27. Spieltag:   FC Oberlausitz Neugersdorf – VfK BW Leipzig 1892  5:0 (3:0)

Samstag, 30.04.2011 - 15.00 Uhr
Anerkennung, Beifall und die Fan-Abklatschaktion hatte die FCO-Mannschaft nach dem Schlusspfiff vollauf verdient. Es passte am Sonnabend auch eigentlich fast alles. Die Sonne strahlte in die ENSO-Oberlausitz-Arena, das aus Aue angereiste Schirikollektiv agierte ohne Fehl und Tadel, schon nach zehn Minuten lag der FCO 2:0 in Front und zeigte attraktives und effektives Fußballspiel, blieb schließlich ohne Gegentor und fuhr den höchsten Saisonsieg ein. Was gar nicht passte, waren die mageren 123 zahlenden Zuschauer. Damit sank der Schnitt (mal ohne das Görlitzspiel) auf 118 Besucher. Aber die Gekommenen wurden sensationell belohnt. Mit Blau-Weiß Leipzig stellte sich ja eine Mannschaft vor, die beständig in der oberen Tabellenhälfte mitmischt, einen der treffsichersten Angriffe (bisher 49 Tore) hat und letztens gegen Kamenz eindeutig dominierte.
Aber der Doppelpack von Jan Kovarík zog Leipzig wohl zeitig den Nerv. In der 7. Mi-nute nahm der flinke Tscheche einen Flugball von Albert auf und ließ BW-Tormann Rudolf keine Abwehrchance. Drei Minuten später setzte sich Höer im 16er gegen zwei, drei Abwehrleute durch, spielte hinüber auf den freien Kovarík und es stand 2:0 (10.). Neugersdorf baute nun selbstsicher aus einer sicheren Abwehr weitere Angriffe auf und ließ dabei kaum gefährliche Aktionen der Leipziger zu. Lediglich Voufack sorgte mal für Aufregung im FCO-Strafraum (13./15.) und dann war es Gothe, der zweimal am großartig reagierenden Schlussmann Zelenka scheiterte (23.). Den nächsten Glanzpunkt setzte dann Thomas Hentschel, der einen genialen Pass von Sebastian Uhlig eiskalt zum 3:0 verwandelte (28.). Wenig später fing Tino Hensel einen Ball im Mittelfeld ab und spielte sofort auf Hentschel weiter. Dieser schoss nach Sturmlauf aber haarscharf am langen Toreck vorbei und vergab die Chance zum vierten Tor (35.). Von Leipzig sah man erst nach 39 Minuten wieder etwas, aber Harry Pufal konnte Prochaska den Ball vom Fuß wegschlagen und auch der erste Leipziger Eckball brachte nichts ein (41.).
Nach dem Seitenwechsel stürmte erneut vorwiegend der FCO. Einen Hensel-Freistoß, den der Tormann unterlief, konnte Deichfuss noch zur Ecke herausschlagen (47.). Gleich darauf stand Keeper Rudolf erneut im Mittelpunkt. Er hielt den Hensel-Nachschuss (50.) ebenso wie den Schuss von Kovarík (52.), war aber beim platziert geschossenen Elfmeter von Stefan Höer zum 4:0 doch machtlos (54.). Man hatte Ko-varík nach Höer-Anspiel im Strafraum von den Beinen geholt. Neugersdorf schraubte das Eckenverhältnis weiter in die Höhe, scheiterte aber bei diesen Standards mehrfach. Erst wiederum ein Elfmeter, Portleroy hatte im 16er Hand gespielt, brachte das fünfte Tor. Stefan Höer verwandelte erneut sicher und schoss damit sein 13. Saisontor. Das 14. verpasste er mit einem Pfostenschuss (79.). Leipzig hatte in der Schlussphase einige Möglichkeiten zum Ehrentreffer, die größte verschenkte der freistehende Gröbel (85.).
Erich Scherbarth/Michael Schubert
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