Landespokal 2013/14 - 1. Mannschaft

 
   
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Wernesgrüner Pokal Sachsen Finale - Mittwoch, 07.05.2014 - 18.15 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – Chemnitzer FC   2:3 (0:1/2:2)
In den letzten Zügen des Spieles ging es zu wie am Flipperautomaten: Fröhlich taucht auf der linken Seite im Strafraum auf, scheißt aus spitzem Winkel, CFC-Torwart Riederer klatscht den Ball in die Mitte ab, wo sich Šisler gegen Bankert behauptet. Der Mittelfeldspieler bringt die Kugel aus zehn Metern wieder aufs Tor. Dort kollidieren Riederer und Al-Hazaimeh, lenken das Leder an den Innenpfosten. Den Abpraller will Penc vier Meter vor dem Kasten stehend einschieben, trifft aber erneut Al-Hazaimeh, der in höchster Not Bankert k.o. schießt. Das Streitobjekt trudelt danach ins Toraus. Bei der sich anschließenden Ecke steigt Nezmar am höchsten, trifft aber das Gehäuse nicht. Das waren die letzten Aktionen eines großartigen Spiels des FC Oberlausitz Neugersdorf, der im Sachsenpokalfinale dem Chemnitzer FC am Ende die Hölle mächtig heiß machte und äußerst unglücklich mit 2:3 unterlag.
Es war ein großer Fußballabend, das Stadion seit langem wieder mit 3.219 Zuschauern ausverkauft, Funk, Fernsehen, Presse und Internet berichteten, nur an Licht mangelte es in der Endphase. Der zwei Klassen höher spielende Favorit übernahm die Initiative und hatte nach zwölf Minuten die Führung vor Augen. Samoel musste Försters Schuss schon passieren lassen, doch Penc, der an diesem Abend überragend spielte und allgegenwärtig zu sein schien, schlug den Ball von der Linie. Die Partie spielte sich zumeist in der Neugersdorfer Hälfte ab, doch die aufmerksame FCO-Abwehr ließ nichts zu - bis zur 28. Minute. Da stocherten Flachbart und Scheffel um den Ball, der gelangte zu Fink, der nach Doppelpass mit Förster plötzlich allein vor Samuel stand und die erste Unachtsamkeit der Neugersdorfer Deckung gnadenlos ausnutzte. Der Gastgeber zeigte sich nun verunsichert, denn kurz darauf hatte Kegel das 0:2 auf dem Fuß, als er Šisler und Petrick stehen ließ, doch im Abschluss zu ungenau war (31.). Auch bei Hofraths Freistoß, den Scheffel und Förster verpassten, war eine Menge Glück im Spiel (34.). Pfeffers Distanzschuss strich ebenfalls nur ganz knapp am Dreiangel vorbei (39.). Torwart Samoel konnte sich weiter auszeichnen, indem er dem durchgebrochenen Pfeffer zuvor kam und so seine Mannschaft im Spiel hielt (40.). Auf der anderen Seite verfehlte Šisler aus 20 Metern das Tor, nachdem Kunze sich stark gegen Hofrath und Pfeffer durchgesetzt hatte (37.). So war die Gästeführung zur Halbzeit verdient. Der FCO hielt dagegen, versuchte sich auch stets mit spielerischen Mitteln aus der Umklammerung zu befreien. Doch kam nach vorn bis dahin noch zu wenig, um Chemnitz ernsthaft zu gefährden, zumal der Gast sich den Fehler ersparte, den Oberligisten zu unterschätzen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Petrick schritt zum Einwurf, die CFC-Abwehr konzentrierte sich auf Nezmar, der an diesem Abend nahezu alle Kopfballduelle gewann. In dessen Rücken lief Šisler in den Ball und jagte die Kugel volley zum Ausgleich ins rechte Dreiangel. Der Drittligist steckte diesen Rückschlag weg und brachte Samoel erneut ernsthaft in Gefahr, als dieser Hofraths Schuss erst im Nachfassen parieren konnte (51.). Doch der Gastgeber hatte die Partie nun deutlich besser im Griff und kratzte seinerseits an der Führung. Liška, Heineccius und Nezmar brachten Šisler in eine hervorragende Schussposition, Hofrath konnte da Ärgeres verhindern (62.). Die Ereignisse überschlugen sich, im Gegenzug gingen die Gäste wieder in Vorhand. Förster tauchte allein vor Samoel auf und erwischte den eiskalt im kurzen Eck. Und als Flachbart Horfraths weiten Ball auf Pfeffer unterlief und der zum freistehenden Förster spielte, schien es um den FCO geschehen zu sein. Doch wieder brachte der unermüdliche Penc irgendwie einen Fuß dazwischen und bewahrte seine Truppe vor schlimmeren (71.). Beim folgenden Eckball hat Samoel Mühe, Finks Schussversuch zu parieren. Die Neugersdorfer hielten zwar weiter ordentlich dagegen, doch die besseren Möglichkeiten waren auf Chemnitzer Seite - bis auch die sich einen Abwehrschnitzer leisteten. Marracks Nachsetzen brachte Kunze ins Spiel, dessen Flanke legte Nezmar zu Šisler ab. Der Tscheche nahm den Ball aus der Luft und drückte ihn zum umjubelten 2:2 über die Linie. Neugersdorf spielte sich in einen Rausch - Chemnitz schwamm plötzlich, die Nerven lagen blank. Šisler klaute sich den Ball von Al-Hazaimeh, brachte Nezmar in Position, doch der verfehlte das Gehäuse (80.). Beide mühten sich nun um die Entscheidung, wobei zum Erstaunen aller der FCO mehr Reserven zu haben schien, doch bis zum Ende der regulären Spielzeit tat sich nichts entscheidendes mehr.
Fünf Minuten waren in der Verlängerung gespielt, da kamen sich nach einer weiten Flanke Penc und Semmer im Neugersdorfer Strafraum ins Gehege, Schiedsrichter Herde gab Strafstoß. Förster trat an, doch der grandios reagierende Samoel konnte parieren. CFC-Trainer Heine rutschte geschockt in seinen Stuhl, der zwei Klassen tiefer angesiedelte FCO hielt nicht mehr nur dagegen sondern hatte sogar mehr zuzulegen als der Gast. Nezmar hatte die Führung auf dem Kopf (100.), auch Liška, hervorragend von Dittrich, Marrack und Šisler freigespielt, war dem 3:2 nahe (110.). Neugersdorf war immer dann stark, wenn direkt gespielt wurde. So auch, als Marrack, der auf seinen alten Verein traf, mit der Hacke Dittrich einsetzte, der aber den Ball über den Kasten jagte (111.). Dann behauptete sich Liška gegen Hofrath, gab zu Šisler, der Mittelfeldspieler verzog fünf Minuten vorm Elfmeterschießen haarscharf. Der FCO hatte die Platzhoheit übernommen, zeigte schier unbändigen Kampfgeist, Chemnitz hing in den Seilen. Nur einmal noch kamen sie in den Neugersdorfer Strafraum, das aber entscheidend. Flachbart kam gegen Mauersberger zu spät, der bediente Semmer. Der Chemnitzer Stürmer lief noch zwei Schritte und schob am herausstürzenden Samoel zum 2:3 ein. Doch der FCO akzeptierte den vermeintlichen K.O. noch lange nicht. Erst traf Kapitän Flachbart Šislers Freistoßball nicht genau genug, um Riederer zu überwinden (119.), dann folgten die irren Schlussszenen, in der der CFC mit Mann und Maus und sehr viel Dusel den Sieg über die Zeit rettet. "Am Ende haben wir zum richtigen Zeitpunkt das Tor gemacht und hatten noch viel, viel Glück zum Schluss", war Trainer Heine nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert.
Der FC Oberlausitz hat ein Pokalspiel gegen den Drittligisten aus Chemnitz verloren, das normale ist eingetreten. Doch die Art und Weise, wie sich die Weidner-Truppe präsentierte, wie sie mit spielerischen Mittel, Kampf, Willen und Charakter den CFC nach zweimaligem Rückstand am Rande einer Niederlage hatte, nötigt höchsten Respekt ab. "Der CFC war sicher über weite Strecken die bessere Mannschaft, doch wir sind mit großer Moral nach jedem Rückstand wieder zurückgekommen", resümierte Trainer Weidner. "Vor dem Spiel haben wir gesagt, wir sind Zentimeter vom DFB-Pokal entfernt - am Ende waren es nur Millimeter." Die Zuschauer feierten ihre Helden entsprechend. Schade, dass die Pokalsaison so endete, die Mannschaft hätte sich mit dieser Leistung auch eine Fortsetzung im DFB-Pokal verdient gehabt. Dies ist nun dem CFC vergönnt. Dafür alles Gute
jk / Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Fink (29.), 1:1 Šisler (48.), 1:2 Förster (63.), 2:2 Šisler (79.), 2:3 Semmer (118.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Samoel - Kunze , Lukáš (71. Marrack), Penc , Flachbart - Petrick (97. Fröhlich) - Dittrich, Heineccius (66. Berg ), Šisler, Liška - Nezmar

Chemnitzer FC
Riederer - Scheffel (46. Hansch), Al-Hazaimeh, Bankert, Hofrath - Lais, Kegel , Stenzel (106. Mauersberger), Pfeffer - Fink (80. Semmer), Förster

Zuschauer: 3.219       SR: Stefan Herde (Dresden) SRA: Daniel Kresin, John Köber      4. Offizieller: Marek Nixdorf


Wernesgrüner Pokal Sachsen Halbfinale - Mittwoch, 09.04.2014 - 17.30 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – RasenBallsport Leipzig    1:0 (0:0)
Fußball-Feiertag in Neugersdorf. Der FCO hat sich für das Sachsen-Pokalfinale qualifiziert. Mit einer famosen Leistung setzten sich die Oberlausitzer gegen Titelverteidiger RB Leipzig verdient mit 1:0 durch.
Der Drittligist hatte einige Spieler für den Aufstiegskampf zur zweiten Bundesliga geschont. So fehlten Frahn, Poulsen und Kaiser. Trotzdem war der zwei Klassen höher angesiedelte Gast klarer Favorit, zumal er seit 10 Ligaspielen nicht mehr verlor. So hatten die Gäste von Anfang an auch mehr Ballbesitz, doch in Gefahr brachten sie die Abwehr der Neugersdorfer nicht. Diese präsentierte sich sehr aufmerksam und motiviert, stand kompakt und gab keinen Ball preis. Der FCO lauerte auf Konter, konnte mit seinen Gegenzügen aber auch keine Gefahr ausstrahlen. So spielte sich die Begegnung hauptsächlich im Mittelfeld ab, Torraumszenen gab es kaum. In den ersten 30 Minuten näherten sich beide nur einmal dem gegnerischen Gehäuse. Nezmar Schuss verfehlte das Tor klar (6.) und Thomalla Versuch konnte Samoel problemlos entschärfen (9.). Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit boten sich die Höhepunkte und dafür war zur Überraschung und Freude der 2013 Zuschauer der Gastgeber verantwortlich. Liška trifft nach Zusammenspiel mit Nezmar aus spitzem Winkel das leere Tor nicht (40.) und vergibt damit die beste Möglichkeit. Dann verfehlt Heineccius in aussichtsreicher Position den Kasten (42.) und schließlich kann Nezmar eine herrliche Kombination über Šisler, Heineccius und Flachbart nicht verwerten (44.). In dieser Phase war der FCO ganz nah an der Führung.
Mit dem Rückenwind der letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs kamen die Neugersdorfer aus der Kabine. Nun hatten sie ihren Respekt abgelegt und wurden frecher. Erst lauert Nezar auf Šislers Flanke, trifft aber das Tor nicht (47.). Dann kommt Kunzes großer Auftritt. Heineccius nutzt eine Unsicherheit der RB-Abwehr, flankt den Ball zum Rechtsverteidiger, der Röttger überspielt und unhaltbar hoch ins lange Eck zur umjubelten Führung einschießt. Zwar erhöhte der Gast nun die Schlagzahl, doch ist der FCO zwingender, erspielt sich weiter die klareren Möglichkeiten. So auch, als sich Petrick, Kunze und Heineccius zum Direktspiel finden, Franke in höchster Not vor Šisler klärt (61.). Neugersdorf hielt weiter voll dagegen, ließ keinen geordneten Spielaufbau der Messestädter zu. Lediglich in der 75. Minute tauchten die Gäste durch Palacios-Martinez einmal gefährlich vor Samoel auf, doch der war auf dem Posten. Die Leipziger verstärkten nun ihre Bemühungen. Spielanteile und Druck nahmen deutlich zu, doch sie fanden keine Mittel, um die starke Neugersdorfer Defensive, die sich zunehmend mit weiten Bällen nach vorn befreite, zu überlisten. Im Gegenteil, fast wäre Nezmar nach Freistoß Šislers gar noch das 2:0 gelungen (85.).
Die Leistung des FCO nötig höchsten Respekt ab und zeigt, wozu die Truppe fähig ist. "Die Spieler sind bis an die Grenzen gegangen, haben Gras gefressen. Der Sieg war hochverdient, wir haben Leipzig nicht zum Spiel kommen lassen und hatten deutlich mehr Chancen" freute sie Trainer Weidner.
Es sollte das Spiel des Jahres werden. Dass es das nicht wurde, hat sich der FCO selbst zuzuschreiben. Das Spiel des Jahres findet nun Anfang Mai statt. Dann kommt der Chemnitzer FC zum Finale des Sachsenpokals in die Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportanlage.
jk / Erich Scherbarth

Die Sächsische Zeitung schreibt: Die letzten Minuten hielt es FCO-Präsident Ernst Lieb nicht mehr auf seinem Platz aus. Erst lief er nervös die Seitenlinie auf und ab, dann verschwand er ganz im Kabinentrakt der Jahnturnhalle. Zu dem Zeitpunkt führte seine Mannschaft mit 1:0 gegen das nominell zwei Klassen bessere Profiteam aus Leipzig, und die Sensation des diesjährigen Sachsenpokals lag in der Luft. Aber Lieb hatte eigentlich keinen Grund zu übertriebener Aufgeregtheit, denn warum sollten die Gäste in der Schlussphase besser machen, was ihnen im gesamten Spiel nicht gelang? Diesem FC Oberlausitz war an diesem Abend nicht beizukommen. Sinnbildlich dafür war Timo Röttgers Freistoß in der Nachspielzeit. An Freund und Feind vorbei segelte die Kugel ins Toraus.
Röttger war einer der vielen Spieler, die sonst unter dem Leipziger Trainer Alexander Zorniger meist nur Ersatz sind, im Pokalspiel aber ihre Chance erhielten. Obwohl er gelegentlich seine Dynamik aufblitzen ließ, enttäuschte er insgesamt genauso wie die Nachwuchs-Nationalstürmer Denis Thomalla oder Federico Palacios-Martinez. Entsprechend bedient war Alex Zorniger nach dem Abpfiff, der die Niederlage bei dem Oberligisten auf seine Kappe nahm: „Ich habe die Mannschaft komplett ausgetauscht. Das war zu viel." Und frustriert warf er seinen jungen Drittligaspielen vor, dass sie es nicht geschafft hatten, einer über 120 Jahre alten Abwehrkette davonzulaufen.
Einer aus der Abwehrkette hatte die passende Antwort auf diese Bemerkung gegeben, schon bevor Zorniger sie den Journalisten in den Block diktierte. In der 51. Minute startete Rechtsverteidiger Sepp Kunze durch, als das FCO-Mittelfeld einmal mehr den Ball erobert hatte. Tatsächlich erreichte ihn der hohe Flugball aus dem Zentrum, und Kunze nahm ihn derart geschickt und sehenswert mir der Brust an, dass er mit einer Bewegung seinen hinzugeeilten Bewacher Röttger stehen ließ und allein vor Fabio Coltorti auftauchte. Sein Schuss aus 14 Metern schlug unhaltbar im Dreieck ein.
Die Führung kam keineswegs überraschend. Schon die Minuten vor der Halbzeit hatten die Oberlausitzer dominiert, drei gute Gelegenheiten verpasst - allesamt gefährlicher als das, was die Gäste zustande brachten. Erst war es ein langer Ball, den Fabian Schößler, Sohn des prominenten Verteidigers Detlef, zu seinem Torwart köpfen wollte. Der Versuch geriet zu kurz, Jan Nezmar spurtete dazwischen und sah sich aus spitzem Winkel Torwart Coltorti gegenüber. Der Tscheche legte zurück auf seinen Landsmann Liska. Zentimeter strich dessen Schuss am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf bekam Leipzig nach einem Freistoß den Ball nicht fort. Philip Heinecci-us schnappte ihn sich und zog aus 13 Metern ab. Diesmal strich der Ball recht deutlich über den Kasten von Coitorti, der nach seiner Knieverletzung im Dezember das erste Pflichtspiel bestritt. Und Sekunden vor dem Schlusspfiff geriet Flachbart eine Flanke etwas zu hoch. Nezmar wäre zur Stelle gewesen.
Wo waren die Roten Bullen? Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass Leipzigs zweiter Anzug an diesem Abend nicht die Klasse haben würde, um den Oberligisten mal eben zu überrennen. Im Gegenteil, die Roten Bullen wirkten ideen-und mittellos, versuchten es mit langen Bällen und 35-Meter-Schüssen. Nichts, was den aufmerksamen Abwehrchef Jan Penc oder Torwart Miroslav Samoel wirklich vor Probleme stellen konnte. Bereits vor der Abwehr räumte Karl Petrick alles ab und läutete die schnellen Neugersdorfer Gegenangriffe ein. Darin sieht auch der nach dem Spiel überglückliche Neugersdorfer Trainer Manfred Weidner den Schlüssel zum Erfolg: „dass wir uns nicht versteckt haben. Wir haben auf dem Platz gezeigt, dass wir wollten. Dass es dann noch relativ ungefährdet gelang, ist eine sensationelle Leistung."
Natürlich hatte RasenBallsport nach dem Rückstand mehr vom Spiel, wirkte an dem nasskalten Abend im Oberland abereher verzweifelt. Thomallas Schuss nach 55 Minuten war eine sichere Beute für Samoel, dann spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. Richtig knapp wurde es nur einmal, als eine Viertelstunde vor Schluss Palacios-Martinez aus 25 Metern abzog. Um Haaresbreite strich die Kugel über das Tor. Inzwischen durfte sich Kunze, der mit Wadenkrämpfen ausgewechselt wurde, seinen Sonderapplaus vor den Neugersdor-fer Zuschauem abholen, für ihn rückte Tom Ney in die Abwehr und fügte sich nahtlos in den kämpferisch starken Verbund. Groß war der Jubel im Rund, als nach 82 Minuten mit Sebastian Berg auch ein Spieler aus der eigenen Jugend auf den Platz durfte.
Aber das war kein Vergleich zu den Bildern. die sich nach dem Schlusspfiff abspielten. als sich die Spieler feiernd in den Armen lagen. Und natürlich kehrte Präsident Ernst Lieb aus den Katakomben zurück und lud Manfred Weidner zum Tänz­chen. „Sicher wollen wir auch im Finale al­les versuchen, um zu gewinnen", sagte der FCO-Trainer noch. „Wann kommt so eine Mannschaft wie wir, die in der Oberliga spielt, noch mal im Sachsenpokal so weit?" Dort wartet mit dem Chemnitzer FC eine weitere Profimannschaft aus der Dritten Liga. Bis dahin wird die Abwehrkette des FCO noch ein wenig älter sein. Aber sicher nicht schlechter.
Frank Thümmler/Marcel Pochanke

Und das war der MDR Sachsen-Live-Ticker
Abpfiff / Endstand 1:0 Vorbei! Neugersdorf schafft die Überraschung gegen Top-Favorit RB Leipzig. Der FCO steht im Finale. • Vor einem Jahr war der FCO schon knapp an der Überraschung dran. Heute kann die Oberlausitz feiern. • RB heute ohne echten Siegeswillen und ohne Biss. Neugersdorf nicht unverdient weiter, hatte bessere Chancen.
90. + 1. Minute / Spielstand 1:0 Noch ein Wechsel bei Neugersdorf. Nun kommt noch Angreifer Marrack.
90. Minute / Spielstand 1:0 Zwei Minuten Nachspielzeit. Es sieht aber derzeit nicht nach dem Ausgleich aus. Die FCO-Fans feiern.
86. Minute / Spielstand 1:0 Im Gegenzug kommt Röttger zu einer Chance. Doch sein Schuss zu unplatziert, genau in die Arme von Samoel.
86. Minute / Spielstand 1:0 Und nun fast das 2:0. Konter über Nezmar, der im RB-Strafraum in den Ball rutscht. Knapp daneben.
85. Minute / Spielstand 1:0 Es geht weiter nur in eine Richtung, in Richtung FCO-Tor. Der Gastgeber verteidigt aber weiter tapfer.
83. Minute / Spielstand 1:0 Jetzt mal eine RB-Chance nach einer Ecke von Röttger. Doch Nattermann köpft neben das Tor.
82. Minute / Spielstand 1:0 Zweiter Wechsel bei den Gastgebern. Der außenseiter führt weiter überraschend gegen Favorit Leipzig.
78. Minute / Spielstand 1:0 Jetzt scheint RB Leipzig tatsächlich so etwas wie die Schlussoffensive einzuläuten. Neugersdorf unter Druck.
76. Minute / Spielstand 1:0 RB zieht jetzt das Tempo etwas an. Doppelchance. Sumusalo aus 20 m drüber, Willers köpft Samoel in die Arme.
75. Minute / Spielstand 1:0 Nun auch der erste Wechsel beim Gastgeber. Für Abwehrspieler Kunze kommt Abwherspieler Ney.
71. Minute / Spielstand 1:0 Neugersdorf macht das geschickt, steht sicher in der Abwehr und wartet auf Konter.
70. Minute / Spielstand 1:0 Wenn RB sich nicht langsam etwas einfallen lässt, kommt es heute zur großen Überraschung. Bisher der FCO clever
64. Minute / Spielstand 1:0 Nattermann rückt in die Spitze, bildet mit Palacios-Martinez das Sturmduo. Luge nun hinter den Spitzen.
64. Minute / Spielstand 1:0 Der erste Wechsel im Spiel. Für den Sohn von Detlef Schößler ist nun U23-Spieler Nattermann in der Partie.
64. Minute / Spielstand 1:0 Offiziell übrigens 2.013 Zuschauer in der Oberlausitz-Arena. Darunter etwa 200 Fans aus Leipzig.
62. Minute / Spielstand 1:0 Neugersdorf macht das bisher wirklich gut, lässt wenig zu. RB aber auch nicht mit letztem Einsatz.
58. Minute / Spielstand 1:0 Die Gastgeber stehen tief und warten auf Konter. Drittligist RB Leipzig immer noch abwartend im Spielaufbau.
55. Minute / Spielstand 1:0 Nun auch mal RB mit einer Chance. Thomalla zieht aus der Distanz ab, aber kein Problem für FCO-Keeper Samoel.
51. Minute / Spielstand 1:0 Ein sehenswertes Tor zur FCO-Führung: Kunze von rechts in den Strafraum trifft ins linke obere Eck.
51. Minute / Spielstand 1:0 Und da führt der Außenseiter. Rötter unterläuft einen langen Ball, Kunze lässt Coltorti keine Chance.
49. Minute / Spielstand 0:0 Neugersdorf mit Selbstvertrauen aus der Pause. Die Gastgeber maschen gleich ordentlich Dampf.
46. Minute / Spielstand 0:0 Weiter geht's. Beide Trainer vertrauen weiter ihrer Startelf.
Halbzeit / Spielstand 0:0 Pause in Neugersdorf. Leipzig in der ersten Hälfte klar Spiel bestimmend. Großchancen hatte aber Neugersdorf.
43. Minute / Spielstand 0:0 Ohne Frage, die Schlussphase der ersten Halbzeit gehört den Gastgebern. RB zu harmlos.
41. Minute / Spielstand 0:0 Und gleich nochmal der Oberligist: Heineccius fast unbedrängt im RB- Strafraum, aber weit drüber.
40. Minute / Spielstand 0:0 Liska hatte eben das leere Tor vor sich, traf aber nicht. Glück für Favorit Leipzig.
40. Minute / Spielstand 0:0 Das wär's fast gewesen. Großchance für FCO. Nach Abwehrpatzer bei RB legt Nezmar auf Liska ab, knapp daneben.
34. Minute / Spielstand 0:0 Die erste Chance im Spiel, RB-Mittelfeldspieler Sebastian mit einem Volleyschuss, knapp daneben.
32. Minute / Spielstand 0:0 Der Gastgeber hält mit viel Kampf und Einsatz dagegen. Nach vorn geht aber ebenfalls wenig.
30. Minute / Spielstand 0:0 Viele Ungenauigkeiten im Mittelfeld, auch RB verpringen die Bälle. Der Rasen ist aber auch sehr nass.
26. Minute / Spielstand 0:0 Neugersdorf, wo u.a. der international erfahrene Angreifer Nezmar spielt, zumeist mit langen Bällen.
20. Minute / Spielstand 0:0 Favorit Leipzig dominiert, bleibt aber im Spiel nach vorn zu ungefährlich. Der FCO wartet auf Konter.
17. Minute / Spielstand 0:0 Nichts passiert. RB Leipzig lässt sich im Spielaufbau Zeit, die Gastgeber halten dagegen.
12. Minute / Spielstand 0:0 Bisher noch ein Spiel auf Augenhöhe. Jetzt auch RB mit der ersten Ecke. Bringt aber nichts ein.
10. Minute / Spielstand 0:0 Hat zu regnen angefangen, mittlerweile schüttet es aus Eimern. Der Rasen rutschig, könnte ein Pokalfight werden
5. Minute / Spielstand 0:0 Die ersten Aktionen gehören dem Gastgeber. Gleich zwei Ecken. Die verpuffen aber.
3. Minute / Spielstand 0:0 Bei RB u.a. U23-Spieler Schößler im Team. Außerdem Röttger in Startelf, er ist sonst etatmäßiger Einwechsler.
3. Minute / Spielstand 0:0 Neugersdorf, die nach ihrem Aufstieg in die Oberliga vorn mitspielen, in Bestbesetzung.
3. Minute / Spielstand 0:0 Die Leipziger mit einer zum Ligaalltag ordentlich durchgewirbelten Mannschaft. Sebastian die einzige Stammkraft
1. Minute / Spielstand 0:0 Die Partie hat begonnen. Der Gastgeber hatte vor rund 2.000 Zuschauern Anstoß.
Vor dem Spiel Coltorti hatte sich im Dezember eine Knieverletzung zugezogen. Seither stand ersatzkeeper Bellot im RB-Tor. • Die Personalie schlechthin beim Gast aus Leipzig ist Keeper Coltorti. Der steht erstmals seit 4 Monaten im Tor. • Für Neugersdorf ist die Partie das spiel des Jahres. DFB-Pokal gab es lange nicht in der Lausitz. • RB Leipzig könnte das Spiel eigentlich entspannt angehen. RB ist bereits sicher für den DFB- Pokal qualifiziert. • Beide Klubs standen sich bereits vor einem Jahr im Sachsenpokal gegenüber. Damals siegte Leipzig knapp 6:5 n.E. • Oberligist Neugersdorf empfängt heute in der Oberlausitz Drittligist RB Leipzig zum Sachsenpokal-Halbfinale.
Tor: 1:0 Kunze (52.)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Samoel - Kunze (74. Ney), Lukáš, Penc , Flachbart - Petrick - Dittrich, Heineccius (81. Berg), Šisler (90. Marrack), Liška - Nezmar

RasenBallsport Leipzig
Coltorti - Schößler (65. Nattermann), Willers, Franke, Sumusalo - Röttger, Sebastian, Jung - Thomalla - Palacios, Luge

Zuschauer: 2.013       SR: Josef Jurk (Crostwitz) SRA: Daniel Hartig, Clemens Biastoch

Wernesgrüner Pokal Sachsen Viertelfinale - Samstag, 14.12.2013 - 13.00 Uhr
FSV Budissa Bautzen – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:1 (0:0)
Der FC Oberlausitz hat das Halbfinale des Sachsen-Pokals erreicht. In einer bis zum Schluss spannenden Begegnung gelang den Neugersdorfern die Revanche für die Heimniederlage im Punktspiel. Sie siegten beim Bezirksrivalen Budissa Bautzen mit 1:0.
Der Oberligaspitzenreiter gegen den Tabellenzweiten, die beste Abwehr gegen den stärksten Sturm, gerade einmal 30 km zwischen beiden Vereinen - es war ein mit Spannung erwartetes Derby, das 850 Zuschauer auf die Müllerwiese lockte. Der FCO hatte einiges gutzumachen, verlor er doch zu Hause beim 2:3 die Tabellenführung an Budissa. Nach verhaltenem Beginn übernahm der Gastgeber die Initiative, verlagerte das Spielgeschehen mehr und mehr in die Hälfte des Kontrahenten, der zunächst versuchte, die Abwehr dicht zu halten. Trotzdem ergaben sich für die Bautzener gute Möglichkeiten. So, als Höher Naumanns Vorarbeit aus kurzer Entfernung nicht nutzte (9.), Naumanns 15-Meter-Schuss den Kasten knapp verfehlte (17.) und Novotny Johnes und Höers gute Vorarbeit nicht im Tor unterbrachte (31.). Die Neugersdorfer standen tief, attackierten erst ab der Mittellinie, entwickelten in der ersten Halbzeit kaum Torgefahr, zumal auch die Bautzener in der Abwehr sehr konzentriert spielten. So ging es in diesem von Taktik geprägten Spiel mit 0:0 in die Pause, auch, weil Penc nach einem abgeblockten Johne-Schuss dem einschussbereiten Novotny den Ball vom Fuß spitzelte (37.). "Wir waren in der ersten Halbzeit die eindeutig bessere Mannschaft, hatten drei sehr gute Chancen, konnten die aber nicht nutzen. Am Ende zählen die Tore," resümierte Budissas Trainer Hentschel den ersten Abschnitt.
Nach der Pause kamen beide Mannschaften personell unverändert aufs Feld, doch das Spiel war plötzlich ein ganz anderes. Budissa konnte der Begegnung nicht mehr seinen Stempel aufdrücken, die Neugersdorfer waren nun deutlich besser in der Partie, mit der Einwechslung Nezmars kam zudem mehr Ballsicherheit in deren Spiel. Trotzdem hatte der Gastgeber durch Novotny noch einmal die Führung auf dem Fuß, als der allein vor Samoel am Tor vorbeischoss (59.). Der FCO ließ sich davon aber nicht mehr beirren, spielte aggressiver und drängte nun selbst auf die Entscheidung, auch, weil bei Budissa der Spielfluss immer mehr verlorenging. Doch nennenswerte Möglichkeiten ergaben sich auch nicht. So entschied Nezmar mit einer herrlichen Einzelleistung dieses Duell. Einen Einwurf Flachbarts leitete Kunze zum Tschechen weiter, der, wie schon im Punktspiel, mit einem sehenswerten Fallrückzieher die Weidner-Truppe mit 1:0 in Führung brachte. In einer hektischen Schlussphase rannte Bautzen nun seinen vergebenen Chancen hinterher, doch es fehlte an Ideen, die Neugersdorfer Abwehr, die sich nun keine Blöße mehr gab, auszuhebeln. "Nach nervöser erster Halbzeit, in der Bautzen spielbestimmend war, sind wir ballsicherer geworden und konnten die Partie drehen. Wir haben in der Abwehr gut gestanden, Nezmars artistische Einlage hat die Begegnung entschieden," freute sich Trainer Weidner nach dem Schlusspfiff.
jk / Erich Scherbarth
Tor: 0:1 Nezmar (77.)

FSV Budissa Bautzen
Schmidt - Johne , Patka, Vrabec, Krahl - Hoßmang , Kolan - Walther (71. Salewski), Naumann (80. Schiduhn), Höer - Novotny (65. Linkert)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Samoel - Kunze, Lukáš, Penc, Flachbart - M. Fröhlich, Petrick - Hädrich (53. Nezmar), Šisler, Liška - Dittrich

Zuschauer: 850       SR: Lars Albert (Muldenhammer) SRA: Gunnar Stary, Torsten Junghof


Wernesgrüner Pokal Sachsen Achtelfinale - Samstag, 16.11.2013 - 13.00 Uhr
SV Germania Mittweida – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:4 (0:2)
Der FC Oberlausitz hat sich für das Viertelfinale des Sachsenpokals qualifiziert und fiebert nun einem zugkräftigen Gegner entgegen. Die Ostsachsen gingen konzentriert zu Werke und bezwangen den zwei Ligen tiefer angesiedelten SV Germania in Mittweida mit 4:0. "Wir haben den Gegner sehr ernst genommen und sind dieses Spiel hochkonzentriert angegangen," sah sich am Ende FCO-Trainer Weidner in seiner Aufstellung bestätigt. Dass die Neugersdorfer den Gegner nicht unterschätzten, wurde schon vor Beginn der Partie deutlich, die Mannschaft startete mit der gleichen Elf, die auch beim Auswärtssieg in Rudolstadt begonnen hatte. Lediglich im Tor gab es einen Wechsel, Zelenka lief für Samoel auf. Er sollte einen ruhigen Nachmittag genießen, nur zweimal geriet sein Tor ins Visier der Gastgeber, einen Ball halten musste er nicht. Von Beginn an zog der FCO seine Kreise, zunächst jedoch ohne echten Zug zum Tor zu entwickeln. Erst nach rund zehn Minuten bedrohten die Gäste Germanias Torhüter Katzer ernsthaft. Marrack (9.) und Petrick (12.) verfehlten das Ziel noch. Mittweida versteckte sich nie, versuchte sogar mutig mitzuspielen. Dies wurde jedoch für die tapferen Germanen zum Verhängnis. Als sie selbst etwas weit aufgerückt waren, schlug der Oberligist erbarmungslos zu. Petrick, Marrack und Šisler konterten, letzterer verwandelte eiskalt zum 0:1. Im Prinzip war damit schon die Entscheidung gefallen, denn fortan spielte sich das Geschehen größtenteils in der Hälfte der Gastgeber ab. Germania verkaufte sich respektabel, verteidigte gut, lauerte auf Möglichkeiten, die der FCO aber nicht gestattete. Neugersdorf ließ den Ball laufen, die technische und athletische Überlegenheit wurde immer deutlicher. So konnte Marrack, der nach 25 Minuten das 0:2 markierte, die Partie schon entscheiden. Danach passierte bis zur Halbzeit wenig, auch, weil die Oberlausitzer mit der Führung im Rücken wenig Bewegungsdrang zeigten und sich der Gastgeber im defensiven Bereich keine Blöße mehr gab.
Nach dem Wechsel bot sich den 250 fairen Zuschauern das gleiche Bild. Germania, dessen Spieler alle aus Mittweida kommen, zeigte große Moral, versuchte stets, dem überlegenen Gegner Paroli zu bieten. Nezmar und Marrack ließen sich davon nicht beirren und gaben dem aufopferungsvoll kämpfenden Gastgebern den Pokal-Todesstoß, Penc traf noch die Latte. "Das Ergebnis gegen diesen starken, aggressiven aber immer fairen Gegner ist gerechtfertigt. Ich bin stolz auf unsere Jungs, sie haben sich toll verkauft," bemerkte Trainer Schneider, der Germania binnen drei Jahren zum Aufstieg in die Bezirksliga geführt und in diesem Jahr dort ganz vorn etabliert hat. In einem sehr fairen Spiel rang Germania bis zum Schluss um den Ehrentreffer, die ermüdenden Kräfte auf dem tiefen Platz und der aufmerksame Gegner ließen den jedoch nicht mehr zu. So erreichte der FCO erwartungsgemäß gegen den sich nie aufgebenden, aber stets fair auftretenden Underdog die nächste Runde.
jk / Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Šisler (16.), 0:2 Marrack (24.), 0:3 Nezmar (67.), 0:4 Marrack (68.)

SV Germania Mittweida
Katzer - Köhler (79. Marquardt), Hönig, Richter, Pietsch - Kamionka, Grötzsch, Voigt, Ryssel (72. Weise) -Pittroff, Kaltschmidt (46. König)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Zelenka - Kunze, Lukáš (46. Fröhlich), Penc, Flachbart (69. Ney) - Petrick (46. Nezmar), Berg - Dittrich, Šisler , Liška - Marrack

Zuschauer: 250       SR: Gunnar Stary (Dresden) SRA: Philipp Seidel, Jan Evler


Wernesgrüner Pokal Sachsen 3. Hauptrunde - Samstag, 12.10.2013 - 14.00 Uhr
Bischofswerdaer FV 08 – FC Oberlausitz Neugersdorf   0:2 (0:0)
Der FCO kann doch noch siegen. Beim Landesligisten FV Bischofswerda tankten die Weidner-Schützlinge wieder Selbstvertrauen und erreichten mit einem 2:0-Sieg das Achtelfinale des Sachsen-Pokals. Doch es war ein hartes Stück Arbeit. Drei Niederlagen in der Meisterschaft nagten schon am Selbstvertrauen. So versuchte der Oberligist zunächst erst einmal, die eigenen Reihen zu ordnen. Die Bischofswerdaer, die in der Landesliga auch etwas hinter den Erwartungen herhinken und sich am letzten Wochenende zu Hause dem Aufsteiger Riesa beugen mussten, traten mutig auf, konnten sich aber auch nicht entscheidend in Szene setzen. Es entwickelte sich ein Spiel, das der FCO zwar leicht gegen kämpferische Gastgeber dominierte, die Chancen blieben jedoch beidseitig Mangelware, wobei sich der gut haltende Babieczko auf Bischofswerdaer Seite zweimal auszeichnen konnte. Deshalb ging es mit 0:0 in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich anfänglich nicht viel, beide Mannschaften versuchten zunächst, dem Gegner keine Lücken und Fehler zu bieten, lauerten aber auf diese beim Konkurrenten. Der FCO tat dies erfolgreicher. In der 65.Minute holte Kubik im Stile eines Torwarts den Ball aus dem Kasten und sah dafür die Rote Karte. Flachbart verwandelte den Handstrafstoß sicher zur 1:0-Führung der Gäste. "Die Bischofswerdaer haben uns lange Zeit das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben auch nach der Führung taktisch gut gestanden und mit großem Einsatz ruhig und diszipliniert weitergespielt" freute sich Trainer Manfred Weidner. Vor 308 Zuschauern änderten beide Mannschaften nach dem Treffer ihre Spielweise nicht. So blieb auch das für Pokalspiele übliche Aufbäumen des Gastgebers aus, lediglich Töppel prüfte einmal Torwart Samoel auf Herz und Nieren. In der Schlussminute machte der Favorit dann mit einem sehenswerten Konter den Sack zu. Einen abgewehrten Freistoß der Gastgeber nutzte Kunze zu einem Solo fast über den gesamten Platz, seine Eingabe von der rechten Seite brachte der eingewechselte Azad mühelos an Babiecko im Bischofswerdaer Tor vorbei und entschied damit das Spiel.
Trainer Weidner lobte am Ende "die geschlossene Mannschaftsleistung, zu der jeder seinen Beitrag geleistet hat." Mit dem Erreichen des Achtelfinales kann der FCO nun auf einen zugkräftigen Gegner hoffen. Die Auslosung wird am Montag im MDR-Livestreams um 15.30 Uhr übertragen.
jk / Erich Scherbarth
Tore: 0:1 Flachbart (65./HE), 0:2 Azad (90.)

Rot: Kubik (BFV - 65./Handspiel im Strafraum)

Bischofswerdaer FV 08
Babieczko - Schmidt, Rohmann, Kubik , Böhme - Dietze (72. Groba), Bachmann, Marx, Kaboth (61. Gries) - Töppel, Heine

FC Oberlausitz Neugersdorf
Samoel - Kunze, Lukáš, Penc, Flachbart - Hädrich, Berg, Petrick, Liška - Šisler (85. Azad ), Marrack

Zuschauer: 308       SR: Gunnar Stary (Dresden) SRA: Philipp Seidel, Jan Evler


Wernesgrüner Pokal Sachsen 2. Hauptrunde - Sonntag, 08.09.2013 - 15.00 Uhr
SV See 90 – FC Oberlausitz Neugersdorf   2:3 (0:1)
Oberligist FC Oberlausitz Neugersdorf hat auch das fünfte Pflichtspiel der Saison gewonnen und die schwere Pokalhürde beim heimstarken Landesliga-Aufsteiger SV See 90 genommen. Allerdings mussten sich die Neugersdorfer den 2:3-Sieg hart erkämpfen und machten ihn erst in der Schlussviertelstunde klar.
Die Seer, die ihre ersten beiden Landesliga-Heimspiele gegen den Oberliga-Absteiger Fortuna Chemnitz und gegen Gelb-Weiß Görlitz gewonnen hatten, begannen sehr selbstbewusst und erspielten sich die ersten Chancen des Spieles. Aber Torjäger Klug und Szynke verpassten jeweils kurz vor dem Tor. Die Neugersdorfer, die trotz aller Mahnungen zunächst mit angezogener Handbremse begannen, erhöhten dann das Tempo, auch wenn das Kurzpassspiel auf dem Seer Rasen nicht immer das richtige Mittel war. Aber die Neugersdorfer wurden dominanter und nutzten auch gleich ihre erste große Chance. Flachbart hatte sich auf der linken Seite gegen zwei Verteidiger durchgesetzt und brachte den Ball auf Mittelstürmer Nezmar. Der ließ das Leder gegen die Laufrichtung von Torwart Bocok prallen und erzielte so abgezockt das 0:1. Die Seer waren mit einigen Standards gefährlich. Jablonski verpasste nach einem Förster-Freistoß knapp. Danach kontrollierten aber die Gäste das Spiel. "Wir mussten viel laufen, um die Räume immer wieder dicht zu bekommen. Das sollte sich am Spielende noch auswirken", sagte Sees Trainer Christian Belger nach der Partie.
Als nach dem Seitenwechsel die Gastgeber das Mittelfeld schnell überbrückten und Ex-FCO-Mittelfeldspieler Kovarik das "Pässchen ins Gässchen" spielte, war Sees kantiger Stoßstürmer Bogumil Jablonski auf und davon und erzielte eiskalt den Ausgleich. Der FCO reagierte und zog das Tempo wieder an. Aber Marrack verpasste knapp und der für den angeschlagenen Flachbart eingewechselte Ney schoss aus 22 Metern knapp drüber. Heineccius, der für Marrack kam, brachte dann neuen Schwung. Trotzdem blieben auch die Seer gefährlich. "Wir hatten die Riesenchance zum 2:1, aber Samoel hielt einen Kopfball on Jablonski aus Nahdistanz sensationell. Wer weiß, was bei einem Tor passiert wäre". ärgerte sich Belger, der auch mit der Freistoßentscheidung unzufrieden war, die zum l :2 führte. Gegen die Flanke ans kurze Eck und den Kopfball des 1,95-Meter-Riesen Penc war dann kein Kraut gewachsen. Den Seern gingen jetzt langsam die Kräfte aus, auch wenn sie sich nicht aufgaben. Ein Konter der Neugersdorfer brachte dann die endgültige Entscheidung. Heineccius erkämpfte den Ball am eigenen Strafraum und sah Šisler frei auf der rechten Seite. Der zog dann auf und davon und spielte auf den freien Nezmar in der Mitte - und der Routinier ließ sich die Chance nicht entgehen (86.). Die Gastgeber kamen danach doch noch zu ihrem zweiten Tor. Scheffler verlängerte einen Förster-Freistoß auf den eben eingewechselten Koniecny, der den Ball über die Linie drückte. Aber unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Jurk aus Kamenz ab.
Sees Trainer Christian Belger war trotzdem nicht unzufrieden; "Wir haben hier gut gegengehalten, auch wenn die Neugersdorfer das Spiel über weite Strecken kontrolliert haben. Wir hatten aber drei gute Chancen, um in Führung zu gehen. Dass wir die nicht genutzt haben, war für mich der große Unterschied." FCO-Trainer Manfred Weidner lobte die Gastgeber: "Das war das erwartet schwere Spiel. See hat sich gut verkauft. Unser Sieg war aber verdient. Wir hatten mehr und bessere Chancen und auch die größeren Kraftreserven. Phasenweise war ein Klassenunterschied zu sehen."
Frank Thümmler (SZ)
Tore: 0:1 Nezmar (20.), 1:1 Jablonski (55.), 1:2 Penc (76.), 1:3 Nezmar (86.), 2:3 Konieczny (90.)

SV See 90
Bocok - Bog. Jablonski, Kaiser, Soltau, Förster, Szynke, Bart. Jablonski, Nitsche (87. Konieczny), Kovarik, Deugoue Leugoue, Klug (85. Scheffler)

FC Oberlausitz Neugersdorf
Samoel - Kunze, Lukáš, Penc, Flachbart (47. Ney) - Hädrich (83. Fröhlich), Berg, Šisler, Liška - Marrack (63. Heineccius), Nezmar

Zuschauer: 398       SR: Josef Jurk (Crostwitz) SRA: Tony Schuster, Matthias Krahl