16. Spieltag: SV Einheit Kamenz – FC Oberlausitz Neugersdorf 2:1 (0:1)
Samstag, 18.02.2012 - 14.00 Uhr | |
Bereits eine Woche vor offiziellem Beginn der Rückserie hatten die Neugersdorfer das im Dezember ausgefallene Spiel gegen den SV Einheit Kamenz im Terminplan. Und Dank des Ende letzten Jahres fertig gestellten Kunstrasenplatzes auf dem ehemaligen Kamenzer Hartplatz gab es am Sonnabend auch recht annehmbare Spielbedingungen. Aber die angedachte Revanche für die im August erlittene Heimniederlage glückte nicht. Am Ende stand aus FCO-Sicht erneut ein 1:2 auf der Anzeigetafel. Nach einer couragierten und reifen Leistung im ersten Durchgang gelang den Neugersdorfern in der zweiten Hälfte deutlich weniger. Die Heimmannschaft trumpfte nun sehr stark auf, so dass der FCO immer stärker in der Abwehr gebunden wurde. Und trotzdem gab es noch Ausgleichschancen. Ladislav Grubhoffer mit einem Kopfball und Philip Heineccius mit einem Seitfallzieher scheiterten aber.
Nicht umsonst hatte Neugersdorfs neuer Trainer Manfred Weidner im Vorfeld auf den "ausgebufften" Kamenzer Coach Thomas Hentschel hingewiesen, der immer wieder eine bestens eingestellte Mannschaft auf den Platz schickt. Die Zuschauer erlebten damit jedenfalls ein packendes Landesligatreffen. Tino Hensel war es, der mit einem seiner sehenswerten Freistöße aus 20 Metern unhaltbar ins Tor traf, damit die FCO-Führung besorgte und das erste Achtungszeichen setzte (7.). Hensels Zuspiel war es auch, welches Ladislav Grubhoffer in gute Schussposition brachte. Dieser hob das Leder aber kurz vor dem Pausenpfiff ins Toraus. Zuvor lag der Ball zwar einmal im Kamenzer Netz, aber Schiri Junghof hatte vorher etwas unverständlich auf Foulspiel von Max Fröhlich entschieden. Bei den Kamenzern sorgten Franz Häfner und Jens Frenzel für die meiste Gefahr. Letzterer schoss auch die beiden Tore in der 57. und 75. Minute. Zudem köpfte er noch eine Flanke von Kiebeck knapp über die Latte (40.) und schob ein Zuspiel von Wochnik am linken Pfosten vorbei (68.). Häfner war es, der einmal den Ball über die Querlatte jagte (60.), dann bei einem Freistoß schlecht zielte und schließlich am gedankenschnell reagierenden FCO-Hüter Jan Zelenka scheiterte (84.). Die beiden in der Vorbereitung treffsichersten Spieler Thomas Hentschel (4 Tore) und Ladislav Grubhoffer (3) blieben diesmal erfolglos. Vielleicht steckten ihnen und der Mannschaft noch die sehr intensiven letzten fünf Wochen mit acht schweren Testspielen in den Knochen. Es gab ja mit Jablonec II (1:3), Dynamo Dresden II (2:1), 1. FC Magdeburg (0:4), SSV Kästorf (3:0), TuS Platendorf-Neudorf (1:1), Motor Cunewalde (2:1) und Budissa Bautzen (1:0 und 2:0) anspruchsvolle Gegner und auch beachtenswerte Resultate. Nächsten Sonnabend kommt der Heidenauer SV (da ist noch eine große Rechnung offen) und danach geht es zum NFV Gelb-Weiß nach Görlitz | |
Erich Scherbarth/Michael Schubert | |
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Interview vor dem Spiel | |
Herr Weidner, nach gut sechs Wochen Training, was ist Ihr Eindruck von der Mannschaft?
Wir haben eine gute Mannschaft, die leistungsstark ist und in der Landesliga eine gute Rolle spielen kann. Leider hat sie ihr Vermögen in der ersten Halbserie nicht immer abgerufen. Wie lief aus Ihrer Sicht die Vorbereitung? In der sehr intensiven Vorbereitung haben alle gut mitgezogen. Wir haben den Leistungsdruck schon allein dadurch erhöht, dass die besten A-Jugendlichen mit dabei waren. Im Training waren so immer sehr viele Spieler dabei, 24 bis 26. Das hat trotzdem gut funktioniert, weil wir mit mehreren Trainern in Gruppen gearbeitet haben. Jedenfalls musste sich jeder Spieler neu beweisen, auch weil sich die A-Jugendlichen wirklich gut geschlagen haben. Haben sich Spieler in den Vordergrund gespielt? Ja, mir fallen da sofort Martin Hädrich und Max Fröhlich ein. Beide stammen ja aus dem eigenen Nachwuchs. Martin Hädrich hatte unter Trainer Dirk Havel schon einige Einsätze, danach aber, auch verletzungsbedingt, unter meinem Vorgänger kaum noch Chancen erhalten. Und auch Max Fröhlich war in der ersten Halbserie lange verletzt. Beide konnten jetzt die komplette Vorbereitung mitmachen und haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wie bewerten Sie die Ergebnisse in der Vorbereitung? Die waren ja insgesamt gut, wobei die beiden Siege gegen Budissa Bautzen sicherlich herausragen. Uns geht es mehr um einen kontinuierlichen Aufbau. Man kann deutlich sehen, dass wir uns im athletischen und taktischen Bereich verbessert haben. Gegen Bautzen waren beide Spiele sehr gut, gegen Cunewalde zum Beispiel haben wir uns sehr schwer getan. Außerdem darf man diese Ergebnisse auf kleinen Kunstrasenplätzen und bei diesen äußeren Bedingungen nicht überbewerten. Stefan Höer, der Liga-Torschützenkönig der vergangenen Saison fällt noch länger aus. Wer soll in die Bresche springen? Erstens hoffen wir, dass er bald wiederkommt. Dann hat Thomas Hentschel eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Gemeinsam mit Ladislav Grubhoffer und Jakub Beneš sind wir im Sturm sehr gut besetzt. Morgen geht es zum Tabellendritten Kamenz. Mit einem Sieg könnte der Anschluss an die Aufstiegsplätze wieder hergestellt werden, bei einer Niederlage ist dieses Thema wohl erledigt. Spüren Sie Druck? Nein, wir haben sowieso gesagt, dass wir nicht auf die Tabelle schauen. Wir wollen eine Entwicklung einleiten und uns nicht nur an den Ergebnissen messen. Wir wollen eine gute Vorstellung abgeben und alle Eigenschaften zeigen, die im Fußball wichtig sind. Wie stark schätzen Sie Kamenz ein? Die Kamenzer sind Favorit. Sie haben einen ausgebufften Trainer, der immer sehr fitte, kampfstarke Mannschaften hat. Das wird ein harter Fight, erst recht auf dem engen Kunstrasenplatz. Es wird auf den Kampf und das taktische Geschick ankommen. Wir wollen gewinnen, aber ohne Blick auf die Tabelle. Können sich A-Jugendliche erste Einsatzchancen ausrechnen? Ja, als zweiten Torwart werden wir einen A-Jugendlichen mitnehmen, und auch Klemens Alschner kann sich gute Chancen auf einen Einsatz ausrechnen. | |