28. Spieltag:   FC Oberlausitz Neugersdorf – BSG Chemie Leipzig  2:4 (0:1)

Samstag, 02.06.2012 - 15.00 Uhr
Es bleibt dabei, der FCO liefert eine seiner schlechtesten Rückserien ab. Alle Anstrengungen, alle Bemühungen um ein achtbares Resultat im Heimspiel gegen den Nachfolger des VfK Blau-Weiß Leipzig, die BSG Chemie, trugen erneut keine Früchte. Dabei schienen die Voraussetzungen dafür doch günstig. Alle Spieler waren einsatzfähig, in der ENSO-Oberlausitz-Arena hatte sich die Rekordkulisse des Jahres versammelt, Chemie hatte auswärts zweimal hintereinander verloren und im Hinspiel gewann der FCO klar mit 2:0. Damals war die Neugersdorfer Abwehr der Garant für den Sieg, diesmal sorgte sie (in anderer Aufstellung) mit etlichen Böcken für einen deutlichen Rückstand. Daran konnten auch die zwei Sonntagstreffer von Martin Hädrich und Tino Hensel wenig ändern.
Nach dem sensationellen 1:1 durch Hädrich, der in der 53. Minute aus 30 Metern einfach mal abzog und damit ins Dreiangel traf, begann das Spiel von vorn. Aber es dauerte nur vier Minuten und die cleveren Gäste lagen wieder mit einem Tor in Front. Matthias von der Weth nutzte wie schon in der 17. Minute erneut eine grobe Unaufmerksamkeit in der FCO-Deckung gnadenlos aus. Sechs Minuten zuvor hatte noch Schlussmann Zelenka dessen Schuss parieren können. Nach dem Rückstand waren meist die Platzherren in Ballbesitz, aber effektive Aktionen blieben weitgehend aus. Da wurden Standards zu durchschaubar ausgeführt, erreichten zu viele Anspiele nicht den eigenen Mann und lief man sich immer wieder in der Chemie-Abwehr fest. Und deren Abseitsfalle funktionierte bestens. Besonders Thomas Hentschel wurde dadurch oft gebremst und er konnte die guten Anspiele von Hädrich (36.) und Geburtstagskind Sebastian Uhlig (38.) nicht verwerten. Starke Proteste löste der Abseitspfiff nach einem Freistoß von Hensel in den Torraum hinein aus (40.). Uhlig bekam dafür Gelb, der Beschwerderuf eines Zuschauers, der sich maßlos aufregte, dass "die fast auf der Torlinie stehen und der den Wimpel hebt", konnte dagegen nicht bestraft werden.
Trotzdem lag der FCO-Ausgleichstreffer mehrfach in der Luft. Thomas Hentschel verzog erst eine Möglichkeit total (61.) und köpfte dann nach einem Eckstoß übers Tor (62.). Dazu brachte die Einwechslung von Philip Heineccius mehr Substanz und schnelle, gute Spielzüge in die Angriffsaktionen der Neugersdorfer. Aber Chemie schaffte in dieser Phase dennoch die Spielentscheidung. Nach einem schnellen Konter traf Rieger aus der Distanz ins untere Toreck zum 3:1 (70.). Und vierzehn Minuten später konnte von der Weth erneut vollkommen ungestört auf der linken Seite durchlaufen. 4:1 für Leipzig! Nun waren die Weichen endgültig gestellt, zumal beim zuvor laufenden guten FCO-Angriff über Heineccius - Hädrich - Grubhoffer Tormann Rudolf rechtzeitig eingreifen konnte. Wenigstens gelang Tino Hensel mit seinem direkt verwandelten Freistoß, den er unter die Querlatte zirkelte, noch ein Höhepunkt (85.). Nach diesem 2:4 hatte Hensel bei der Rücklage von Höer eine weitere Schusschance und auf der Gegenseite hielt Zelenka den Schuss von Schammer. Danach war Schluss und man hatte genug Stoff für Diskussionen.
Erich Scherbarth/Michael Schubert
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