der Liga gerade nicht so lief und das Viertelfinale in Leipzig anstand. Jetzt also folgt die Halbfinal-Pflichtaufgabe beim Radebeuler BC, der zwei Klassen tiefer, in der Landesliga, als Tabellen-13. um den Klassenerhalt kämpft. Trainer Matthias Müller (DDR-Nationalspieler, Ex-Dynamo, 1981 von der Stasi verhaftet und Leistungssport beendet) und FCO-Trainer Manfred Weidner kennen sich aus gemeinsamen Trainerjahren beim VfB Zittau. Natürlich ist der FCO klarer Favorit, zumal Radebeul voraussichtlich vier wichtige Stammspieler fehlen werden. Die Neugersdorfer müssen andererseits auf die gesperrten Djumo und Sagan, auf den kranken Vachoušek und den verletzten Marek verzichten, dazu auf einige schon länger verletzte Spieler. Der Kader aber ist breit genug - eigentlich. Weidner wird höchste Konzentration verlangen, verweist auf gestandene Spieler beim Gegner wie Töppel und Heineccius, die auch schon beim FCO gespielt haben. Matthias Müller glaubt, dass es seine Mannschaft in die Verlängerung schaffen könnte, aber das wäre eine Riesenüberraschung. Aber - es ist Pokal. SZ/Frank Thümmler |
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Viertelfinale - So, 12.10.2017 13:00 |
FC International Leipzig - FC Oberlausitz Neugersdorf 1:2 (0:0) |
Der FC Oberlausitz hat die nächste Hürde im Sachsenpokal überwunden. Mit 2:1 siegte die Mannschaft von Interimstrainer Manfred Weidner bei Inter Leipzig und zog damit ins Halbfinale des Sachsenpokals ein. Es war ein hartes Stück Arbeit, das die Neugersdorfer in Torgau, wo das Spiel stattfand, zu bewältigen hatten. Beide Mannschaften spielten meist auf Augenhöhen, ein Klassenunterschied war nie auszumachen. "Wir wussten, dass wir auf eine junge und spielstarke Mannschaft treffen, die kämpferisch und technisch sehr stark ist", war sich Weidner über die Schwere der Aufgabe bewusst. Inter ging bissig in die Partie und versuchte so dem Regionalligisten den Schneid abzukaufen. Sie standen sehr aufmerksam in der Deckung und ließen den Neugersdorfern nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. "Vom kämpferischen her mache ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Trotz des Bodens hatten wir fußballerisch gute Aktionen", war Heiner Backhaus mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden. Doch auf gute Möglichkeiten musste der Trainer der Leipziger knapp eine halbe Stunde warten. Santiago Aloi dribbelte von der Torauslinie zurück in Richtung Elfmeterpunkt, sein Schuss verfing sich jedoch in der Neugersdorfer Hintermannschaft (28.). Da hatten die Neugersdorfer Hochkarätigeres zu bieten. Josef Marek prüfte mit einem Kopfball den prächtig reagierenden Josip Jokanovic im Tor der Leipziger (15.), und nach einer schönen Freistoßkombination zwischen Štepán Vachoušek und Jaroslav Dittrich stieg Marek erneut am höchsten, fand in Jokanovic aber wiederum seinen Meister (25.). Kurz vor der Halbzeit wurde die Partie ruppiger, was Schiedsrichter Schuster mit vier Gelben Karten ahndete. Die Oberlausitzer rieben sich in dieser Phase in vielen Zweikämpfen auf. Inter blieb unnachgiebig, hielt nun auch fußballerisch richtig dagegen und hatte durch Kimmo Hovi, der immerhin schon acht Tore in den bisherigen Punktspielen erzielte, die Riesenmöglichkeit in Führung zu gehen. Von Aloi geschickt, lief der Finne auf David Pokorný zu, verfehlte den Kasten der Neugersdorfer nur knapp (40.). Kurz vor der Pause lief auch Ogün Gümüstas auf den Neugersdorfer Torhüter zu, konnte schließlich gemeinsam von Ronald Wolf und Pedro Fagan gestoppt werden (44.). Der Tabellendritten der Oberliga kam mit viel Schwung aus der Kabine. Mohamed Camara probierte sich mit einem Schuss aus der Drehung, der jedoch knapp am Tor vorbeistrich (51.). Die Neugersdorfer ließen sich nicht aus der Ruhe bringen: "Wir haben immer kühlen Kopf bewahrt. Meine Mannschaft hat taktisch diszipliniert gearbeitet. Wir wussten, dass wir unsere Chancen bekommen werden, weil wir viel Wert auf die Standards gelegt haben", freute sich Trainer Weidner dann über den Führungstreffer seiner Truppe. Zunächst parierte Jokanovic einen Djumo-Kopfball (64.) glänzend, beim darauffolgenden Eckstoß war der Leipziger dann gegen Marek machtlos. Dem Kampfgeist des Oberligisten tat das aber keinen Abbruch, fünf Minuten später schlug Inter zurück. Nach einem Tohuwabohu im Neugersdorfer Strafraum zielte Hovi auf das Tor Pokornýs, Wolf und Merkel warfen sich in die Schussbahn, wobei Schiedsrichter Schuster ein Handspiel erkannte. Hovi selbst verwandelte den Strafstoß sicher und unhaltbar zum Ausgleich (71.). Es dauerte nicht lange, da lagen die Neugersdorfer wieder vorn - und wieder waren sie nach einer Standardsituation erfolgreich. Vachoušek war erneut der Vorlagengeber. "Ich zieh den Hut vor seiner Leistung, er hat gearbeitet wie ein junger Mann, ist hoch- und runtergelaufen und hatte viele Ideen", lobte Weidner die Leistung des 38jährigen. Seinen Freistoß verwandelte Milan Matula per Kopf (74.) - zum Ärgernis von Heiner Backhaus. "Die Neugersdorfer hatten Größenvorteile. Wir hatten extra vor den Standardsituationen gewarnt, gerade, weil wir in den Meisterschaftsspielen fast alle Gegentore auf diese Weise erhalten haben." Seine Warnungen hatten nichts genutzt. Doch die Moral der Gastgeber war damit nicht gebrochen, im Gegenteil, am Ende warfen die Leipziger nochmals alles nach vorn. Pokorný musste sich bei einem Schuss von Aloi strecken (84.). Kurz vor dem Abpfiff hatte Misaki den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss aus zehn Metern war jedoch zu schwach und zu unplaziert, um Pokorný überwinden zu können (90.). "Wir hatten mehr Chancen als der Gegner und müssen in den letzten Minuten eigentlich ausgleichen. Aus dem Spiel heraus waren wir die bessere Mannschaft", ärgerte sich der Leipziger Trainer über das Ausscheiden, "am Ende war es brutal, dass wir herausgeflogen sind." Für Manfred Weidner war es ein gelungener Einstand: "Wir wollten unbedingt weiterkommen, durch die Platzverhältnisse und den Gegner war das ganz schwer. Meine Mannschaft hat alles gegeben. Wir freuen uns auf das Halbfinale." Jens Kölz -> Video zum Spiel |
Tore: 0:1 Marek (65.), 1:1 Hovi (71./HE), 1:2 Matula (74.)
FC International Leipzig Jokanovic - Ntoumperet, Trifonov (84. Hajrulla), Kim - Petrovic ![]() ![]() ![]() ![]() FC Oberlausitz Neugersdorf Pokorny - Belini Fagan ![]() ![]() ![]() Zuschauer: 125 SR: Tony Schuster (Wittichenau) ![]() |
Vorbericht Entwicklung junger Spieler, ein einstelliger Tabellenplatz (zu dem derzeit ein Punkt fehlt) und das Erreichen des Halbfinales im Sachsenpokal - das waren die Ziele des FC Oberlausitz vor dieser Saison. Letzteres kann am Sonntag ab 13 Uhr erreicht werden, wenn die Neugersdorfer in Torgau auf den FC International Leipzig treffen. Den ersten Haken an die Saisonvorgaben kann Vragel da Silva nicht mehr setzen, nach 827 Tagen Amtszeit kam für ihn am vergangenen Wochenende das Aus. Manfred Weidner, sein Vorgänger, übernimmt nun vorerst die Rolle des Trainers - neben der des Sportdirektors. "Die Entscheidung war für alle Seiten überraschend, nach kurzer Überlegung habe ich zugesagt", schildert er. Doch wichtiger ist für ihn der Blick nach vorn: "Das Pokalspiel im Vordergrund - diese Aufgabe muss geschafft werden." Leicht wird es nicht, wie der FCO schon in der Saisonvorbereitung erfahren musste, als er gegen die Leipziger mit 0:1 den Kürzeren zog. Auch Inters Trainer Heiner Backhaus hätte gern ein anderes Los erwischt: "Auerbach oder Chemie wären mir lieber gewesen, da weiß man wenigstens, wie sie drauf sind. Der FCO ist nicht Fisch noch Fleisch". Die Leistungen der Neugersdorfer in dieser Saison lassen sich für Backhaus, der mehrere Sprachen fließend spricht (Deutsch, Englisch, Griechisch, Italienisch, Spanisch), nur schwer einordnen. Dagegen stimmt der Trend bei seiner Mannschaft. Vier Siege verbuchte seine Truppe in den letzten Spielen in der Oberliga. Die Leipziger peilen den Aufstieg in die Regionalliga an. Derzeit liegt Inter auf Platz drei, zwei Punkte hinter Bischofswerda und weitere zwei Zähler hinter dem VFC Plauen. Zu Hause ist sind die Messestädter in dieser Saison eine Macht, 11:1 Tore, fünf Siege in sechs Spielen sind eine stolze Bilanz. Im Pokal waren die Leipziger bei der Krokusblüte Drebach (6:0) sowie in Taucha (2:1) erfolgreich. Im Achtelfinale stand es beim VfL Hohenstein-Ernstthal nach 120 Minuten 2:2, ehe sich die Messestädter im Elfmeterschießen mit 5:3 durchsetzten. Sportlich läuft es also gut, auch wirtschaftlich werden die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde bekanntgegeben, dass der Verein die Gründung einer Spielbetriebs-GmbH plant, um das Umfeld für die erste Mannschaft zu optimieren. r> Manfred Weidner hat derzeit andere Probleme. Er muss sich erstmal mit seiner Mannschaft beschäftigen. "Wir wollen trotz der kurzen Vorbereitungszeit alles tun, um gut gerüstet und mental fit in diese Partie zu gehen." Dazu hat er neben Ji?i Liška nun auch wieder Ladislav Sorm als Co-Trainer an seiner Seite. In Sachen Aufstellungen werden die Karten neu gemischt: "Wer am Sonntag spielt, darüber entscheiden die Trainingseindrücke in dieser Woche, daraus wird auch die taktische Formation abgeleitet. Alle haben die gleiche Chance zu spielen." Auf die beiden Langzeitverletzten Jordi Vidal und Eric Träger trifft das allerdings nicht zu, auch bei Dennis Blaser und Tobias Gerstmann, die beide angeschlagen sind, ist ein Einsatz fraglich. Der Interimstrainer erwartet ein heißes und spannendes Spiel: "Weil die beiden Drittligisten ausgeschieden sind, wittern alle acht verbliebenen Mannschaften ihre Chance, den Pokal zu gewinnen. Mit Inter haben wir ein schweres Los gezogen. Sie sind sehr effizient, bei Standards sowie spiel- und angriffsstark." Besonders der Finne Kimmo Hovi (8 Treffer) sowie der Deutsch-Türke Ogün Gümüstas (6), die zusammen 14 der 19 Punktspieltreffer erzielten, flößen ihm Respekt ein. "Inter wird bissig sein, bis zum Umfallen kämpfen und uns alles abverlangen." Man kann also eine äußerst spannende Partie erwarten. Jens Kölz |
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Achtelfinale - Di, 31.10.2017 13:30 |
SV Olbernhau - FC Oberlausitz Neugersdorf 0:5 (0:1) |
Das Viertelfinale des Sachsenpokals ist erreicht. Am Ende siegte der FC Oberlausitz souverän beim Landesligaspitzenreiter SV Olbernhau mit 5:0. Nach der ersten Halbzeit sah es aber noch nicht so eindeutig aus. Trotz der hohen Niederlage war Olbernhaus Trainer Steve Dieske mit diesem Nachmittag äußerst zufrieden: "Wir wollten unserem Publikum einen ordentlichen Kampf bieten. Das haben wir über 90 Minuten gemacht. Es ist eine große Belohnung für meine Mannschaft vor über 700 Zuschauern spielen zu dürfen." Dabei spielte Olbernhaus Torhüter Kaden mit seinem Patzer den Neugersdorfern in die Karten. Er ließ eine Dittrich-Flanke direkt vor die Füße Mareks fallen, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Wie schon in der Runde zuvor beim SV Naunhof waren so die Weichen frühzeitig gestellt. Der FCO dominierte die Partie in der ersten Halbzeit zumeist eindeutig, musste sich allerdings auch zweimal auf seinen Torhüter verlassen. Patrik Klouda klärte gegen den durchgebrochenen Uhlir (8.) und machte Herolds Fernschuss spektakulär zunichte (43.). Während die Olbernhauer ihr Heil in weiten Bällen suchten, kombinierten sich die Neugersdorfer durchs Mittelfeld und erspielten sich ein deutliches Übergewicht. Viele klare Chancen ergaben sich daraus aber nicht, weil die Olbernhauer kämpferisch vorbildlich dagegenhielten und andererseits die Neugersdorfer in der vorderen Zone die nötige Konsequenz vermissen ließen. Die beste Möglichkeit ließ Vachoušek aus. Er scheiterte per Foulstrafstoß um stark reagierenden Kaden. Zuvor hatte Preißler Djumo gelegt (21.). Nach dem vergebenen Strafstoß wurde der Siebtligist stärker, erhöhte seinen kämpferischen Einsatz und brachte damit die Neugersdorfer etwas aus dem Rhythmus. Auch im zweiten Durchgang schlugen die Neugersdorfer wieder frühzeitig zu. "Das 2:0 kann man nicht verteidigen, es war ein guter Diagonalball und eine herrliche Direktabnahme", anerkannte Olbernhaus Trainer Steve Dieske Dittrichs Vorarbeit und Vachoušeks sehenswerten Abschluss (47.). Matulas 3:0 fünf Minuten später entschied dann die Begegnung endgültig. Der FCO ließ fortan den Ball laufen und schnürte die Gastgeber weitestgehend in deren Hälfte ein. Die hielten weiter mit viel Kampfgeist dagegen und hatten durch Flade, der aus 13 Metern abzog, jedoch das Klouda-Tor knapp verfehlte, die große Möglichkeit, den verdienten Ehrentreffer zu erzielen (75.). Auf der anderen Seite traf Matula die Latte (70.). "In der zweiten Halbzeit haben wir souverän gespielt und hinten nichts mehr zugelassen. Wir haben uns nicht auf unseren Vorsprung ausgeruht und weiter nach vorn gespielt", freute sich Trainer da Silva darüber, dass seine Mannschaft sich nie auf dem Vorsprung ausruhte. Ihre Überlegenheit wurde in der Schlussphase immer deutlicher und drückte sich in den letzten Minuten auch zahlenmäßig aus. Jaroslav Dittrich und Josef Marek schraubten das Resultat in den letzten Minuten in die erwarteten Höhen, bedenkt man den Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften. Jens Kölz |
Tore: 0:1 Marek (4.), 0:2 Vachoušek (47.), 0:3 Matula (54.), 0:4 Dittrich (84.), 0:5 Marek (85.)
Bes. Vork.: Vachoušek (FCO) scheitert per Foulelfer am Torwart (21.) SV Olbernhau Kaden - Preißler ![]() ![]() FC Oberlausitz Neugersdorf Klouda - Matula, Penc, Wolf - Petrick - Belini Fagan ![]() ![]() ![]() Zuschauer: 724 SR: Christian Gundler (Chemnitz) ![]() |
Vorbericht Am Dienstag steht das Achtelfinale des Sachsenpokals an. Keine Frage, beim Siebtligisten SV Olbernhau sind die Neugersdorfer klarer Favorit. Während die Oberlausitzer wie alle Dritt- und Viertligisten in den ersten beiden Runden Freilose hatten, ist es für die Olbernhauer bereits die vierte Partie im Wettbewerb. In Runde eins zeigte sich die Truppe von Cheftrainer Steve Dieske in Torlaune, schlug den FSV Wacker Dahlen mit 9:2. Danach wurde es gegen Roter Stern Leipzig schwieriger, am Ende übersprang der SV diese Hürde knapp mit 1:0. Der entscheidende Treffer gelang Stephan Schäfer vor immerhin 845 Zuschauern. Ins Achtelfinale zogen die Olbernhauer durch einen 4:3-Sieg gegen den Landesligisten VfB Zwenkau ein. Die Mannschaft hat also in diesem Wettbewerb schon gezeigt, dass sie sich gegen höherklassige Mannschaften durchsetzen kann. Trotzdem, wenn der FCO die Sache genauso ernstnimmt, wie zuletzt gegen die Naunhofer (9:0), muss das Viertelfinale ohne Wenn und Aber machbar sein. Bemerkung: Für das Viertelfinale am 11./12. November 2017 qualifizieren sich die 8 Sieger. Die Auslosung der Spiele erfolgt am 01. November 2017 in der Sportschule in Leipzig. Unterklassige Mannschaften erhalten Heimvorteil. Jens Kölz |
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3. Hauptrunde - So, 08.10.2017 14:00 |
SV Naunhof 1920 - FC Oberlausitz Neugersdorf 0:9 (0:7) |
Ohne den geringsten Zweifel aufkommen zu lassen, hat der Regionalligist beim Vertreter der Landesklasse Nord die erste Pokalhürde der Saison übersprungen. Nach 57 Sekunden erhielten die sicherlich eh schon geringen Hoffnungen der Gastgeber einen mächtigen Dämpfer, als Vachoušek eine Eingabe des agilen Gerstmann von rechts mit viel Übersicht zum 1:0 einschob. Nach einer Viertelstunde war das Spiel entschieden. Da hatten Becker mit einem Schuss aus 13 Metern ins lange Eck nach einer Djumo-Ablage und Marek aus Nahdistanz schon auf 3:0 erhöht. Fortan trug das Spiel eher den Charakter eines Freundschaftsspiels, dass von beiden Seiten äußerst fair (nicht eine auch nur annähernd gelbwürdige Aktion) geführt wurde. Die Neugersdorfer zeigten viel Spielfreude, machten das Spiel immer wieder breit und erzeugten überwiegend über die rechte Angriffsseite viel Torgefahr. Bis zur Halbzeit erhöhten Vachoušek mit einem Foulelfmeter, Marek mit zwei weiteren Treffern und Djumo auf 7:0. Zur Pause gab FCO-Trainer da Silva Dintiu, Blaser und Sanftenberg Gelegenheit, Spielpraxis zu sammeln. Etwas gingen aber Spielwitz und Konzentration verloren. Blaser und Marek mit seinem vierten Treffer erhöhten auf 9:0. Die Gastgeber kämpften um den Ehrentreffer und bekamen ihre Chancen in der Endphase. Aber Klouda, der den erkrankten Pokorný vertrat, hielt einen Freistoß, rettete einmal im Herauslaufen und hatte Glück, dass Kanitz kurz vor Schluss drüber schoss. "In der ersten Halbzeit waren wir gut. Es ist normal, dass bei so einem Zwischenstand dann die Konzentration etwas nachlässt", sagte Trainer Vragel da Silva nach dem Abpfiff. Frank Thümmler/SZ |
Tore: 0:1 Vachoušek (8.), 0:2 Becker (24.), 0:3 Marek (16.), 0:4 Vachoušek (20. /FE), 0:5 Marek (33.), 0:6 Djumo (42.), 0:7 Marek (44.), 0:8 Blaser (59.), 0:9 Marek (76.)
SV Naunhof 1920 Friedrich - Gerndt (79. Hein), Kanitz, Beckert - Große, Minio - Burkert, Gugna, Pham - Afan (46. Bernhardt), Boltze (59. Müller) FC Oberlausitz Neugersdorf Klouda - Wolf (46. Dintiu), Loučka, Matula - Petrik, Becker (46. Blaser) - Gerstmann, Vachoušek (46. Sanftenberg), Mietzelfeld - Djumo, Marek Zuschauer: 150 SR: Christine Weigelt (Leipzig) ![]() |
Vorbericht Da die Nationalmannschaften an diesem Wochenende ihre WM-Teilnehmer ausspielen, ruht der Spielbetrieb in der Regionalliga. Dafür steht die dritte Runde des Sachsen-Pokals auf dem Plan. Diesmal greifen auch die Dritt- und Regionalligisten ein. Der FC Oberlausitz reist ins Leipziger Umland und trifft auf den SV Naunhof 1920. Anstoß am Sonntag ist 14 Uhr. Zwar spielen die Naunhofer derzeit "nur" in der Landesklasse Nord, also in der siebenten Liga, doch Vragel da Silva nimmt dieses Spiel sehr ernst. "Wir sind derzeit nicht in der Lage, irgendwelche Experimente zu machen. Wir müssen die Mannschaft stabilisieren und vor allem in unsere Abwehrarbeit mehr Sicherheit bekommen." Am vergangenen Dienstag gab es in Fürstenwalde wieder zwei Gegentore, die den Neugersdorfern den eigentlich verdienten Sieg kosteten. Deshalb bereitet sich die Mannschaft auch auf diese Pokalbegegnung intensiv vor. "Wir wollen in diesem Jahr im Pokal so weit wie möglich kommen, da dürfen wir keinen Gegner unterschätzen." Somit ist zu erwarten, dass der FCO in der Aufstellung kaum Überraschungen bieten wird, wobei der Trainer im Vergleich zum Fürstenwalde-Spiel eine größere Auswahl hat. Bocar Djumo ist wieder fit, auch Dennis Blaser und Eric Träger können auf einen Einsatz hoffen. Zudem wird wohl Josef Marek wieder spielen, er fehlte am Dienstag wegen einer Gelb-Roten Karte. Der SV Naunhof hat eine lange Geschichte, seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1920 zurück. Zu DDR-Zeiten konnten fünf Kreismeistertitel erreicht werden, zweimal gelang dabei der Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach der politischen Wende und dem Zusammenschluss mit dem SV Klinga/ Ammelshain stieg die Mannschaft 2005 in die Landesliga auf, was ihr im Jahr 2009 nochmals gelang. Zwei Jahre konnte der SV 1920 die Sachsenliga genießen. In diesen Spielzeiten duellierten sich die Naunhofer auch mit dem FCO. In den vier Punktspielen gewannen jeweils die Neugersdorfer, 2009/10 hieß es 3:1 (die FCO-Tore erzielten Lukasz Pastuszko, Petr Jirousek und Miroslav Hubeny) und 5:2 (Michal Macek, Tomasz Kociszewski, 2x Thomas Hentschel und Václav Štípek), in der Saison 2010/11 siegten die Oberlausitzer mit 2:0 (Tino Hensel, Thomas Hentschel) und 5:0 (3x Stefan Höer, Jan Kova?ík, Ladislav Grubhoffer). Danach ging es wieder bergab. Im vergangenen Jahr stiegen die Randleipziger mit selbst erzielten 149 Treffern in die Landesklasse auf. Dort haben sie auch schon 21mal getroffen und liegen mit acht Punkten aus sieben Spielen auf dem achten Platz. Elf (!) der 21 Saisontore steuerte Franz Boltze bei, auf ihn werden die Neugersdorfer achten müssen. Auch vor Nico Kanitz hat Trainer da Silva Respekt. Kanitz spielte vor vier Jahren für den HFC noch in der dritten Liga und lässt seine Karriere in Naunhof ausklingen. In Sachen Landespokal ist der SV noch nie so weit gekommen wie in dieser Saison. 2010/11 erreichte die Mannschaft nach einem Sieg über Eilenburg die zweite Runde, in der Markranstädt Endstation war. In dieser Saison wurde IFA Chemnitz mit 8:1 bezwungen, danach musste auch der FC Bad Lausick die Segel streichen (3:1). Geleitet wird die Begegnung am Sonntag von Christine Weigelt. Die 32jährige Leipzigerin pfiff in der vergangenen Spielzeit u.a. elf Partien der Frauen-Bundesliga und kam achtmal in der NOFV-Oberliga der Herren zum Einsatz. Jens Kölz |
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